Mettner-Cup in Glandorf am Sonntag

Ob Wolkenbruch oder 40 Grad im Schatten - ,,da kann man nichts machen, so weit gucke ich gar nicht", sagt Helmut Ströher, Organisationschef und Turnierleiter. ,,Wir haben aber immer Glück gehabt", fügt Klaus Mettner hinzu. Dass er Namensgeber wurde, verlief ebenso spontan wie die Geburtsstunde des Turniers, das am Sonntag seine sechste Auflage erlebt. Irgendwann hieß es einfach ,,Mettner-Cup", so hatte es Ströher beschlossen - nicht nur, weil Unternehmer Mettner als Sponsor auftrat, sondern weil er auch zu den Geburtshelfern gehörte. Am Anfang war Rot-Weiß Essen, Mettners Lieblingsklub aus Kindheitstagen. Über alte Kontakte besuchte die C-Jugend aus dem Ruhrgebiet vor Jahren den SC Glandorf. Und dort gebaren Ströher und Mettner die Idee, dass es doch schön wäre, wenn regelmäßig höherklassige Teams und Vereine mit großen Namen im Osnabrücker Südkreis zu Gast wären.

So entstand vor sechs Jahren ,,aus der Hüfte" das Turnier mit acht Teams. Ganz unbedarft gingen die Organisatoren ans Werk, inzwischen haben sie einiges gelernt: ,,Man wird entspannter mit der Zeit." Dennoch: ,,Ein Turnier für A-Junioren müssen Sie anders aufziehen als für jüngere Jahrgänge", sagt Ströher. Die Unterbringung kostet, viele Klubs, die inzwischen Leistungszentren betreiben, erwarten gewisse Standards. ,,So ein Turnier haben Sie nicht für 5000 Euro, aber wir wollen die Kirche im Dorf lassen." Das Turnier gibt es ,,nur mit der Perspektive, dass wir keinen Eintritt nehmen", sagt Mettner. Er ist nicht der einzige Geldgeber. ,,Wir haben einen ganzen Pool von Leuten, die das finanziell mittragen", sagt Ströher, ,,aber wir wollen keinen überfordern. Es gibt in Glandorf ja noch anderes als den Mettner-Cup."

Auch deshalb wird das Turnier klein bleiben. Über eine Erweiterung wurde schon einmal nachgedacht, aber das ginge nur durch kürzere Spielzeiten oder die Ausweitung auf zwei Turniertage. ,,Wir wollen ein kurzes, knackiges Turnier. Und die Vereine wollen ausreichend Spielzeit, um zu sehen, wo sie in der Vorbereitung stehen", erteilt Ströher den Wachstumsgedanken eine Absage. Daher sind an diesem Sonntag wieder ,,nur" acht Teams am Start, darunter der VfL Osnabrück. ,,Der VfL wird immer dabei sein. Der Verein gehört hier hin", sagt Ströher und ist für vieles Andere offen: Vielleicht kommt ja auch mal ein namhafter Klub aus England. Diesmal treten neben Essen auch der Nachwuchs von Twente Enschede und ADO Den Haag aus den Niederlanden, sowie die A-Junioren von Preußen Münster und Eintracht Braunschweig an.

Mit dem könnte sich auch der Gastgeber messen, der traditionell mit einer U21 antritt, damit die Außenseiterrolle im Starterfeld nicht ganz so krass ausfällt. ,, Letztes Jahr lief überraschend gut. Wir sind sensationell Siebter geworden", freut sich Ströher. In Glandorf wird eben in anderen Dimensionen gedacht: Klein, aber fein.