2024-05-10T08:19:16.237Z

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Foto: privat
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Meine Verletzung: Wadenbeinbruch

Christoph Schütz berichtet

Es passierte am 18. Februar beim Abschlussspiel im Training: Bei einer Grätsche in einer 1:1-Situation blieb ich mit dem Schuh im Kunstrasen hängen. Mein relativ schwerer Körper rutschte nach und ich hörte nur noch ein lautes Knacken. Das Wadenbein war gebrochen und stand im 45-Gradwinkel ab, dazu war das Syndesmoseband gerissen. Völlig ohne Fremdeinwirkung.
Meine ersten Fragen waren: Spiele ich jemals wieder Fußball? Kann ich Altweiber überhaupt feiern gehen? Nach zehn Minuten stand bereits der Krankenwagen auf dem Platz. Mein Bein wurde mit einer Bleischiene fixiert und ich rollte noch am gleichen Abend in den Operationssaal. Damit der Abstand vom Schienbein zum Sprunggelenk wieder hergestellt wird, bekam ich eine Stellschraube vom Wadenbein ins Schienbein einoperiert. Durch eine Platte, die mit weiteren acht Schrauben fixiert wurde, soll das Wadenbein wieder zusammenwachsen. Die Schrauben kommen nach einem Jahr wieder raus.

„So sehen also dünne Beine bei dir aus“, sagte meine Frau, nachdem ich durch das Krückenlaufen sechs Zentimeter Wadenumfang verloren hatte. Das größte Glücksgefühl waren nach drei Monaten 300 absolvierte Meter auf dem Laufband. Ich bin mit 39 Jahren zwar nicht mehr der Jüngste, kann aber, sofern die Heilung so gut weiterläuft, wahrscheinlich schon im Oktober wieder gegen den Ball treten. Wenn Körper und Kopf dazu bereit sind, halte ich ein Comeback auf dem Platz in der Saison 2015/16 für möglich. Andernfalls werde ich meine Erfahrung als Torwarttrainer weitergeben. Altweiber habe ich übrigens auf dem Sofa verbracht.

Aufrufe: 018.9.2014, 13:23 Uhr
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