2024-04-24T07:17:49.752Z

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Nach einem 8:0-Sieg beim SV Elbenrod war der Aufstieg der FSG Ohmes/Ruhlkirchen perfekt.	Foto: Raab
Nach einem 8:0-Sieg beim SV Elbenrod war der Aufstieg der FSG Ohmes/Ruhlkirchen perfekt. Foto: Raab

Mit beeindruckendem Lauf zum Titelgewinn

KLB ALSFELD: +++ Starke Rückrunde beschert FSG Ohmes/Ruhlkirchen die Rückkehr in die Kreisliga A Alsfeld +++ Torjäger Lukas Borgerding ist nur einer von vielen Erfolgsgaranten +++

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OHMES. Wenn es am heutigen Samstag um 17 Uhr im letzten Heimspiel gegen die SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen II geht, dürfte dies die bereits seit einer Woche andauernden Feierlichkeiten der FSG Ohmes/Ruhlkirchen nur um gute 90 Minuten und eine Halbzeitpause lang unterbrechen. Denn seit die Mannschaft von Trainer André Dippel die Meisterschaft in der Kreisliga B Alsfeld durch den 8:0-Kantersieg beim SV Elbenrod klargemacht hat, ist die ohnehin schon seit Wochen gute Laune bei der Spielgemeinschaft nochmals angestiegen.

Dabei stand vor der aktuellen Erfolgsgeschichte ein Abstieg aus der A-Liga im Vorjahr. Die Mannschaft blieb weitestgehend zusammen und wollte den ,,Betriebsunfall" korrigieren, der Wiederaufstieg war das klar formulierte Ziel. ,,Da gab es kein Vertun. Wir wollten das wiedergutmachen und aufsteigen", sagt Trainer André Dippel. Der Trainer selbst traf schweren Herzens frühzeitig die Entscheidung, den Verein in der Winterpause zu verlassen. ,,Meine Freundin lebt in Hamburg und dort sehe ich auch meine berufliche Zukunft. Daher stand meine Entscheidung, Ohmes im Winter zu verlassen, eigentlich fest." Eigentlich, denn der Start in die Saison verlief dann doch mehr als bescheiden. Ende Oktober setzte es in Kirtorf bereits die vierte Saisonniederlage, der geplante Wiederaufstieg war zu diesem Zeitpunkt in weite Ferne gerückt, der Abstand nach oben schon verhältnismäßig groß. ,,Wir haben in der Vorbereitung nicht gut genug gearbeitet, hatten auch von der Zahl der Spieler in den Einheiten noch deutlich Luft nach oben. Viele haben wahrscheinlich gedacht, dass wir aufgrund unserer Qualität automatisch aufsteigen und nichts dafür tun müssen. Das war ein Irrglaube", so Dippel. Der Trainer selbst setzte ein vielleicht entscheidendes Zeichen und verschob seinen geplanten Abschied. ,,In dieser Situation konnte ich den Verein im Winter nicht verlassen. Also habe ich alles mit meiner Freundin besprochen und dem Verein mitgeteilt, dass ich noch bis zum Saisonende weitermache. Das war mir eine Herzensangelegenheit", so der Coach.

Bis zum Winter arbeitete sich die FSG mit drei Siegen am Stück ein wenig nach oben. Dass dies nur der Beginn einer unglaublichen Serie war, war damals aber noch nicht abzusehen. ,,Wir haben dann in der Pause endlich kapiert, dass wir auch etwas tun müssen und haben dann wirklich hart gearbeitet. Das zahlte sich dann einfach aus. Und dass wir die Qualität haben, stand ja ohnehin immer außer Frage." In der Tat hat Ohmes/Ruhlkirchen unter anderem mit Lukas Borgerding, der bereits 39 Treffer erzielt hat, den Top-Torjäger der Liga zu bieten. Aber auch die Erfahrung von Philipp Decher oder die Klasse von Tobias Konle, der sogar Hessenliga-Spiele aufweisen kann, haben dem Team enorm weitergeholfen. ,,Wir haben auch den Teamgeist immer weiterentwickelt, blieben zum Glück weitestgehend von größeren Verletzungen verschont und hatten, nachdem wir auch die ersten A-Jugendlichen einbauen konnten, einen guten Konkurrenzkampf, der absolut leistungsfördernd war", sieht Kapitän Jens Kraus die Gründe für den enormen Aufschwung. Der bis heute anhält, denn seit dem ,,Restart" im März hat die FSG ausschließlich Siege eingefahren. 13 sind es in diesem Jahr, 16 insgesamt, Platz eins ist daher die logische Folge. ,,Natürlich ist es auch so, dass in einem Lauf dann irgendwann auch Dinge klappen, die in schlechteren Phasen nicht funktionieren", weiß Trainer Dippel.

,,Doch das ist uns nicht in den Schoß gefallen, das haben wir uns durch harte Arbeit verdient." Drei Spiele sind es inklusive der ,,KOA"-Partie heute noch, in denen Dippel auf der FSG-Bank sitzt. Kapitän Kraus bedauert den Abschied. ,,Er hat uns zu einem noch eingeschworenerem Haufen gemacht und uns natürlich auch auf dem Platz weitergeholfen. Wir als Mannschaft wollten ihm zum Abschied gerne die Meisterschaft schenken. Dennoch ist es natürlich schade, dass André geht." Auch bei Dippel kommt schon Wehmut auf. Mit dem Aufstieg endet seine Trainerzeit aber so, wie er es sich erhofft hatte. ,,Es waren insgesamt drei schöne Jahre, die mir unheimlich Spaß gemacht haben. Es ist toll, dass wir unser gemeinsames Ziel erreichen konnten. So kann ich mich beruhigt verabschieden", so der scheidende Coach, der auch Co-Trainer Sören Zimmer für die gemeinsame Arbeit dankte.

Im Sommer wird dann Sebastian Stöhr, der aktuell für die SG Antrefftal/Wasenberg in der Kreisoberliga Schwalm-Eder kickt, das Spielertrainer-Amt übernehme und findet ein bestelltes Feld vor. ,,Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft gut aufgestellt ist und sich in den nächsten Jahren in der A-Liga etablieren kann", glaubt Dippel. Vorher geht aber erst noch der Partymarathon weiter. Mindestens drei Spiele lang und bis zur Abschlussfahrt. Und die geht ausgrechnet nach Hamburg. Womit sich der Kreis für André Dippel und die FSG Ohmes/Ruhlkirchen dann gewissermaßen schließt.



Aufrufe: 020.5.2016, 20:12 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor