2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Mesina stellt Charakterfrage

+++ Hailers Trainer bemängelt fehlende Leidenschaft und schwache Trainingsbeteiligung +++ ,,60 Prozent reichen nicht" +++

GELNHAUSEN . ,,Ich habe sonntags auch was Besseres zu tun, als mich auf dem Sportplatz rumzuärgern!", sprudelt es aus Simon Mesina, Trainer des Fußball-Kreisoberligisten FSV Hailer, heraus. Die 1:2-Heimniederlage nach 1:0-Pausenführung gegen die KG Wittgenborn hat dem Übungsleiter der Gelb-Schwarzen heftig zugesetzt.

,,Die ersten 20 Minuten waren noch in Ordnung, aber als dann Pellicori raus musste, gab es einen Bruch im Team", so der 47-Jährige. Während Abwehrchef Pellicori, der heute seine Knieprobleme beim Arzt untersuchen lässt, fehlte, verlor Hailer den Faden und ließ es in der Folge auch an der nötigen Einstellung vermissen. ,,Teilweise hat die Leidenschaft gefehlt. Ein Großteil der Mannschaft war ein Totalausfall", geht Mesina mit seinem Team hart ins Gericht. Neben Pellicori nahm der FSV-Coach lediglich Torhüter Patrick Hellenkamp und Enes Kozak aus dieser Generalkritik heraus. Sie hätten zumindest Normalform erreicht, ,,während die anderen bei 60 Prozent geblieben sind".

Dabei setzte der erfahrene Coach bereits vor dem wichtigen Spiel gegen den direkten Konkurrenten Wittgenborn ein Zeichen und ließ die ,,FSV-Offensivstars" Hakan Belge und Enrico Pappert zunächst auf der Bank. Beide trainierten in der Wintervorbereitung nicht nach den Wünschen Mesinas. ,,Hakan war krankheitsbedingt und wegen der Arbeit selten da. Enno fehlte auch krankheitsbedingt - und dann kam Fasching, da ist er ja auch intensiv dabei. Da gab es halt andere, die besser trainiert haben und die deswegen den Vorzug bekommen haben", so Mesina vielsagend.

Dabei ist dem Italiener durchaus bewusst, dass auch andere Vereine derzeit mit der mangelnden Trainingsbeteiligung zu kämpfen haben. ,,Was man so hört, auch zum Beispiel aus Wittgenborn und anderen Vereinen, haben nicht nur wir die Probleme. Vielleicht liegt es auch an der Klasse, vielleicht wird ja erst ab der Verbandsliga regelmäßig trainiert", so Mesina, der aber zu verstehen gibt, dass er sich als Trainer damit nicht zufriedengeben will. Zuletzt wurden auch Gerüchte in Umlauf gebracht, Mesina wolle im Sommer in Hailer das Handtuch werfen und als Trainer aufhören. ,,Warten wir mal ab. Bis jetzt ist es in alle Richtungen offen. Ich schaue mir erst die nächsten Spiele an - und natürlich auch die Trainingsbeteiligung", so Mesina. Am Sonntag (15 Uhr) ist der FSV Hailer beim brisanten Nachbarschaftsduell in Meerholz zu Gast. ,,Bei dem Derby kann die Mannschaft Farbe bekennen und es wird sich herausstellen, ob sie Charakter hat. Da werden 60 Prozent nicht reichen", stellt Mesina seinem Team die Charakterfrage. Denn rumärgern will er sich sonntags nicht mehr.



Aufrufe: 05.3.2015, 08:00 Uhr
Christian PomojaAutor