Auch für Michael Kirschner war der Gladbacher Sieg verdient. Er sah die große Schwäche seines Teams in der Offensive. "Wir haben vorne viel zu harmlos agiert und fanden fast nie zum Abschluss." Der ASV-Coach nannte dafür einen Grund. "Mit Severin Przybylski und Phil Eilenberger fehlten mir verletzungsbedingt zwei wichtige Angriffsspieler. Die Bank war zwar rein optisch gut besetzt. Die richtigen Alternativen für eine Auswechslung im Offensivbereich waren nicht dabei."
Es war eine Begegnung, die von einem Spieler den Stempel aufgedrückt bekam, der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Torjäger Derman Disbudak markierte nach dem Seitenwechsel alle drei Gladbacher Treffer - ihm gelang somit ein lupenreiner Hattrick. In den ersten 45 Minuten blieben die packenden Torszenen auf beiden Seiten Mangelware. Während aber der ASV Schwächen im Spielaufbau zeigte und sich viele Fehlpässe leistete, kombinierten die jungen Gladbacher zuweilen flott und kamen zu einigen Möglichkeiten. Die größte Chance vor dem Pausenpfiff auf Mettmanner Seite hatte Frederic Lühr, der mit einen Heber knapp scheiterte (21.). Dagegen hatten die Gäste bereits nach vier Minuten Pech, als der Ball die Latte des ASVGehäuses streifte. Glück für die Kirschner-Elf, als fast mit dem Halbzeitpfiff Nico Kratschmer völlig freistehend auf das Mettmanner Tor zulief, aber den Ball nicht nur am Keeper, sondern auch am Pfosten vorbei setzte.
Im zweiten Durchgang folgte der große Auftritt von Derman Disbudak. Zunächst war der Mönchengladbacher per Foulelfmeter erfolgreich (55.). Danach ließ er bei einem feinen Solo gleich vier ASV-Fußballer wie Slalomstangen stehen und bracht das Spielgerät anschließend im Netz unter (71.). In der 88. Minute krönte er seine Vorstellung, als er nach einer feinen Einzelleistung auf 3:0 erhöhte. Eine Minute später sah Erkan Güvenarslan wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte.