Dennoch gab es für den Bodenheimer Trainer Ludwig Anspach, der nur mit dem Ergebnis zufrieden war – „wir haben immerhin zu Null gespielt“ – einiges zu bemängeln: „Wir hatten im gesamten Spiel nicht die Spannung, um gegen den Tabellenletzten ein richtig gutes Spiel zu machen“, monierte der VfB-Coach. „In der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung hatten wir nicht die nötige Konzentration, die man braucht, um ein Mehr an Torchancen zu kreieren.“ Und er sei heilfroh gewesen, dass die Rotweinstädter nicht die Kaltschnäuzigkeit bei ihren nicht wenigen Chancen vor dem Tor gezeigt hätten, war er sichtlich erleichtert. „Da war das Glück auf unserer Seite.“ Aber er wusste auch, dass ein gewisser Druck in seiner Mannschaft als hoher Favorit war. „Man kann eigentlich nur verlieren.“ Davor hatte Anspach – letztlich erfolgreich – gewarnt.
Den Unterschied, was das eiskalte Ausnutzen der Torchancen angeht, habe der „sehr starke Kevin Handrick“, ausgemacht, betonte Anspach. In der 30. Spielminute hatte sich VfB-Tausendsassa Norman Loos, der seit geraumer Zeit nicht nur als Torjäger und Standardspezialist, sondern gleichermaßen als Spielmacher und Vorbereiter glänzt, auf dem rechten Flügel durchgesetzt und den Ball nach innen gepasst. Handrick, vornehmlich auf der Sechs eingeplant, kam angerauscht und versenkte die Kugel am langen Pfosten flach im Gehäuse der Grün-Weißen. Allerdings hätte bis dahin auch der Underdog führen können. Denn Henok Blumes Schuss aus 18 Metern klatschte an den Innenpfosten (26.).
Und wieder war es Loos, der, diesmal über den linken Flügel, das zweite Tor von Handrick (72.), die Entscheidung, vorbereitete. Fulminant, zentral von der Fünfmeterlinie, hämmerte der Sechser das Spielgerät unter die Latte.
Tobias Lautz, Coach der Ingelheimer, ließ sich die gute Laune trotz des negativen Ergebnisses nicht verderben: „Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel gegen ein souveränes Spitzenteam“, betonte er. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft, sieht man einmal von der Chancenverwertung ab, sehr zufrieden.“ Und Lautz erkannte ebenfalls „eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den vorangegangenen Spielen.“
VfB Bodenheim: Bochinsky - Stabel, Porsch, Lang, Kari-Kari – Handrick – Göbig (81. Pinheiro), Ates, Calvin Faßnacht (46. Claude) – Cooper (89. Chris Faßnacht), Loos.
Spvgg. Ingelheim: Otto – Brendle, Becker, Kaden, Woog – Kamikawa, Blume (65. Haber), Pieper (23. Lieber), Samtleben (76. Strebel) – Simon – Schweikardt.
VfB Bodenheim – Spvgg. Ingelheim 2:0
Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Handrick (30.), 2:0 Handrick (72.).
Schiedsrichter: Blendion Gavazi (Ludwigshafen).