2024-03-27T14:08:28.225Z

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Michael Köllner will den Club-Nachwuchs neu aufstellen

Nach der Trennung von Zietsch: Neuer NLZ-Leiter holt Hintermaier ins Boot

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Michael Köllner schaut im Gespräch immer wieder auf die Uhr. Ein durchaus verständliches Verhalten des neuen sportlichen Lei­ters des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) des 1.FC Nürnberg, denn ein Termin jagt den anderen. Bestands­analyse heißt das Thema für den 46-Jährigen, der die Nachfolge des ausscheidenden Rainer Zietsch ange­treten hat. Köllner bringt auf Grund seiner Erfahrungen beim BFV und vor allem beim DFB – zwölf Jahre war er Koordinator für Talentförderung – ideale Voraussetzungen für sein Amt beim Club mit.

„Es ist eine reizvolle, spannende, aber auch schwere Aufgabe“, sagt er. Fachwissen bringt Köllner, der zuletzt die „U17“ der SpVgg Greu­ther Fürth trainiert hat, ebenso mit wie Ehrgeiz und Feuereifer. Bereits mit 20 Jahren musste er seine Lauf­bahn als Spieler wegen eines Knie­schadens beenden und schlug sofort die Trainerlaufbahn ein. „Ich konnte schon früh in meiner Trainerarbeit beim Traditionsverein Bayern Hof ein­steigen“, erzählt er.

Bei seinen verschiedenen Stationen und Funktionen richtete der gebürti­ge Fuchsmühler („Ich bin ein Nord­operpfälzer“) stets den Blick auf talen­tierte Kicker. Die wenig erbaulichen Ergebnisse der Nachwuchsmannschaf­ten am Valznerweiher erfordern zwangsläufig frischen Wind – und auch personelle Veränderungen. Spe­ziell im Trainer-Bereich. Köllner hat dabei klare Vorstellungen. „Wer die neue Entwicklung mitgehen kann, der wird Berücksichtigung finden“, sagt er. Personelle Veränderungen schließt der NLZ-Chef – ein zusätzlicher Mann soll nicht verpflichtet werden – aber keinesfalls aus: „Es ist durchaus möglich, dass wir nach neuen Leuten Ausschau halten müssen.“

Die erste personelle Korrektur hat bereits stattgefunden: Der ehe­malige Club-Profi Reinhold Hinter­maier, dessen Blick für Talente früher sehr geschätzt wurde, kehrt an seine frühere Wirkungsstätte zurück. „Er kümmert sich um den Bereich zwi­schen der neu installierten ,U8‘ und der ,U13‘ und wird uns weiterbrin­gen“, freut sich Köllner über die Ver­pflichtung des neuen Koordinators.

Eine wichtige Rolle wird in der Zukunft auch wieder Dieter Nüssing spielen. Vor allem im Bereich Scou­ting, in dem er erfolgreich tätig war und für den 1.FCN einst Spieler wie Marvin Plattenhardt oder Philipp Wollscheid entdeckt hat. „Sein Auge und sein Netzwerk sind für den Verein enorm wichtig“, lobt Köllner den ehemaligen Kapi­tän.

Dieser passt in sein Schema, den Karren im Nach­wuchsbereich – es drohen Abstiege der „U17“, „U16“ und „U15“ – mit Topleuten wieder flottzumachen. Ein Wunder ist aber nicht von heute auf morgen zu erwarten. Bei allem unbän­digen Ehrgeiz muss Köllner auch etwas Geduld aufbringen. Denn er hat das Problem des Vereins erkannt: „Es wird immer schwieriger, Talente zu erkennen und für den Club zu gewin­nen. Dies kann nur gelingen, wenn wir attraktiv sind und mit unserem Angebot überzeugen.“ Der neue Mann braucht, daran lässt er keinen Zweifel, Mitstreiter, die sein Konzept mittragen wollen.

Denn schließlich ist es das klare Ziel des Ver­eins, künftig wieder den einen oder anderen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs nach oben in den Profi­kader zu bringen.

Aufrufe: 014.4.2016, 12:33 Uhr
Dieter Bracke (NZ)Autor