Als Geheimfavoriten musste man den SV Raitersaich auf dem Zettel haben. Diese Erwartungshaltung hat die Mannschaft von Trainer Peter Meier definitiv erfüllt, schließlich steht man im letzten Saisonviertel auf Rang drei, punktgleich mit dem Zweiten TSV Burgfarrnbach, aber auch mit dem Vierten 1. FC Kalchreuth, und nur zwei Zähler hinter dem Post SV. Und das, obwohl der erfahrene Coach nahezu jede Woche mit einer anderen Aufstellung spielen muss. „Wir gehen am Stock. Seit Beginn der Saison fehlen mir jede Woche vier bis fünf wichtige Spieler verletzungsbedingt. Dafür machen es meine Jungs sehr gut.“ Auch der SVR schwächelte in den vergangenen Wochen und musste die Tabellenführung nach nur einem Spieltag wieder abgeben. „In dieser ausgeglichenen Liga kann einfach jeder jeden schlagen. Egal wer am Ende aufsteigt, er wird es nächste Saison schwer haben. Fußballerisch ist der Sprung in die Bezirksliga wahrscheinlich nicht so groß, aber man darf keine Ausfälle haben“, gibt Meier einen Ausblick auf die neue Saison. „In den nächsten vier Spielen entscheidet es sich. Wenn wir danach noch dabei sind, können wir darüber reden, ob wir uns einen Aufstieg verdient hätten.“
Mit Respekt begegnet er dem kommenden Gegner STV Deutenbach. „Sie wollen ja eigentlich den Klassenerhalt, dafür machen sie es schon sehr gut. Der STV hat eine eingeschweißte Truppe, die jedes Jahr nur punktuell verstärkt wird. Fußballerisch und kämpferisch sind sie eine starke Mannschaft.“
Sein Sohn Marc Meier und Kapitän Bernd Grillenberger werden dabei schmerzlich vermisst, außerdem ist Patrick Ott nicht mit von der Partie. Bei Torjäger Florian Müller entscheidet sich ein Einsatz erst kurzfristig. Immerhin kommen mit Thomas Bauersachs und Marco Scheuerer zwei zuletzt rotgesperrte Spieler nach und nach wieder zurück.
Meier selbst hat im Winter seinen Vertrag in Raitersaich unabhängig von der Klassenzugehörigkeit verlängert. „Ich fühle mich hier sehr wohl und da habe ich nicht überlegen müssen, als das Angebot zur Verlängerung kam. Hier gibt es ein sehr gutes Umfeld und ich habe eine charakterlich gute Mannschaft.“ Erfolg weckt bekanntlich Begehrlichkeiten und da wundert es nicht, dass die Leistungsträger von anderen Vereinen umworben werden. Das weiß auch Meier, schiebt etwaigen Transfers seiner Spieler aber einen Riegel vor. „Alle Leistungsträger haben für die kommende Saison bereits zugesagt.“
Und wenn das Verletzungspech weiter so zuschlägt, hat Meier noch ein letztes Mittel parat, wie er mit einem verschmitzten Lächeln verrät: „Notfalls hole ich meinen eigenen Pass.“