2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das 1:1, das den Umschwung einleiten sollte:  Marcello Meyer  jubelt nach seinem Tor und versucht das Publikum  noch einmal zu animieren.
Das 1:1, das den Umschwung einleiten sollte: Marcello Meyer jubelt nach seinem Tor und versucht das Publikum noch einmal zu animieren.

Meisterschaftszug für den VfB Lübeck abgefahren

Regionalligist kommt gegen den FC St. Pauli II nicht über ein 1:1 hinaus

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Der VfB Lübeck muss seine Meisterschaftsträume wohl schon zu Jahresbeginn begraben. Nach dem insgesamt leistungsgerechten 1:1 (0:1) gegen den FC St. Pauli II wuchs der Rückstand der Grün-Weißen auf Spitzenreiter Meppen auf nunmehr elf Punkte an. 1279 Zuschauer gingen enttäuscht nach Hause.

VfB-Trainer Rolf Landerl musste auf den gelbgesperrten Moritz Marheineke verzichten und verzichtete auch Maurice Maletzki (Trainingsrückstand) und Kubilay Büyükdemir (disziplinarische Gründe) im Kader. Marc Lindenberg nahm den Platz in der Viererkette ein, Henrik Sirmais durfte auf dem linken Flügel ran. Außerdem entschied sich Landerl gegen ein 4-4-2 (und damit Stefan Richter) und für Joshua Gebissa als Zehner. Bei den Gästen war mit Verteidiger Jan-Philipp Kalla ein Akteur aus dem Profi-Kader dabei.

Die Partie hätte auf dem holprigen, tiefen Boden gut beginnen können für die Lübecker. Doch als der Sirmais am Strafraumeck im Duell mit Gäste-Keeper Svend Brodersen zu Fall kam, gab es (wohl zu Recht) keinen Elfmeter (4.). Und als Kalla am eigenen Strafraum gegen Marcello Meyer den Ball verlor, war Gary Noel zu überrascht – der Ball versprang, als er völlig frei vor dem Tor stand (5.).

Und so rannten die Lübecker einem Rückstand hinterher. Nach einem unnötigen Eckball – Lindenberg hatte Mitspieler Jan Sievers angeschossen – verlängerte Jan-Marc Schneider den Ball am kurzen Pfosten im Luftduell mit Noel in die von Andy Gomig freigegebene lange Ecke (8.).

Einige Minuten lang wirkte der VfB nun völlig verunsichert, ohne dass Schlimmeres geschah. Hinten blieb der Gastgeber zwar anfällig – so als ein langer Ball Schneider um ein Haar das 0:2 ermöglicht hätte (19.) und Sirlord Conteh eine gute Chance ausließ (23.). Doch nach vorne hatten die Grün-Weißen Möglichkeiten. Wehrendt kam nach einem Meyer-Freistoß zu spät (14.). Der völlig freie Noel reagierte nach einer Gebissa-Flanke nicht rechtzeitig (22.). Noel bekam keinen Druck hinter einen Kopfball nach guter Sievers-Flanke (24.). Schüsse von Gomig (25.) und Marvin Thiel (28.) strichen nur haarscharf vorbei.

Hundertprozentig waren die Möglichkeiten dann spätestens, als Meyer den Ball zu Thiel durchsteckte, der aber sechs Meter vor dem Tor Keeper Brodersen anschoss. Und nach der folgenden Ecke kam Sirmais im Gewühl zum Schuss, scheiterte aber ebenfalls am gut reagierenden Hamburger Schlussmann (37.). Noel setzte zudem noch einen 16-Meter-Schuss über das Tor (41.).

Die Kräfteverhältnisse blieben auch nach dem Seitenwechsel die gleichen. Der VfB wurde aus der optischen Überlegenheit aber zu selten gefährlich. Einzig als Michael Ambrosius vor Noel klärte, lag ein Tor in der Luft (51.). Dass der Ausgleich fiel, war der Ungeschicklichkeit von Gäste-Verteidiger Edin Tanovic zu verdanken, der Sirmais nach einer Noel-Flanke festhielt. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Meyer zum 1:1 (64.).

Der typische Lohmühlenkampf, der sich in dieser Phase andeutete, erstickte jedoch – zu selten kam der VfB wirklich geordnet nach vorn, um das Publikum noch einmal vollends mitzunehmen. Hinten benötigten die Grün-Weißen auch Glück. Einen Konter, den der VfB nicht mal mit Fouls unterbinden konnte, stolperte Sirlord Conteh aus drei Metern am leeren Tor vorbei (68.). Zudem rettete Torhüter Jonas Toboll gegen den aus spitzem Winkel allein vor ihm auftauchenden Marian Kunze (73.). Im Anschluss an die folgte Ecke schlug Gomig einen Conteh-Kopfball von der Linie (74.).

Der VfB warf zwar mit einem dritten Stürmer noch einmal alles nach vorn. Doch ein Freistoß von Meyer (85., knapp vorbei) war alles, was noch zu Buche stand.
Aufrufe: 05.2.2017, 19:35 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor