2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Trainer Harald Mäusbacher gibt Anweisungen von der Außenlinie F: Zinnert
Trainer Harald Mäusbacher gibt Anweisungen von der Außenlinie F: Zinnert

Meistertrainer Harald Mäusbacher im abschließenden Gespräch

SG Rugendorf / Losau hat sich die Meisterschaft gesichert +++ Trainer Mäusbacher im Gespräch bei fupa über die vergangene Saison +++ Mäusbacher verlässt die Spielgemeinschaft zur kommenden Saison

Harald Mäusbacher im Interview mit fupa.net/Oberfranken. Wir sprachen mit dem Trainer über die vergangene Saison uns den bis zum letzten Spieltag spannenden Kampf um die Meisterschaft. Der 58-jährige brachte die SG Rugendorf/Losau zum Meistertitel. Doch bereits davor ist auch bekannt geworden, dass er den Verein nach der Saison Richtung Obersdorf verlassen wird. Auch darüber haben wir mit ihm gesprochen.

Wir haben ausführlich über den spannenden Schlussspurt in der A-Klasse 6 berichtet. Erst am vorletzten Spieltag zog die SG Rugendorf/Losau am bis dahin als Meisterfavorit gehandelten ATS Kulmbach II vorbei. Dabei hatten es auch die Kulmbacher selbst auf der Hand, denn an diesem Tag verlor man gegen den jetzigen Meister auswärts mit 5:0. Die Meisterschaft für die Mannschaft um Trainer Harald Mäusbacher war dann nur noch Formsache. Beide Mannschaften hatten einen relativ leichten letzten Spieltag. Nach den ersten Nächten als Meister und damit Aufsteiger in die Kreisklasse haben wir Mäusbacher zum Gespräch gebeten.


Trainer Harald Mäusbacher gibt Anweisungen von der Außenlinie F: Zinnert

Zunächst Glückwunsch zur Meisterschaft. Am vorletzten Spieltag konnte ich mich selbst von der Qualität ihrer Mannschaft überzeugen. Gerade der Kampfgeist hat bei ihnen gepasst. Wie blicken Sie auf die vergangene Saison zurück?

Mäusbacher: "Für die landläufigen Experten waren der ATS Kulmbach II und der FC Ludwigschorgast die Favoriten. Wir können stolz darauf sein gegen beide Mannschaften bestanden zu haben. Das zweite Spiel gegen den ATS hat dann die Entscheidung gebracht." Stolz ist der Trainer aber auf die ganze Saison, denn man habe in der gesamten Saison außer in Kulmbach - hier hat man in den letzten Minuten beim Spielstand von 1:1 noch einen Elfmeter in Kauf nehmen müssen - nur gegen Melkendorf und Marienweiher verloren. Gerade in der Rückrunde war seine Elf in hervorrangender Verfassung. Das beweist auch die Rückrundentabelle, die die SG Rugendorf/Losau vor dem ATS Kulmbach II anführt. Nur zwei Unentschieden brachten einen Punktverlust ein. Mäusbacher dazu: "Ich bin jetzt im vierten Jahr hier. Die Rückrunden sind bisher immer so gelaufen." Dabei hat man aber keine besondere Vorbereitung durchgeführt. "Ganz normales, kontinuierliches Training hat sich auch ausbezahlt...", führt der Trainer den Erfolg aus.

Überzeugt war Mäusbacher gerade auch vom Willen seiner Mannschaft, insbesondere auch im alles entscheidenen Spiel gegen den ATS II: "Wenn der ATS in Führung gegangen wäre, wäre es natürlich schwer geworden. Die ATS'ler haben die ersten 15-20 Minuten losgelegt, dann war das Feuer raus." Das Spiel gegen den Vatanspor Kulmbach war dann lediglich Formsache: "War in gewisser Weise klar wie das läuft. Wir müssen nur eins sagen: Das Spiel zuvor gegen Ludwigschorgast haben wir auch gebracht."

Was waren für Sie die größten Highlights der Saison?

Mäusbacher: "Das Highlight für mich, den Verein, die Mannschaft und die Zuschauer war das Spiel gegen den ATS." Laut Mäusbacher war es auch ein kleiner Klassenkampf. Schließlich spielt man als kleine Spielgemeinschaft mit einem gleichbleibenden Kader gegen eine Bezirksligareserve aus einer Stadt mit starken Sponsoren und entsprechenden Neuverpflichtungen. Der Coach lobte insbesondere auch die gute Jugendarbeit, denn bereits in der letzten Saison kamen vier Jugendspieler aus der A-Jugend: "Unsere Jugendabteilung (Bär, Ott, Nützel und Lamnek) konnte letztes Jahr A-Jugend und erste Mannschaft spielen. Wenn die Doppelbelastung wegfällt war es klar, dass die noch eine Schippe drauf legen."

Einige Spieler stachen aus der Mannschaft nochmal besonders heraus. Dazu nur ein kurzer Auszug von Mäusbachers Worten:

Thomas Kucharski (26 Spiele, 26 Tore): "In dieser Klasse ein überragender Mann"

Daniel Hohner (29 Spiele, 7 Tore): "Das Spiel aus der Verteidigung heraus aufgebaut"

Markus Bus (28 Spiele, 19 Tore): "Rackert sich ab und macht alles im Verein"

Fabian Lamnek (28 Spiele, 6 Tore): "Für mich unverzichtbar"

Fabrizio Nützel (25 Spiele, 25 Tore): "Noch dazu stark im eins gegen eins"

Wichtig für den Trainer war außerdem der erfahrene Andreas Manzer im Tor, der bereits um die Jahrtausendwende rum mit Mäusbacher in Kronach zu tun hatte.



Den Sieg gegen den ATS II am vorletzten Spieltag feierte man bereits wie die Meisterschaft. F: Zinnert

Gab es auch mal Phasen in denen Sie nicht an eine Topplatzierung oder auch die Meisterschaft geglaubt hatten?

Mäusbacher: "Ich hab immer so im Hinterkopf gehabt: Die Relegation schaffen wir." Dennoch hatte es auch eine Phase gegeben, in der der 58-jährige nicht so positiv eingestellt war: "Die Phase wo wir gedacht haben es könnte nichts werden hat es auch gegeben. Das war aber schon Mitte September nach dem Spiel gegen Marienweiher. Das war auch das einzige Spiel wo man sagen kann, dass es kein gutes Spiel war. Es war damals schon die zweite Niederlage in dem Jahr. Zwei Niederlagen gegen keine Topmannschaften. Danach war klar: Der zweite Platz ist unser Ziel auf das wir uns nach der Winterpause konzentrieren."

Obwohl Sie die Mannschaft zur Meisterschaft geführt haben, wurde bereits frühzeitig bekannt, dass Sie in der nächsten Saison einen anderen Verein trainieren werden. Wie kam es dazu?

Mäusbacher: "Das war schon in der Winterpause klar. Ich habe dem Verein das bereits letztes Jahr signalisiert. ... Tut euch halt mal orientieren wie es bei euch weitergeht, wenn ich nicht mehr da bin." Als Nachfolger für Mäusbacher ist jetzt bereits Daniel Hohner bekannt. Der scheidende Trainer ist sich auch sicher, dass er die Aufgabe übernehmen kann: "... als überragender Spieler kann er das auch. Die Mannschaft hat es auch frühzeitig erfahren." Laut Mäusbacher wird der neue Coach das System (Vierer-Kette) vermutlich übernehmen und weiterführen.

Über seine persönliche Zukunft hat er sich dabei lange Gedanken gemacht. Letztendlich hat er sich dazu entschieden weiterhin als Trainer aktiv zu bleiben. Für ihn geht es jetzt in die Kreisklasse Coburg-Lichtenfels zur SpVgg Obersdorf. Im letzten Spiel gegen Vatanspor Kulmbach ist er beim Stand von 0:9 nochmal eingewechselt worden. Mäusbacher kommentiert das Geschehene schmunzelnd: "Ich habe mich nicht drum gerissen." Letztendlich ist mit ihm auf dem Platz sogar noch das 0:10 gefallen.

Aufrufe: 024.5.2016, 17:25 Uhr
Robin ZinnertAutor