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"Mein Kapitel ist hier zu Ende"

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Die Karriere von Eckart Paradies beim TSV Großenkneten begann 1968 vergleichsweise still in der fünften Kreisklasse. Am Montagabend endete sie mit tosendem Applaus. Mehr als 90 Vereinsmitglieder verabschiedeten Paradies, der von 1992 bis 1995 und seit 2008 Abteilungsleiter der TSV-Fußballer war. Im Verein ist der 68-Jährige sogar seit 1956. "Als alle aufgestanden sind und geklatscht haben, habe ich gedacht: ,Achso, ist jetzt Schluss?", sagte Paradies nach dem bewegenden Abschied.
Zu seiner letzten Veranstaltung als Vorsitzender der Großenkneter Fußballer hatte sich Eckart Paradies den Vereinsfarben entsprechend in Schale geschmissen: Mit rotem Hemd und weißem Jackett nahm er Abschied. "Ich habe alles geschafft, was ich wollte und für mich beschlossen: Das war gut. Mehr will ich nicht, mehr kann ich nicht und mehr muss ich auch nicht", sagte er.

Der 68-Jährige legt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Auch seine Torwartschule, aus der seit Mitte der 80er Jahre neben Ex-Nationaltorhüter Jörg Butt zahlreiche Klasse-Keeper hervorgingen, verlässt Paradies. "Wenn ich hätte weitermachen können, hätte ich es gerne getan aber mein Kapitel ist hier zu Ende", sagte der 68-Jährige, der künftig nur noch als Zuschauer zum TSV kommen will, für den er jahrzehntelang zahlreiche Ämter bekleidete. 1999 bekam er sogar den DFB-Ehrenbrief für die Ausbildung von Jörg Butt.

Als Spieler schaffte es Paradies nie über die Bezirksklasse hinaus. "Besser war ich auch nicht", gab er zu. Als Torwarttrainer war er umso erfolgreicher. "Meine Trainer haben immer nur gesagt:,Eckart, den muss du anders nehmen. Aber keiner hat mir gesagt wie." Das wollte er besser machen und schaffte es damit ab 1975 nicht nur zum Trainer in Großenkneten, sondern auch beim BV Cloppenburg, dem SV Wilhelmshaven und für zweieinhalb Jahre bei der U23 von Werder Bremen. "Das war eine Bombenzeit", erinnerte sich Paradies. Wehmütig wollte er dann aber nicht werden: "Ich bin für diese Zeit so dankbar, dass ich eigentlich gar nicht an Trauer gedacht habe."

Aufrufe: 02.4.2014, 05:17 Uhr
Volkhard PattenAutor