DJK Falke Nürnberg - TSV Fischbach 0:2
„Ich hab’s gehofft und auch damit gerechnet“, sagte ein freudestrahlender Manuel Bergmüller nach den ersten Feierlichkeiten an der Sudetendeutschen Straße. Soeben hatte seine Mannschaft mit 2:0 bei der DJK Falke gewonnen und der TSV Johannis 83 mit 2:6 beim ASN Pfeil Phönix verloren – damit waren die Meisterschaft und zugleich der erste Aufstieg einer Fischbacher Herrenmannschaft in die Kreisliga perfekt.
Dass ein Trainer auf seine eigenen Schützlinge setzt, klingt plausibel. Aber dass sich der einzig verbliebene Verfolger Johannis 83 bei den „Assen“ eine solche Abreibung holt, damit konnte man nun nicht unbedingt rechnen. Den Fischbachern wiederum konnte es egal sein, die Feierlichkeiten begannen gleich nach dem Schlusspfiff.
Christian Strehl stand an die Bande gelehnt ein paar Meter weiter abseits und sah dem bunten Treiben zu. „Glückwunsch nach Fischbach“, gab sich der Falke-Trainer zunächst als fairer Verlierer, hatte aber auch mit der Niederlage und ihren Folgen zu kämpfen. Denn eigentlich hätte die DJK die Partie nicht verlieren müssen. „Wenn du zwei Fehler machst, kriegst du gegen den Tabellenführer eben zwei Gegentore“, haderte Strehl. Verständlicherweise.
Nach zwölf Minuten hatte die Falke-Hintermannschaft nach einer Hereingabe der Fischbacher in den Strafraum eigentlich genügend Zeit zu klären, doch Sascha Majkowski stürmte entschlossen in den Strafraum, luchste seinem Gegenspieler den Ball ab und drosch das Spielgerät mit einer originalen „Bauernspitz“ humorlos zur Führung ins Gehäuse des machtlosen Marius Steger. Der Falke-Torwart wiederum war beim 0:2 der Pechvogel: Nach einem Rückpass brachte er den Ball nicht rechtzeitig aus der Gefahrenzone, Fischbachs Torjäger Oliver Lahr spritzte dazwischen und blockte Stegers geplanten Befreiungsschlag mit seinem 24. Saisontreffer zum 2:0 und damit zur Vorentscheidung ins Netz (61.). Obwohl die Heimelf im Spiel blieb und hin und wieder Torgefahr heraufbeschwor, beschlich auch Christian Strehl irgendwann das Gefühl, dass „wir noch eine Stunde hätten spielen können, ohne ein Tor zu schießen“.
Durch diese Niederlage sind nun auch die Aufstiegschancen der DJK vor dem letzten Spieltag auf ein Minimum gesunken, da ist auch der Trainer realistisch genug. Johannis 83 kann für die Relegation planen, Pfeil Phönix muss nur noch den Matchball verwandeln. Am letzten Spieltag geht es für die „Assen“ – gegen Fischbach. „Die feiern jetzt eine Woche und werden gegen die ,Assen‘ nichts reißen, das würden wir auch so machen“, glaubt Strehl, „damit sind wir raus und probieren es nächstes Jahr wieder.“ Was am nächsten Wochenende passiert, interessierte im feierwütigen Fischbacher Lager am Sonntag natürlich keinen. Die Mannschaft jubelte noch zusammen mit ihren zahlreich mitgereisten Fans, während ihr Trainer das Jahr kurz Revue passieren ließ. Und mit dem Tod des langjährigen Trainers beginnen musste. Jasch Majkowski starb bekanntlich im Juli 2014 nach schwerer Krankheit, Manuel Bergmüller übernahm die Truppe in dieser schwierigen Phase. „Die Jungs haben den Tod von Jasch aufgearbeitet, und wir sind dann gut zusammengekommen“, blickte er auf diese schwierige Phase zurück.
„Es macht einfach einen Heidenspaß mit den Jungs“, lobte der 39-Jährige, der seine erste Meisterschaft als alleinverantwortlicher Trainer feiern durfte, seine Schützlinge. Die bedankten sich derweil auf ihre Art bei ihrem Chef. Die obligatorische Bierdusche ereilte Bergmüller unvorbereitet mitten im Pressegespräch. „Ich nehme das Lob zurück, das sind doch alles ...“, frotzelte Bergmüller. Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der Fischbacher Trainer mit Bier in Berührung gekommen ist.