Meisterfeier vertagt

Kröv. Ratlos standen Krövs Verantwortliche am Spielfeldrand und versuchten eine Erklärung für den diskreten Auftritt ihrer Mannschaft zu finden. Auch wenn man das Fehlen sechs verletzter oder privat abwesender Spieler zu entschuldigen versuchte, offenbarte der Auftritt des großen Titelfavoriten eher Magerkost.

Ohne Beitzel, Truong, Kaiser, Weyel, Schulz und Beringer nahm der TuS zwar das Heft direkt in die Hand, doch meist war Endstation vor dem Sechzehner der Strimmiger, die zunächst mit einer massiven Defensivformation ein frühes Tor verhindern wollten.

Während Kröv früh ins Gegenpressing ging, verteidigte Strimmig tief und fand immer häufiger Mittel gegen die stereotyp vorgetragenen Angriffe der Hausherren. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit häuften sich die Chancen auf Kröver Seite, als zweimal James Perry, Duwaine Nahlen oder auch Andre Benzarti am guten SV-Schlussmann Manuel Will scheiterten.

Kröv initiierte im zweiten Abschnitt zunächst Angriff um Angriff und ging auch verdient in Führung: Eine gute Flanke des jungen Marius Cullmann nutzte Benzarti mit einem wuchtigen Kopfstoß zum 1:0, der diesmal für Will unhaltbar war (49.).

Strimmig antwortete mit einem Kopfball von Matthias Linden. Ansonsten hing die einzige Strimmiger Spitze Linden komplett im Kröver Defensiv-Packeis fest. Nur noch sporadisch versuchte der TuS, zielführend nach vorn zu spielen.

Zu oft zeigten sich Abspiel- und technische Fehler. Auch im Defensivverhalten stand Krövs Abwehr alles andere als sattelfest und musste im weiteren Spielverlauf den Gästen vom Hunsrück einige Chancen gestatten.

David Angsten hatte völlig alleingelassen den vorzeitigen Ausgleich genauso auf dem Fuß wie kurze Zeit später Tobias Dohm. Glück hatte zudem Krövs Abwehrchef Uwe Schwed, als er nach einer Notbremse noch vor dem 16er gegen Angsten nicht Rot sah.

In der hektischen Schlussphase blieb Kröv einiges schuldig und eröffnete den nachdrängenden Gästen weitere Möglichkeiten. Eine davon nutzte sieben Minuten vor Schluss Eric Dohm per Kopf an die Lattenunterkante zum 1:1.

Zwei Minuten vor Schluss hatte Angsten sogar den Strimmiger Siegtreffer auf dem Stiefel. Während sich die Gäste diebisch über den Punkt vom Kröver Berg freuten, blieben zunächst nur Worte der Ernüchterung auf Kröver Seite: „Erschreckend war, dass zum Schluss sogar die Kraft gefehlt hat, um den Gegner zu beschäftigen oder unter Druck zu setzen. Ich bin richtig sauer – einige waren vielleicht schon im Kopf Meister. Jetzt müssen wir es nächste Woche eben in Altlay richten und dann Meister werden“, resümierte Krövs Trainer Manuel Bausen.

TuS Kröv: T. Kaiser – Cullmann, Boev, Schwed, Plein – Huesgen (72. Niemann), Liebich (72. Beluli), Beth, Benzarti – Perry, Nahlen.

SV Strimmig: Will – Michels, C. Thomas, F. Thomas, Jakobs (32. Friedgen) – Weirich, Morsch (88. Seibel), E. Dohm, Angsten – T. Dohm – Linden (65. Brachtendorf).

Tore: 1:0 Benzarti (49.), 1:1 Eric Dohm (83.)

Schiedsrichter: Josef Schmitz (Meerfeld)

Zuschauer: 90