2024-05-10T08:19:16.237Z

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Vor zwei Jahren trafen der FV Langenwinkel (schwarze Trikots) und der FC Mietersheim zuletzt aufeinander, ab Herbst  spielen sie zusammen.  | Foto: WOLFGANG KUENSTLE
Vor zwei Jahren trafen der FV Langenwinkel (schwarze Trikots) und der FC Mietersheim zuletzt aufeinander, ab Herbst spielen sie zusammen. | Foto: WOLFGANG KUENSTLE

Mietersheim und Langenwinkel bilden SG

Der FC Mietersheim geht eine Spielgemeinschaft mit dem FV Langenwinkel ein +++ Immer weniger Mitglieder wollen sich engagieren

Mit mangeldem Engagement der Mitglieder haben viele Vereine zu kämpfen. In Lahr kommt es deshalb nun zu einer Spielgemeinschaft zwischen dem FC mietersheim und dem FV Langenwinkel.
„Eigentlich bin ich gewohnt, dass meine Hauptversammlungen nach 40 Minuten zu Ende sind“, hat Finanzvorstand Werner Geith vom FC Mietersheim am Freitag angemerkt. Dass es deutlich länger wurde, lag an den Wahlen und dem Thema Spielgemeinschaft mit dem FV Langenwinkel.

„Finanziell spielt der Fußballclub in der Landesliga, sportlich in der Kreisklasse“, sagte Werner Geith, der sich selbst als Mädchen für alles im Verein bezeichnete. Seit Jahren gibt es keinen Vorsitzenden, die Finanzgeschäfte erledigt Geith kommissarisch. Und das nicht schlecht, wie Wahlleiter Reinhard Jockers betonte: „In Kürze schreibt der FC Mietersheim schwarze Zahlen, die Altlasten sind weg.“ Die Problematik sei dagegen eine andere. „Es werden keine Personen gefunden, die Ämter übernehmen wollen.“

Deshalb sollte die geplante Wahl verschoben werden. Doch nach einer intensiven Aussprache entschlossen sich die Mitglieder zur Wahl. Drei der vier Amtsinhaber standen zur Wahl und wurden wiedergewählt, werden ihr Amt allerdings nur bis zur nächsten Hauptversammlung ausüben. „Unbezahlte, ehrenamtliche Vereinsarbeit ist out. Nur wenige sind bereit, ihre Freizeit dafür zu opfern, aber nur mit Ehrenamtlichen können Vereine auch in Zukunft überleben“, sagte Werner Geith.

Der Vorstand Sport, Viktor Schwan, blickte auf „die sehr unbefriedigende und schwierige sportliche Situation“ zurück. Die erste Mannschaft ist derzeit nur Tabellenletzter in der Kreisliga B-4, eine zweite Mannschaft gibt es nicht. Nach den Relegationsspielen vor zwei Jahren hatte der Verein etliche Abgänge zu beklagen. Mit der Verpflichtung des neuen Trainers Rolf Eichin habe man auf neuen Schwung gehofft. Eichin habe aber nach der Winterpause seinen Rücktritt erklärt. „Mangelnde Trainingsbeteiligung ist wahrscheinlich mitverantwortlich für den schlechten sportlichen Erfolg“, so Schwan. Auftrieb erhofft er sich von der Spielgemeinschaft mit dem FV Langenwinkel, die ab der Saison 2014/2015 für die Dauer von zwei Jahren starten soll: „Die Zusammenführung beider Vereine soll die sportliche Zukunft des Vereins stabilisieren und die regionale Konkurrenzfähigkeit schaffen.“ Künftig soll es in der Spielgemeinschaft drei Mannschaften in der Kreisliga A, B und C geben. „Alle drei Mannschaften werden zusammen auf dem Platz in Mietersheim trainieren, wo auch die Spiele ausgetragen werden“, betonte Geith, „jeder Spieler hat die Chance in der Ersten zu spielen.“ Andrej Zerr ist der Trainer, als Betreuer stehen ihm Eugen Romme (Langenwinkel) und Viktor Schwan (Mietersheim) zur Seite.

„Die Dinglinger waren einfach zu dominant.“ Werner Geith über die gescheiterten Gespräche mit dem Nachbarverein

Auch die Arbeit in der Jugend soll auf dieser Basis aufgebaut werden. „Vor allem was die A-Jugend angeht, wollen wir wieder eine Mannschaft aufstellen“, so Geith. Derzeit spielen Mietersheimer A-Jugendliche beim FV Dinglingen. Außerdem hat der Verein laut Maurizio Italo eine E- und eine F-Jugend und Bambini.

Wer hat in der SG das Sagen?, wollten die Mitglieder wissen. „Jeder Verein hat eine Stimme und ein Mehrheitsbeschluss ist notwendig“, sagte Werner Geith. Die Verlobung sei geschlossen und nach zwei Jahren könne eine Hochzeit stattfinden. Die Gespräche mit dem FV Dinglingen seien dagegen nach einem Treffen abgebrochen worden. „Die Dinglinger waren einfach zu dominant“, so Geith.

Da im Allmend die Spiele ausgetragen werden sollen, muss die abgebrannte Zuschauertribüne wieder aufgebaut werden. Es gibt mehrere Varianten, die Stadt Lahr schießt 10 000 Euro zu, ein Antrag auf weitere 16 000 Euro soll gestellt werden. Die abgebrannte Tribüne ist laut Reinhard Jockers auf 55000 Euro geschätzt worden. Jockers gab zu bedenken, dass der Verein mit Sparwillen die Schulden abgebaut habe: „Sollen wir jetzt wieder Geld aufnehmen, um eine Tribüne zu bauen, die uns dann nicht gehört, weil das Gelände Eigentum der Stadt ist?“

Sehr erfolgreich verliefen die beiden Theaterabende und das erste Nachtboule-turnier mit 18 Mannschaften. Übungsleiterin Ulrike Andratschke berichtete außerdem von der Gymnastikabteilung.
Wahlen: Geschäftsführender Vorstand: Eduard Geith (Finanzen) Eduard Wentland (Vermarktung), Viktor Schwan (Sport). Die Positionen des Vorsitzenden, des Jugendleiters und Schriftführer blieben unbesetzt. Ältestenrat Ingrid Veit, Jutta Beck, Bernd Burger
Aufrufe: 019.5.2014, 22:00 Uhr
Bettina Schaller (BZ)Autor