2024-04-25T08:06:26.759Z

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Nach drei Jahren ist im Sommer Schluss: Michael Kapp verlässt den SC Aufkirchen. F: Zink
Nach drei Jahren ist im Sommer Schluss: Michael Kapp verlässt den SC Aufkirchen. F: Zink

Michael Kapp verlässt den SC Aufkirchen am Saisonende

Nach drei Jahren beim Bezirksligisten ist Schluss

Mit einem 3:0-Sieg beim abstiegsbedrohten TSV 1860 Weißenburg hat der SC Aufkirchen seine Spitzenposition in der Bezirksliga 2 untermauert. Obwohl die Saison für den Frankenhöhe-Klub bislang so überragend verläuft, müssen sich die SCA-Verantwortlichen nach einem neuen Trainer umschauen.

„Das dauert zu lange, das ist zu behäbig“, schimpfte Michael Kapp nach 15 gespielten Mi­nuten im Sportpark Rezataue. Klarer Fall, der Trainer des SC Aufkirchen war unzufrieden. Als Tabellenführer der Bezirksliga 2 war seine Truppe am Samstag zum Kellerkind nach Weißen­burg gefahren – doch bestätigen konn­te die Mannschaft vom Fuße des Hes­selbergs ihre Favoritenrolle zunächst nicht. Der gastgebende TSV 1860 war bei schwierigen Platzverhältnissen vor rund 100 Zuschauern mindestens ebenbürtig, hatte sogar optische Vor­teile und wirkte agiler als die poma­dig agierenden Gäste. Nur, es fehlte die Torgefahr. Marc Hedwig hatte nach 36 Minuten das 1:0 auf dem Fuß, schoss eine allerdings auch schwierig zu nehmende Hereingabe von Jonas Ochsenkiel – der ganz klar im Abseits stand – aber drüber.

„Bis zum Strafraum schaut das ganz nett aus“, bilanzierte TSV-Trai­ner Martin Bittl über das Spiel seiner Schützlinge, „aber dann fehlt es.“ Was Bittl meinte, wurde während der gesamten 90 Minuten deutlich. Die „60er“ fin­den keinen Abschluss, ausfallende Stürmer wie André Hofer oder Bastian Walther sowie ein zuletzt kränkelnder Mario Swierkot, der im Winter vom Regional­ligisten Seligenporten zurück nach Weißen­burg gewechselt war, liefern eine Erklärung. Und dann kam am Samstag noch dazu, dass der Jura– Klub auch nicht gegen Lauf­kundschaft anrannte.

Wie gesagt, Aufkirchen glänzte lan­ge Zeit nicht, dennoch hatte es Hand und Fuß, was die Kapp-Elf zeigte. Nicht umsonst stellt der Primus mit 19 Gegentoren in 22 Spielen die beste Defensive der Liga. „Das ist schon eine richtig gute Truppe, die haben eine wahnsinnige körperliche Prä­senz“, zeigte sich auch Martin Bittl vom Kontrahenten beeindruckt. Der ging durch einen Kopfball von Micha­el Kolb nach einer Ecke kurz vor der Pause in Front. „Nicht unbedingt ver­dient zu diesem Zeitpunkt“, gab Michael Kapp zu. Dass es am verdienten Sieg des sehr homogen und eingespielt wirkenden SCA nichts zu deuteln gab, lag dann aber an der zweiten Halbzeit. „Es hat gedauert, bis wir ins Rollen gekom­men sind, so ein Spiel entwickelt sich auch“, sagte Kapp. Weißenburg musste mehr riskieren, Aufkirchen wurde immer sicherer und nutzte die sich bietenden Räume teils ganz stark aus.

Absolut sehenswert das 2:0, als Sebastian Beck einen perfekten Pass auf Steffen Schöllhammer spielte, der sich mit dem Tor in der 75. Minute für eine tolle Leistung belohnte. Chri­stoph Egner sorgte kurz vor dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen Stephan Benzinger für den Endstand in einer fairen Partie, deren Ausgang Aufkirchen der Meisterschaft und damit der Landesliga wieder ein Stück näher bringt. „Wir möchten schon aufsteigen“, sagte Kapp zu den Ambitionen des kleinen Vereins aus der Frankenhöhe, der in der vergange­nen Spielzeit erst in der Relegation vom FSV Stadeln auf dem Sprung auf Verbandsebene gestoppt wurde. Und dem aktuell eigentlich nur noch der eigene „Mini-Kader“ (Kapp) und der TuS Feuchtwangen gefährlich werden können.

Wie dieses Rennen auch ausgehen mag, der SCA muss sich einen neuen Trainer suchen. Nach dann drei Jah­ren ist für Michael Kapp im Sommer Schluss in Aufkirchen, hat er vor dem Weißenburg-Spiel seiner Mannschaft mitgeteilt. Aus privaten Gründen will Kapp eine kleine Pause einlegen, zudem wurde er sich bei den Planungen für die neue Saison nicht mit den SC-Verantwort­lichen einig. „Aber es gibt überhaupt kein böses Blut“, versichert Kapp, der sich natürlich gerne mit dem Titel vom Hesselberg verabschieden würde.

Aufrufe: 013.3.2017, 12:13 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor