2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Nur Augen für den Ball: Rotts Hasan Er (rechts) ist beim 2:1-Erfolg seines SV früher am Leder als Hahns Chris Claßen. Foto: Martin Ratajczak
Nur Augen für den Ball: Rotts Hasan Er (rechts) ist beim 2:1-Erfolg seines SV früher am Leder als Hahns Chris Claßen. Foto: Martin Ratajczak

Miris "unglaubliches Gefühl"

Der Rotter trifft spät zum Derby-Sieg gegen Landesliga-Aufsteiger Inde Hahn

Es läuft bereits die Nachspielzeit, in wenigen Minuten ist das Spiel aus, die Zeichen stehen auf Unentschieden. Der eingewechselte Rotter Yusuke Furo treibt den Ball noch einmal einige Meter auf der rechten Außenbahn nach vorne und schlägt eine mustergültige Flanke in den Strafraum.

Der erst 20-jährige Mohammed Miri hat offensichtlich etwas gegen das Remis, setzt zum Seitfallzieher an – und trifft zum 2:1-Siegtreffer im Landesliga-Derby gegen den FC Inde Hahn.

Großer Jubel

Natürlich ist der Jubel groß, die gesamte Bank des SV Rott – auch der sonst so reservierte und ruhige Coach Faton Popova – stürmt auf den Platz, um den Jungspund zu beglückwünschen. „Als junger Spieler das Derby klar gemacht zu haben, ist ein unglaubliches Gefühl!“, sagte Miri nach Abpfiff und strahlte.

So unbeschwert wie die Gemütslage Miris gestaltete sich der Rotter Abend allerdings nicht. Von Beginn an war Hahn bemüht, den Spielrhythmus vorzugeben. Immer wieder konnte der SV aber gefährliche Konter fahren und den Aufsteiger so unter Druck setzen. Als kurz nach der Halbzeitpause die Inde-Elf allerdings durch Mergim Statovci ihren Landesliga-Premierentreffer (52.) feiern durfte, wirkten Popovas Schützlinge verunsichert: „Die Jungs mussten sich kurz schütteln. Das ist eine junge Mannschaft, die lernen muss, mit Rückschlägen umzugehen.“

Rott verkraftete den Rückschlag gut und konnte nur zehn Minuten später ausgleichen. Hasan Er brachte einen Eckball scharf und flach vor den Strafraum und Timo Lantin konnte per Direktabnahme ins rechte untere Eck verwandeln (62.). „Da stimmte unsere Zuordnung nicht. Am Pfosten hätte noch ein Fuß sein müssen, der den Einschlag verhindert“, ärgerte sich FC-Trainer Oliver Heinrichs. Sein Ärger sollte sich noch steigern. In der 80. Minute entschied der Schiedsrichter nach Zeichen seines Assistenten in einer undurchsichtigen Situation auf Strafstoß und Rot für Hahns Keeper Markus Schäfer. Zum Hahner Glück schob Rotts Marvin Brauweiler den Elfmeter in die Arme des eingewechselten Branimir Knez (81.). Am Ende war dennoch der SV Rott der lachende Sieger. „Vom Ergebnis her hatten wir uns das natürlich anders vorgestellt. Wir nehmen aber mit, dass wir in der Landesliga angekommen sind. Was wir gezeigt haben, macht Mut. Jeder Fehler wird in dieser Liga bestraft. Die Welt geht von diesem Rückschlag aber nicht unter“, zog Heinrichs Fazit. „Wir haben die Pflicht, Lehren aus der Niederlage zu ziehen, die uns weiterbringen.“

Aufrufe: 017.8.2015, 12:00 Uhr
kte I AZ/ANAutor