2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Schock für den SVW: Gestützt von seinen Mitspielern wird Torhüter Pero Miletic vom Platz geführt. Foto: Neumann
Schock für den SVW: Gestützt von seinen Mitspielern wird Torhüter Pero Miletic vom Platz geführt. Foto: Neumann

Miletic schwer verletzt und 1:2 verloren

Bittere SVW-Niederlage bei Alzenaus Fohlenteam+++Amstätter trägt Handblessur davon+++Chance verpasst, sich vorne feszusetzen

Alzenau. Es war der Tag, an dem für die Hessenliga-Fußballer des SV Wiesbaden alles schiefging. Zur 1:2-Niederlage bei Ex-Regionalligist Bayern Alzenau kamen die schwere Knöchelverletzung von Torhüter Pero Miletic und die Handgelenksblessur von Sascha Amstätter – einfach nur ein Tag zum Vergessen.

Derzeit keine Spitzenmannschaft

Die Vokabel „Regionalliga“ sollte nun zunächst aus den Köpfen verbannt werden. Primär gilt es, den Ausfall der beiden Routiniers zu kompensieren und sich wieder zu stabilisieren. In Alzenau genügte das Team in allen Bereichen nicht dem selbst auferlegten Anspruch einer Spitzenmannschaft.

Handfraktur bei Sascha Amstätter?

Zusätzlich bitter: In der 74. Minute wollte Miletic, der vergangene Runde aufgrund einer Schulterverletzung monatelang pausieren musste, beim Stand von 2:1 einen Alzenauer Eckball abfangen. Im Hochspringen bekam er beim Getümmel im Fünfmeterraum wohl schon einen Schlag ab, kollidierte zudem mit Mitspieler Marko Kopilas, um bei der Landung mit dem linken Fuß umzuknicken. Binnen weniger Momente war der lädierte Knöchel gewaltig angeschwollen. Dick bandagiert trat Miletic mit Sascha Amstätter die Fahrt in Richtung BGU-Unfallklinik Frankfurt an. Amstätter selbst hielt sich das rechte Handgelenk. Es müsse in einem Zweikampf passiert sein, er habe es erst später gespürt, vermutet der Ex-Bundesliga-Profi eine Fraktur. Möglicherweise eine des Kahnbeins, des Handwurzelknochens.

Sari früh ausgewechselt, Kopilas muss ins Tor

Früh schon hatte die Verkettung unglücklicher Umstände mit den Verwarnungen gegen Balcan Sari und Joseph Olumide ihren Lauf genommen. Trainer Djuradj Vasic musste Sari bereits in der 16. Minute auswechseln und Olumide zur Halbzeit, nachdem der froh sein durfte, nach einer Unbeherrschtheit (44.) nicht vom Platz geflogen zu sein. Amstätters Auswechslung (65.) führte dazu, dass Marko Kopilas nach Miletics Verletzung zwischen die Pfosten musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte die ganz junge, von Ex-Profi Jochen Seitz trainierte Alzenauer Formation dem Sportverein schon eine Lektion in Sachen Leidenschaft, Schnelligkeit und Zweikampfstärke erteilt.

Reichardt in Unterzahl mit Riesenchance zum 2:2

Da mutete es fast paradox an, dass Philip Reichardt in der Nachspielzeit noch in Unterzahl die Riesenchance zum 2:2 erhielt. Er konnte sie nicht nutzen, und alle waren sich einig, dass der Sieg der Unterfranken (Seitz: „Wir haben den Gegner 90 Minuten beherrscht.“) absolut in Ordnung ging. Für Vasic, der auf Younes Bahssou, David Schug und Jonas Grüter verzichten musste, steht fest: „Wenn wichtige Spieler fehlen, können wir nicht nachweisen, ein Spitzenteam zu sein.“

Kreispokal- und Liga-Heimspiel

Das Pokalspiel bei B-Ligist FC Wiesbaden 62 (Mi., 19.30 Uhr, in Rambach) und das Liga-Heimspiel gegen OSC Vellmar (Sa., 15 Uhr) sollen nun zur Grundlage für die Rückkehr auf die Erfolgsschiene werden. Im Tor ist Neuzugang Maximilian Hinterkopf gefordert. Routinier Masar Qosa befindet sich nach abgeklungener Verletzung wieder im Training, Er rückt als zweiter Keeper auf die Bank.

SVW: Miletic – Sari (16. Muca), Kopilas, Pajic, P. Reichardt – Olumide (46. Seidelmann), Dimter, C. Hübner, Broghammer – Amstätter (65. Cavallo) – Franke.
Tore: 1:0 Steigerwald (19.), 1:1 Muca (25.), 2:1 M. Alexander (66.). – SR: Boulghalegh (Rüsselsheim). – Zuschauer: 350.

Stimmen

Strahinja Pajic: „Wir gehen nicht mit dem festen Willen in die Zweikämpfe, den Ball zu erobern. Das war alles alibimäßig. Ich weiß nicht, woran es liegt, nachdem es bislang gut lief und wir eigentlich Potenzial haben.“

Bartosz Franke: „Wir alle sind unserem eigeen Anspruch nicht gerecht geworden, haben viele falsche Entscheidungen getroffen und von der Altersstruktur quasi gegen eine bessere A-Jugend verloren. Wenn man als Aufstiegs-Kandidat gehandelt wird, muss man sich diesem Druck stellen. Wobei wir in Alzenau gar nicht so sehr unter Druck standen. Unser Trainer hat vorher gesagt, dass es auch in Ordnung wäre, einen Punkt mitzunehmen. Durch die Niederlage in diesem sehr wichtigen Spiel haben wir es versäumt, uns ganz vorne festzusetzen. Jetzt ist der Druck da.“

Aufrufe: 014.9.2014, 08:27 Uhr
Stephan NeumannAutor