"Mir ist diese Entscheidung sehr schwer gefallen, aber ich möchte mich ab sofort noch intensiver um die sportliche Konzeption im Bereich U17 bis U8 widmen, um die Ausbildung schrittweise und individueller voranzutreiben. Ich bedanke mich für das Verständnis des Vereins und wünsche dem U17-Team, dass es in den kommenden Wochen und Monaten für den hohen Aufwand seit Saisonbeginn belohnt wird." Vorerst wird Heinz Krapf das Training bei der U17 übernehmen.
Für Reichels Ex-Team, die U17-Junioren der SpVgg Greuther Fürth, hat sich die Lage im Abstiegskampf der Fußball- Bundesliga Süd/Südwest unterdessen am vergangenen Wochenende dramatisch zugespitzt. Zum einen unterlag das Team im "Sechs-Punkte-Derby" dem 1. FC Nürnberg mit 1:2 (1:0). Zum anderen fuhren fast alle Konkurrenten im Keller Dreier ein.
Das Kleeblatt bleibt mit sieben Punkten Vorletzter hinter dem Club (elf). Das rettende Ufer besetzt der schon fünf Zähler entfernte FSV Mainz 05. Das Duell bei den Rheinland- Pfälzern in zwei Wochen hat somit vorentscheidende Bedeutung. Gelingt zum Vorrundenabschluss nicht endlich der erste Saisonsieg, könnten die Chancen auf den Klassenerhalt frühzeitig nur noch theoretischer Natur sein. Denn in den beiden letzten Partien vor der Winterpause wartet mit dem Karlsruher SC (3.) und Spitzenreiter FC Bayern München keine Laufkundschaft.
Ein Abstieg in die Bayernliga hätte weitreichende Folgen für die Nachwuchsarbeit am Ronhof. So würde die U16, die als wichtiger Unterbau dient, in die Landesliga zwangsversetzt. Jungen Talenten böten sich statt der SpVgg zahlreiche höherklassige Alternativen. Ein Horrorszenario, das den Verantwortlichen Sorgen bereitet: NLZ-Leiter und Vizepräsident Günter Gerling kündigte am Wochenende bereits für vergangenen Montag erste Gespräche an. "Wir werden die Situation analysieren und dann versuchen entsprechend zu reagieren." Dabei sah es am Samstag danach aus, als ob den B-Junioren ein erster Schritt aus der Krise gelingen würde. In einer kampfbetonten Auseinandersetzung ohne spielerische Höhepunkte brachte Lucas Chrubasik das Kleeblatt in Front (38.). Nach der Pause versäumten es die Fürther, ihre Konterchancen zu nutzen, und verschenkten in der Schlussviertelstunde nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Sieg. Zunächst traf Nico Geyer zum Nürnberger Ausgleich (68.). Thomas Winklbauer stürzte die Weiß-Grünen wenig später endgültig ins Tal der Tränen (74.). "Die Mannschaft hat gekämpft und von Anfang an auf Sieg gespielt. Es ist bitter, wenn man führt, die Chancen hat nachzulegen und am Ende ohne Punkte dasteht“, sagte Mirko Reichel, der da noch Trainer war, nach der Partie.