2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Meine Fußball-Karriere

Patrick Dutschke aus Essen erzählt, was er in seinem Fußball-Leben schon alles erlebt hat

Mein erster Klub

Beim 1. FC Essen-Eiberg habe ich das Fußballspielen gelernt und von der F- bis zur D-Jugend die Stiefel geschnürt. Es war eine schöne Zeit mit vielen Freunden im Verein, die ich nicht missen möchte. Inzwischen ist der Klub zum SV Preußen Eiberg fusioniert und spielt in der Kreisliga. Ich habe noch viel Kontakt, weil mein Vater dort im Vorstand ist.

Mein erster Wechsel

Bei einem Spiel mit der Kreisauswahl wurde Schwarz-Weiß Essen auf mich aufmerksam. Die großen Zweitliga-Zeiten waren längst vorbei, aber der Verein hat viel Tradition und Spieler wie Oliver Bierhoff und Jens Lehmann, der auch einmal mit uns trainiert hat, hervorgebracht. Ich konnte mich mit besseren Mitspielern und Gegnern messen. Einer von ihnen hieß Mesut Özil, der schon zu B-Jugendzeiten hoch veranlagt war und aus der Masse heraus stach.

Meine besten Gegenspieler

Noch in der B-Jugend wechselte ich zu Rot-Weiss Essen. Ein Bekannter meines Vaters hatte mich zum Probetraining eingeladen. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Karrieren entwickeln, denn in der A-Jugend-Bundesliga traf ich auf Gegenspieler wie Marco Reus, Kevin Großkreutz, Benedikt Höwedes, Ralf Fährmann, Carlos Zambrano, Stefan Reinartz, Marcel Risse oder Tony Jantschke. Reus war bei Ahlen schon ziemlich gut, aber dass er einmal zu den weltbesten Fußballern gehören würde, konnte man damals noch nicht ahnen. Am meisten beeindruckt hat mich Marko Marin von Borussia Mönchengladbach. Ich erinnere mich an ein Spiel, in dem er gegen uns drei Tore und zwei Vorlagen gemacht hat. Umso trauriger, dass seine Karriere so ins Stocken geraten ist. Er hätte mehr verdient gehabt. Dass der Weg nach ganz oben nicht einfach wird, war mir klar. Deshalb begann ich parallel eine Lehre als Industriemechaniker.

Der familiärste Klub

Das Jahr beim SV Hönnepel- Niedermörmter in der Oberliga war ein gutes. Dieser Verein ist wie eine Familie: Jeder kennt jeden, und es basiert viel auf Ehrenämtern. In dieser Zeit haben sich dann aber meine Prioritäten verschoben. Die Freundin kam hinzu, der Beruf rückte in den Vordergrund.

Meine beste Zeit

Als ich zu den Senioren aufstieg, lief es zunächst noch nicht nach Plan: Obwohl ich mir das Niveau in der Oberliga zutraute, war ich nur im Kader der zweiten Mannschaft – und auch dort setzte mich der damalige Trainer Karlheinz Pflipsen kaum ein. Erst unter dem neuen Coach Waldemar Wrobel wurde ich Stammspieler und schließlich in die A-Mannschaft hochgezogen. Dort war gerade Thomas Strunz Trainer und im Kader standen Spieler wie Mike Wunderlich oder der heutige Augsburger Sascha Mölders. Dann kam aber die Insolvenz und es ging mit einer neuen, jungen Truppe in der NRW-Liga weiter. Rückblickend betrachtet meine beste Zeit: In der Saison 2010/11 wurden wir Meister der NRW-Liga, hatten dabei in der Spitze 12.500 Zuschauer im Stadion – selbst bei Auswärtsspielen waren immer 2000 RWE-Fans dabei. Das war Freude pur.

Mein aktuelles Trikot

Inzwischen spiele ich beim ESC Rellinghausen in der Landesliga. Ich brauche gerade mal fünf Minuten zum Sportplatz, und die Mannschaft passt charakterlich super zusammen. Obwohl wir das Saisonziel „Klassenerhalt“ ausgegeben haben, können wir mit etwas Glück vielleicht sogar in die Oberliga aufsteigen. Kreisliga möchte ich zumindest noch nicht spielen. Dafür ist der Ehrgeiz einfach noch zu groß.

Mein wichtigster Trainer

Sven Demandt, der heute bei Borussia Mönchengladbach die U23 coacht, war sicher einer meine größten Förderer in der A-Jugend bei Rot-Weiss Essen. Er machte ein tolles Training, kummunizierte viel mit den Spielern und war selbst fußballerisch noch richtig gut in Schuss. Zusammen mit dem damaligen Co-Trainer Marcus John das beste Duo, unter dem ich je trainiert habe.

Meine schlimmste Verletzung

Verletzungen haben mich immer wieder zurückgeworfen und sich wie ein zäher Kaugummi durch meine Karriere gezogen. Dabei hatte ich keinen herkömmlichen Muskelfaserriss , bei dem man weiß: vier Wochen Pause – und dann geht es weiter. Nein, ich hatte Knieprobleme und Leistenschmerzen, die kein Arzt wirklich diagnostizieren konnte. Die Ungewissheit war frustrierend. Und irgendwann musste ich mir eingestehen, dass der Körper nicht mitspielt und es für ganz oben nicht reicht. Bei Rot-Weiss Essen gehörte ich zwar zur den Leistungsträgern, doch irgendwann wurde mir gesagt: „Wir planen ab jetzt nicht mehr mit dir.“

Aufrufe: 05.5.2015, 17:59 Uhr
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