2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Hofft an einem Sieg am Wochenende: Fabian Baumüller (links)
Hofft an einem Sieg am Wochenende: Fabian Baumüller (links)

Memmelsdorf bittet zum letzten Tanz

Letztes Spiel der Saison gegen Kleinrinderfeld

In der Hinrunde lieferten sich die Mannschaften einen packenden Schlagabtausch. Die Schützlinge von Trainer Rolf Vitzthum kamen trotz zweimaligen zwei Tore Rückstand noch einmal heran, ehe Mario Christ kurz vor Schluss für die Heimmannschaft traf und die Hoffnung der Memmelsdorfer auf einen möglichen Punktgewinn zerstörte.

„Man hat von der Stimmung her auf dem Platz gemerkt, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr geht“, sagt Fabian Baumüller (20) über die 0:2- Niederlage des vergangenen Wochenendes gegen Neustadt/Aisch. Wo er recht hat, hat er recht. Der utopische Aufstiegszug ist für den SV Memmelsdorf schon seit einigen Wochen abgefahren und das mögliche Horrorszenario eines Doppelabstieges wurde vor einigen Spieltagen endgültig ad acta gelegt. Für den Bayernligaabsteiger ist der letzte Spieltag nichts weiter als Kosmetik – ob die Saison nun auf Platz 13 oder im Tabellenmittelfeld beendet wird, konnten Stürmer Baumüller und seine Mannschaftskameraden die letzten Wochen selbst entscheiden. Egal was das Tableau am Ende der Saison hergibt, mit der Gesamtleistung könne man durchaus zufrieden sein, war es für den SVM nach dem Abstieg und Umbruch alles andere als einfach. „Wir haben viele neue Spieler installiert und mit Rolf Vitzthum einen neuen Trainer bekommen. Alles in allem haben wir überdurchschnittlich viele gute Spiele gehabt. Hätten wir noch etwas konstanter gespielt, würden wir sicherlich besser dastehen“, erklärt Baumüller. Die gute Leistung unter Beweis stellen können die Memmelsdorfer noch einmal am Samstag daheim, wenn der Tabellenfünfte Kleinrinderfeld zu Gast ist, welcher, wie die Memmelsdorfer, weder die Blicke nach oben noch nach unten richten muss. Im Oktober vergangenen Jahres traf man zuletzt aufeinander. Damals endete die spektakuläre Partie aus Sicht der Oberfranken mit 3:4 (1:2). Dabei bewies die Truppe um Kapitän Philipp Grasser abermals Moral und ließ auch nach zweimaligen zwei Tore Rückstand nicht den Kopf im Sand stecken und war am Ende sogar drauf und dran, drei Punkte zu entführen. Dass Kleinrinderfeld kurz vor Schluss den erlösenden Siegtreffer erzielte, passt ein wenig ins Saisonbild des SV Memmeldorf. Viel Pech, wenig Glück und manchmal ohne Zählbares. „Einerseits zieht es sich durch die ganze Saison, dass wir vom Verletzungspech verfolgt werden und teilweise mit elf oder zwölf fitten Spielern anreisen, worunter einige angeschlagen spielen mussten. Andererseits machten wir zu viele individuelle Fehler“, erläutert Baumüller das Paradoxon, das die Leistung häufig stimmte, aber es oftmals an – entscheidender – Leistung mangelte. Paradebeispiel hierfür ist das bereits erwähnte Spiel gegen Kleinrinderfeld, wo die junge Truppe nach der Pause Feuer entfachte, sich dann aber wieder um den verdienten Lohn brachte. „Die zweite Halbzeit war eine unserer besten Leistungen in der Saison. Wir haben den Kampfgeist gezeigt, den sich der Trainer gewünscht hat. Doch dann kassieren wir durch einen Standard das 3:4. Wenn man oben steht, macht mach so ein Ding“, lässt der 20-jährige- mal links, mal rechts oder mal mittig eigesetzte Offensivspieler die Partie Revue passieren. Trotzdem gilt es wie so oft, dass typische Fußballerniederlagen (zurückkommen und am Ende doch verlieren) den höchsten Erkenntniswert in sich tragen und man genau aus solchen schmerzhaften Pleiten lernt. „Wenn wir kämpferisch wieder so eine Leistung abrufen, haben wir unsere Chancen“, gibt sich Baumüller kämpferisch. Und auch wenn es faktisch in dieser Partie um nichts mehr geht, einen Sieg möchte man dennoch einfahren. „Wir werden alles versuchen, um die Saison mit drei Punkten abzuschließen“ ergänzt Baumüller. Und falls es am Samstag nichts mit den drei Punkten wird hat der SV Memmelsdorf spätestens in der nächsten Saison wieder die Chance. Und das definitiv mit Fabian Baumüller. „Ich fühle mich nach turbulenten Jahren sehr wohl in Memmelsdorf. Deswegen hat man früh mit den Gesprächen angefangen und ich habe mich früh dazu entschieden, weiterhin in Memmelsdorf zu bleiben“, so Baumüller.

Aufrufe: 017.5.2016, 23:50 Uhr
Kai HeermannAutor