2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kämpfen um den Ball ? und um den Pokal: KastelsSelina Heuckeroth und MFFC-Akteurin Vanessa Doerr, die sich hinterher über den Titelgewinn freuen darf.
Kämpfen um den Ball ? und um den Pokal: KastelsSelina Heuckeroth und MFFC-Akteurin Vanessa Doerr, die sich hinterher über den Titelgewinn freuen darf.

MFFC macht früh alles klar

Wiesbadener B-Juniorinnen holen sich mit einem 2:1 über Kastel 46 den Kreispokal

SCHLANGENBAD/HAUSEN. Mit dem Schlusspfiff bricht aus den Spielerinnen und dem Trainer vom MFFC Wiesbaden die Erleichterung heraus. Laute Jubelschreie schallen über den Platz, die Mädels fallen sich in die Arme. Soeben hat das Team von Trainer Uwe Krebs den Gruppenligakonkurrenten TSG Kastel 46 denkbar knapp mit 2:1 in die Knie gezwungen. Im Anschluss zeigen beide Teams eine äußerst faire Geste. Nach dem kampfbetonten Kreispokalfinale kommt es zu einem kollektiven Händeabklatschen. Überschattet wird die Partie jedoch von einer schweren Verletzung. MFFC-Spielerin Sophia Fischer muss mit dem Verdacht auf Handgelenksbruch mit einem Krankenwagen abtransportiert werden

Brisante Vorgeschichte

Zunächst sieht alles nach einer klaren Angelegenheit aus. Der MFFC erwischt einen Traumstart und führt bereits nach 25 Minuten durch Tore von Carlotta Boeer und Tess Walker mit 2:0. Doch noch vor der Pause macht Tammy Kleint per Freistoß den 1:2-Anschlusstreffer. Der Ausgleich gelingt Kastel nach dem Seitenwechsel aber nicht mehr - der MFFC darf den Pokal mit nach Hause nehmen. ,,Je enger das Spiel wurde, desto mehr hat mein Team an die Überraschung geglaubt", sagt TSG-Coach Ivo Gregurevic, ,,schade, dass es am Ende dann doch nicht ganz gereicht hat."

Das sah beim letzten Aufeinandertreffen in der Gruppenliga sogar noch viel deutlicher aus. Vor gut zwei Wochen gewann der MFFC mit 10:1 gegen die Kastelerinnen. Da die Wiesbadener allerdings eine mit Rot gesperrte Akteurin eingesetzt hatten, wurden Kastel am grünen Tisch die drei Punkte zugesprochen. Dennoch gelten die Wiesbadenerinnen vor dem Finale als klare Favoritinnen. ,,Wir wissen selbst am besten, dass das heute kein spielerischer Leckerbissen war", sagt Krebs. ,,Trotzdem zählt am Ende das Ergebnis und es fühlt sich gut an, den Pokal zu holen.".

Trotz des Erfolgs mangelt es auch den MFFC-Spielerinnen nicht an Selbstkritik. ,,Natürlich sind wir glücklich über den Sieg", bilanziert Kapitänin Tess Walker, ,,aber von der Spielweise her werden wir uns in der Liga schon steigern müssen.". Dort steht der MFFC nach zwei Spieltagen noch ohne Punkte da. Trotzdem nimmt Trainer Uwe Krebs seine enorm junge Truppe auch in Schutz. Nur drei Spielerinnen kommen aus dem Jahrgang 1999, alle anderen sind jünger. ,,Und die Verletzungsmisere will einfach kein Ende nehmen", bedauert der Coach. ,,Dieses Jahr ist ein sicherer Mittelfeldplatz unser Ziel. Nächste Saison wollen wir dann voll angreifen."

Im Lager der TSG schöpft man aus dem couragierten Auftritt viel Selbstvertrauen. ,,Auch wenn beim Gegner natürlich ein paar Schlüsselspielerinnen gefehlt haben, gibt uns dieser Auftritt Mut für die Liga", streicht Gregurevic die positiven Aspekte der Finalerfahrung hervor. Auch sein Team ist äußerst jung und muss bei den B-Juniorinnen noch einiges an Erfahrung sammeln. Für die Entwicklung helfen Spiele wie ein Pokalfinale natürlich enorm. Und wer weiß, vielleicht kommen die Jubelschreie bei der nächsten wichtigen Partie dann aus dem Kasteler Lager.

TSG Kastel 46: Bestepe, Bobek, Heuckeroth, Di Natale, S. Abdulhalim, Rodrigues da Silva, Haydo, N. Abdulhalim, Feldmann, Kleint, Kress (eingewechselt: Mimzat, Bobek).

MFFC Wiesbaden: Hadyk, Tischbirek, Piening, Fischer, Doerr, Uhrig, Scholz, Leber, Benjamin, Boeer, Walker (eingewechselt: Hoerrmann).

Tore: 0:1 Boeer (10.), 0:2 Walker (25.), 1:2 Kleint (38.).



Aufrufe: 06.10.2015, 18:00 Uhr
Stephan CreceliusAutor