Der gebürtiger Eberswalder ging zur Sportschule nach Frankfurt/Oder und spielte für den FC Vorwärts Frankfurt/Oder im Nachwuchsbereich. Nach ersten Erfahrungen im Männerbereich in der Saison 1993/94 beim 1. FC Union Berlin wechselte er als 17-Jähriger zum Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Im ersten Profijahr war es schwer für den Neuling, in den Kader der Werkself zu kommen, da diese schon mit gestandenen Typen und Nationalspielern bestückt war. "Ich habe da erst einmal reingeschnuppert", sagt Rietpietsch. Im zweiten Jahr klappte es schon besser mit vermehrten Einsätzen, allerdings war die Saison 1995/96 nicht nur das Jahr, indem sich der KFC Uerdingen als Tabellenletzter aus der Bundesliga verabschiedete, sondern auch Bayer Leverkusen beinahe mit in die Zweite Liga abgestürzt wäre.
Unvergessen bleibt das Herzschlagfinale am letzten Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, das mit 1:1 endet und für die Pfälzer den Abstieg bedeutete. Das Bild, bei dem Rudi Völler seinen alten Nationalmannschaftsgefährten Andreas Brehme in den Armen hält und tröstet, hat auch Rietpietsch nicht vergessen. "Wir haben damals fast vergessen die Kurve zu bekommen, es aber zum Glück noch geschafft", erinnert er sich.
Es folgte danach mit Christoph Daum nicht nur ein neuer Trainer, sondern auch die Einberufung zur Bundeswehr. Daraus resultierend verpasste der Rechtsfuß den Großteil der Vorbereitung zur neuen Saison. Da er wenig Spielzeit bekam, ging Rietpietsch zu Fortuna Düsseldorf und in die 2. Bundesliga. "Ich war zu diesem Zeitpunkt zu ehrgeizig und hätte besser warten sollen. Christoph Daum wollte mich halten, da wir damals mit Hans-Peter Lehnhoff schon einen älteren Mittelfeldspieler hatten", sagt Rietpietsch. Die persönliche Rückkehr ins Oberhaus gelang dann später zwar mit Freiburg, Bochum und Duisburg, doch durch alle drei Vereine zog es sich wie ein roter Faden, dass er aus verschiedenen Gründen kaum spielte. Erst als er 2001 zu Rot-Weiß Oberhausen wechselte, bekam er als gestandener Spieler ein anderes Ansehen, das ihm auch die Rolle als Führungsspieler einbrachte. 2011 beendete er in Ratingen seine Profikarriere.
"Ich habe 18 schöne Jahre im Rheinland verbacht und viel Spaß dabei gehabt", sagt Rietpietsch heute. Der Grund, warum er nicht für Duisburg, Bochum oder Oberhausen im Traditionsteam aufläuft, ist ganz einfach. "In Leverkusen hat alles damals gepasst. Egal ob mit den Fans oder in der Mannschaft, auch wenn ich meistens der Spaßvogel war, der es durch seine Lebenseinstellung immer mal wieder schleifen ließ", sagt Rietpietsch.
Sein persönliche Glück hat er inzwischen mit seiner Freundin in Leipzig gefunden, wo er sich für die Sportnetworking GmbH um die Online-Vermarktung von Fußballclubs kümmert und sich um Kinder-Fußballcamps kümmert. Dazu nutzt er auch zuweilen seine Kontakte aus alten Kicker-Zeiten, um ehemalige Profis wie zum Beispiel Ulf Kirsten mit einzubauen. Da er sonst nicht mehr viel mit dem Profifußball zu tun hat, freut sich Rietpietsch auf solche Turniere wie in Krefeld: "Das ist wie ein Klassentreffen, wo man alte Weggefährten wieder sieht."
Eintrittskarten ab 9,50 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr für das Turnier mit 5,5 Stunden live Fußball sind unter www.budenzauber-krefeld.de, unter der Hotline: 01806-99 22 12 (20 Cent/je Anruf aus dem dt. Festnetz, 60 Cent/je Anruf aus den Mobilfunknetzen) und an den bekannten Vorverkaufsstellen, darunter dem Königpalast, erhältlich.