2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Bereits in der Vorrunde trafen die "Mokka Juniors" und "Basic Wellness", hier mit Dominik Wergen (r.), aufeinander. Da siegten die "Juniors". Im Finale schoss Wergen dann den entscheidenden Treffer zum Sieg für "Basic". Foto: Steinicke
Bereits in der Vorrunde trafen die "Mokka Juniors" und "Basic Wellness", hier mit Dominik Wergen (r.), aufeinander. Da siegten die "Juniors". Im Finale schoss Wergen dann den entscheidenden Treffer zum Sieg für "Basic". Foto: Steinicke

Mehr als nur ein Freizeitturnier

In Frauenberg kämpften 24 Teams um Ruhm und Ehre ? 500 Euro gespendet

Euskirchen-Frauenberg. Eigentlich gehört auch Moritz Hartmann zum Kader. Doch der Bundesliga-Profi des FC Ingolstadt musste Prioritäten setzen und beim Aufsteiger für die Premierensaison in der Beletage des deutschen Fußballs schuften. „Das ist natürlich schade, aber mehr als verständlich“, sagte Trainer und Teamchef Marcel Volk. Neben Profi Hartmann habe er auch noch weitere Absagen für seine „Mokka Juniors“ beim großen Freizeitturnier der Frauenberger Partycrew erhalten.
Und das ausgerechnet beim wohl prestigeträchtigsten Freizeitturnier im Kreis. 24 Teams kämpften einen Tag lang um den gut ein Meter hohen Wanderpokal.

In der sogenannten Todesgruppe zog Losfee Linda drei Tage vor dem Turnier neben den „Mokka Juniors“, die eigentlich immer zum Favoritenkreis gehören, noch „Basic Wellness“, den „SC Hollywood“ oder auch „Drinking Bad“ und den Titelverteidiger „Ratskeller“. Im ersten Turnierspiel setzten sich die „Mokka Juniors“ gegen „Basic Wellness“ um Teamchef Sascha Will dank dreier Treffer von Nobby Pütz mit 3:1 durch. „Das Duell ist ein echter Klassiker und die beiden Teams verbindet eine echte Hass-Liebe“, so Volk, der gleich mehrere Bezirksliga-Kicker in seinen Reihen hatte.

Wie ernst das Freizeitturnier in Frauenberg genommen wird, zeigte auch der Kader von „Basic Wellness“.

Die Neu-Nierfelder Dominik Wergen und Haism Taha standen fast die gesamte Spielzeit mit ETSC-Mittelrheinstürmer Sascha Engel auf dem Platz. Ein Kader, der nach der Auftaktpleite seine Klasse bewies und die Vorrunde souverän überstand und auch in der Ko-Runde auf sich aufmerksam machte.
Neben allem Ehrgeiz ging es dann aber bei allen Mannschaften vornehmlich um den Spaß, die „isotonischen“ Getränke und nur zwischen den „Fußballstammtischrunden“ um Tore und Punkte.
Klar, dass bei so vielen Kickern, die an diesem Tag in Frauenberg ihr Können unter Beweis stellten, auch die neuesten Transfers thematisiert wurden. So verlässt „Mocca Junior“ Dustin Oellers nach nur einem Jahr den Kaller SC und spielt in der kommenden Saison für den TuS Zülpich.

Der neue Elsig-Trainer Nico Hohn war auch dem guten Ruf des Turniers gefolgt und konnte sogar einen Neuzugang beobachten. Für den „FC Schnixx“ lief Marco Bartusch beim Freizeitturnier auf. Bartusch wechselt vom SV Zülpich zum A-Ligisten TuS Elsig.

Dass bei der dritten Auflage des Turniers jeder dabei sein wollte, zeigte der Einsatz von Christian und Stefan Kühlborn. Die beiden Weilerswister hatten plötzlich Probleme bei der Anfahrt. „Die Autobahn war wegen eines Schwertransports kurz gesperrt. Wir hätten das erste Spiel verpasst. Also sind wir auf einen Rastplatz, da über den Zaun geklettert und haben uns von einem Freund abholen lassen, damit wir es rechtzeitig nach Frauenberg schaffen“, so Stefan Kühlborn. Die Belohnung für den Einsatz war ein 1:0-Erfolg im ersten Gruppenspiel.

Extra aus Augsburg kam Frank Marwitz nach Frauenberg. Der ehemalige Stürmer des SV Sötenich und des ETSC lief mit alten Weggefährten und Freunden bei dem Kleinfeldturnier auf. „Das hier ist einmalig. Ein bisschen Fußball, viele Freunde und noch mehr Spaß“, freute sich Marwitz. Dirk Lamb vom „FC Porto“ hatte das Vereinsheim, das aus ein paar Bierbänken und einem überdimensionalen Schild bestand, schon am Vortag aufgebaut. Während die ersten Spiele schon liefen, wurde noch der Wellnessbereich für die Zeit zwischen den Partien fertig gemacht – ein kleines, blaues Planschbecken mit eher kaltem Wasser.

Im Tor des „FC Porto“ stand Lamb dann in seinem traditionellen Kuh-Kostüm. An guten Leistungen hindert es den künftigen Frauenberger Torwart nicht. Gleich im zweiten Spiel wurden die „Adler Dellbrück“ auf die Hörner genommen.

Ursprünglich sollte das Turnier, wie in den beiden vergangenen Jahren, wieder mit 16 Mannschaften stattfinden. Doch schnell wurde den beiden Organisatoren Sebastian Kaiser und Andreas Strnad klar, dass auch 24 Teams möglich sind. Die Nachfrage und die Lust in Frauenberg zu kicken, war so groß, dass selbst eine Absage wenige Stunden vor dem Turnier von einer neuen Mannschaft kompensiert werden konnte. Für das Turnier liehen sich die Organisatoren wieder zwei Kleinfeldtore bei den Freunden des TuS Elsig. Auch das Problem, dass die Schiedsrichter mit etwas Verzögerung eintrafen, wurde ganz schnell gelöst. Davon bekamen die Mannschaften gar nichts mit.

Die Spieler waren selbst zu dieser frühen Uhrzeit schon nur noch auf die „Meter-Wertung“ fokussiert. Der Durst der Teilnehmer hat aber auch sein Gutes. Ein Euro je verkauftem „Biermeter“ spendete die Partycrew an die Hilfsgruppe Eifel. Am Ende waren es 500 Euro. Der Titel für das trinkfreudigste Team ging zum dritten Mal an die „Bit Kings“ aus Frauenberg. Sie tranken 47 Meter. Nach fast zehn Stunden stand „Basic Wellness“ als Sieger fest. Die Will-Truppe sicherte sich den Titel – dank Domink Wergen, der den entscheidenden Treffer beisteuerte. Wie konnte es anders sein – gegen die „Mokka Juniors“...
Aufrufe: 030.6.2015, 16:47 Uhr
KSTA-KR/Tom SteinickeAutor