"Mir ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen"

Thorsten Seibert (Trainer SF Siegen): „Es war ein leidenschaftliches Spiel von beiden Mannschaften. Viele Situationen waren auch für den Schiedsrichter schwer zu entscheiden. Als Ahlen nachgelassen hat haben wir das 1:0 erzielt und das Ergebnis dann ganz gut verteidigt. Heute ist wichtig, dass wir zu Null gespielt haben. Wir haben leidenschaftlich gespielt und letztlich auch verdient gewonnen. Ich habe der Mannschaft eben gesagt, sie soll jetzt noch in diesem Moment bleiben, den Moment des Erfolgs genießen. Die Spieler sollen heute nicht darüber nachdenken, was morgen ist. Morgen haben die Spieler erst mal Zeit zum Durchatmen, erst am Dienstag beschäftigen wir uns dann mit unseren Problemen, mit der Aufarbeitung der Partie und mit dem nächsten Gegner. Dass wir endlich die drei Punkte geholt haben, damit ist mir natürlich ein Stein vom Herzen gefallen."

Erhan Albayrak (Trainer RW Ahlen): „Wir wussten vorher, dass es heute ein Abstiegskampfspiel geben wird. Wir wollten den Lauf aus Köln mitnehmen. Ich sehe es so, dass wir heute gegen Siegen die aktivere Mannschaft waren und auch aufgrund unserer Torchancen unverdient verloren haben. Ich muss meiner Manschaft dennoch ein Kompliment machen.“

Mark Zeh (Kapitän SF Siegen): „Ich bin froh, dass wir endlich zu Null gespielt haben. In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt und verdient geführt, in der zweiten Hälfte hat uns die Sicherheit gefehlt und wir hätten natürlich das zweite Tor nachlegen müssen. Ich denke man hat heute gesehen, dass wir den Sieg unbedingt gewollt haben. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt war, es war ein sehr wichtiger Schritt. Wir arbeiten an einer sicheren Defensive, heute haben wir stabil gestanden.“

Benedikt Zahn (SF Siegen/Torschütze zum 1:0): „Puh, meine Güte, ich bin total kaputt. Es war heute ein extrem schweres Geläuf auf dem viele Bälle verspringen. Wir haben gekämpft, geackert, alles reingehauen was wir hatten. Niki Zeller hat mir einen super Ball vorgelegt, ich hab meinen Körper reingedreht und ins lange Eck getroffen. Endlich sind wir mit einem Dreier belohnt worden. In der Schlussphase hat dann der letzte Pass gefehlt, sonst hätten wir auch noch höher gewinnen können."

Die Sportfreunde-Spieler in der Einzelkritik:

Dominik Poremba: Wie hört sich das an, wenn der Torhüter Woche für Woche als bester Mann gelobt wird und dennoch drei, vier, fünf, ja bis zu sieben Gegentoren kassiert? Poremba klärte erneut stark – und endlich konnte auch er sich mal über die „Null“ freuen: Denn die stand hinten, nicht vorne! Note: 1-

Serkan Dalman: Als Rechtsverteidiger kämpfte und wühlte er bis zur verletzungsbedingten Auswechslung. Im Umschaltspiel und im Zurücklaufen erneut viel zu langsam. Oft war der Gegner mit Ball schneller als der Siegener Verteidiger ohne Spielgerät. Pluspunkt für Einsatz und Willen. Note: 4+

Julian Dudda: Nach einigen Patzern in Rödinghausen zeigte der Innenverteidiger wenn auch kein fehlerfreies, so doch ein klar besseres Spiel. Note: 3

Til Bauman: Der großgewachsene Spieler hatte auf dem schweren Boden so seine Schwierigkeiten, doch er machte einen guten Job – klärte auch einige Male hinten stark. Note: 3

Mark Zeh: Der Kapitän ist im Abstiegskampf ein echtes „Kampfschwein“. Die Vorarbeit zum 1:0 ging zu 50 Prozent auf seine Kappe. Auch mit Schmerzen im Knie biss er auf die Zähne. Fehlpassquote sinkt! Note: 2-

Mehmet Kurt: Blieb wieder recht unauffällig – solide Partie ohne große Höhen und Tiefen. Note: 3-
Julian Jakobs: Wieder mit einem großen Laufpensum, trieb seine Mitspieler des Öfteren an – doch bei etlichen Flankenbällen und Vorlagen wieder zu unpräzise. Hatte Glück, dass Yilmaz (91.) seine Chance vergab. Note: 3-

Niklas Zeller: Der neue „Zehner“ wieder mit einer guten Partie, starke Vorlage für Zahn zum 1:0. Gutes Zweikampfverhalten, auch in der Schlussphase noch torgefährlich. Note: 2

Marco Rente: Licht und Schatten: Einige Schnitzer im Mittelfeld, in der 78. Minzte mit guter Aktion, doch sein Schuss landete daneben. Note: 3-

Arda Nebi: Arbeitet viel, ist quirlig, gibt kaum einen Ball verloren – ihm fehlt derzeit oft die Präzision im Offensivspiel, der letzte Zug zum Tor. Note: 3

Benedikt Zahn: Pflügte vorne Rasen und Gegner um, band viele Gegenspieler, die Ausgeburt des Siegeswillens und Schütze zum Siegtor! Was will man da meckern? Vielleicht soviel: Er hätte auch das 2:0 machen müssen. Note: 1-

David Kammerbauer: Die Tinte unter der Spielberechtigung war noch nicht trocken, da warf Seibert den 19-Jährigen nach einer Stunde für den verletzten Dalman ins Fegefeuer. Sein Einstand war nicht fehlerlos – aber für den Jungspund gilt noch Nestschutz! Note: 3+

Björn Jost: In der 76. Minute für den verletzten Mark Zeh. Dribbelstark, brachte frischen Wind, in der 93. Minute Konterchance zum 2:0. Note: 3+