2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Melanie Behringer (r.) jubelt mit Torschützen Vivianne Miedema.
Melanie Behringer (r.) jubelt mit Torschützen Vivianne Miedema.

Miedema dreht Spiel gegen Jena

Mit zwei Jokertoren zum Sieg

FC Bayern München (Frauen) - Die Frauenmannschaft des FC Bayern darf dank eines Doppelpacks von Vivianne Miedema weiter von der Titelverteidigung träumen. Sie kam in der zweiten Hälfte und drehte die Partie.

Nach dem 2:1 des Frauen-Teams des FC Bayern gegen Jena umarmten sich Manuela Zinsberger und Stefanie van der Gragt mehrfach inniglich. Die zwei hatten allen Grund. Eine unglückliche Co-Produktion von Torfrau und Verteidigerin hatte zum 0:1 geführt, doch in der zweiten Hälfte wendete die eingewechselte Vivianne Miedema die Blamage des Meisters gegen das Kellerkind mit ihren beiden Treffern noch ab. „Es war kein unverdienter Sieg, aber wir hatten auch Glück“, sagte Roman Langer, der den gesperrten Münchner Trainer Thomas Wörle zum zweiten und letzten Mal vertrat.

Manuela Zinsberger brachte die Minuten vor dem Wiederanpfiff mit dem Fußball-Einmaleins zu; stoppen und passen. „Das war instinktiv“, sagte die Torfrau, „wir waren früher aus der Kabine raus und dachten, bevor wir in der Kälte rumstehen, machen wir etwas.“ Die Botschaft war dabei klar: Lapsus abhaken und schnell weiterarbeiten. „Als Torwart musst du mit solchen Situationen klarkommen“, sagte die Österreicherin, „mal bist du der Held, und mal der Buhmann. Du darfst dich da nicht rausbringen lassen.“

Held und Buhmann, so in etwa lassen sich auch die beiden Gesichter der Münchnerinnen am Sonntagnachmittag beschreiben. „Die erste Halbzeit war ganz schlecht“, sagte Vivianne Miedema über die Buhmann-Hälfte. Die zweite Halbzeit sei „sehr zufriedenstellend“ gewesen, fand Langer. Vor allem dank der Heldentaten von Vivianne Miedema. „Zwei superschöne Tore“, lobte Langer, der deshalb gefragt wurde, warum die Niederländerin dann ganze 60 Minuten auf der Bank sitzen musste. Lisa Evans und Nicole Rolser hätten sich eine Chance verdient gehabt, sagte der Coach, „aber die Qualitäten von Vivianne stehen natürlich nicht infrage“.

Nachdem Wolfsburg 8:1 in Leverkusen gewann und am Abend Potsdam gegen Frankfurt nur 1:1 spielte, war es wichtig, dass die Bayern drangeblieben sind. „Wir haben heute mal wieder gesehen, dass jedes Spiel bei 0:0 startet und man auch gegen einen Gegner wie Jena immer 110 Prozent benötigt“, so Manuela Zinsberger. Nur dann kann man sich später in den Armen liegen.

Text: Andreas Werner

Aufrufe: 027.2.2017, 11:06 Uhr
Andreas Werner - Münchner MerkurAutor