2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Michael Thalacker trainiert die B-Jugend der SSV Schwäbisch Hall/Gailenkirchen/Steinbach.  Am Wochenende ist er auch als Helfer beim HT-Cup im Einsatz. Foto: Ufuk Arslan
Michael Thalacker trainiert die B-Jugend der SSV Schwäbisch Hall/Gailenkirchen/Steinbach. Am Wochenende ist er auch als Helfer beim HT-Cup im Einsatz. Foto: Ufuk Arslan
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Michael Thalacker von der SSV Schwäbisch Hall im Interview

HT-Cup: „Man muss locker bleiben“

Michael Thalacker von der SSV Schwäbisch Hall erklärt im Interview, warum es beim HT-Cup schon mal stressig werden kann und wie er damit umgeht.

Für die älteren Fußball-Fans ist er ein Begriff. Michael Thalacker stürmte in den 1980er- und 90er-Jahren in der Landesliga. Heute trainiert er die B-Jugend der SSV Schwäbisch Hall. Zudem gehört er zum großen Helferkreis beim HT-Cup, der am Wochenende in seine erste Runde geht.

Herr Thalacker, haben Sie als aktiver Spieler gerne in der Halle gekickt?
Wenn ich zurückdenke, nein, eigentlich überhaupt nicht gern.

Warum?
Der Fußball gehört für mich raus auf den Rasen. Das geht mir heute noch so als Trainer. Aber wir hatten bei der SSV damals eine gute Truppe. Wir haben auch die Stadtmeisterschaft geholt. Es hat Spaß gemacht in der Halle, aber es war nicht meine Lieblingsdisziplin.

Zurzeit trainieren Sie die B-Jugend der SSV. Was hat das Team sich für den HT-Cup vorgenommen?
Ich geb` da kein konkretes Ziel aus. Die Jungs sollen vor allem Spaß haben.

In welcher Rolle helfen Sie noch beim HT-Cup mit?
Meine Aufgaben sind mittlerweile weniger geworden. Am ersten Tag, am Samstag, mache ich mit meiner kompletten B-Jugend-Mannschaft, also alle 20 Mann, Dienst. Wir arbeiten dort, wo wir gebraucht werden, ob in der Küche, beim Verkauf oder als Schiedsrichter. Das, was eben gerade anfällt. Früher habe ich noch wesentlich mehr geholfen, aber ich helfe, wenn ich gebraucht werde, immer gerne.

Wissen Sie noch, wann Sie zum ersten Mal beim HT-Cup geholfen haben?
Ich war von Anfang an dabei (Das Turnier geht dieses Jahr in die 30. Auflage, Anmerkung der Redaktion).

Im Laufe der Jahre ist das Turnier immer größer geworden. Hat dadurch auch der Stress zugenommen?
Ja, klar (überlegt lange). Weil der Cup an zwei Wochenenden stattfindet, ist für mich das Stressigste der Auf- und Abbau, also alles rauspacken, dann wieder reinpacken und das ganze zwei Wochen später noch einmal. Da sind die Tore, Bänke, Tische, das Abkleben des Spielfelds oder auch die Werbebanner auf- und abhängen. Und dann fehlt vielleicht der ein oder andere, sodass man einen Dienst noch mit übernimmt. Es gibt also immer etwas zu tun.

Wie behält man da die Nerven, wenn so viel zu tun ist?
Es gibt vielleicht schon welche, die etwas aufgeregter durch die Hallen rennen (lacht). Aber wenn jeder in Panik ausbrechen würde, dann könnte man das Turnier gar nicht durchziehen. Man muss halt locker bleiben. Es läuft nicht alles reibungslos. Aber das gehört dazu. Es kommen Situationen, die weiß man vorher gar nicht. Wenn Mannschaften kurzfristig absagen, dann müssen wir eben den Turnierplan schnell ändern.

Am ersten Wochenende sind 100 Freiwillige im Einsatz. Ist es für den Verein schwieriger geworden, die Helfer zu finden?
Ja, es wird schwieriger. In den Anfangsjahren hat man noch nicht so viele gebraucht, weil weniger Mannschaften teilgenommen haben. Aber 80 Prozent der heutigen Helfer waren damals schon dabei. Vor 30 Jahren ist es aber einem leichter gefallen. Zu meinen Jungs sage ich, dass das Helfen einfach dazugehört und sie machen das dann auch. Aber man braucht auch viele Eltern. Da könnten noch viel mehr kommen. Es wäre vieles einfacher, wenn man nicht immer bitten und betteln müsste. Oftmals sind es immer wieder die Gleichen, die sich engagieren. Es gibt einen bestimmten Stamm, der permanent da ist, an beiden Wochenenden. Ohne die würde es nicht gehen.

Ist die Grenze für das Turnier mit fast 300 Mannschaften erreicht?
Ich denke ja, mehr könnte man glaub ich auch zeitlich nicht mehr unterbringen. Man ist an die Halle gebunden und hat nur einen gewissen Zeitrahmen zur Verfügung. Ich glaube nicht, dass man als Veranstalter da noch Luft für viel mehr Mannschaften hätte.

Was ist eigentlich Ihre schönste Erinnerung an den HT-Cup?
Was mir sehr in Erinnerung ist, sind die Mitternachts-Shows, die es dann ab Ende der 90er gab. Da war das ganze Foyer in der Hagenbachhalle voll. Das war Party ohne Ende. Die Leute von vielen Mannschaften sind damals noch dageblieben, egal woher sie kamen. Heute gibt’s ja zum Beispiel auch Faschings-Feste am gleichen Abend. Dann gehen leider manche Mannschaften. Nach dem letzten Spiel gehen sie duschen und verschwinden. Damals war das nicht so, fast alle sind dageblieben. Wenn von jedem Team zehn oder zwölf Leute noch da waren, dann kann man ja hochrechnen, wie viele Personen bei der Party gewesen sind. Die Stimmung war immer bombastisch.

Aufrufe: 014.1.2017, 09:03 Uhr
HT / Viktor TaschnerAutor