2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Während Sebastian Kaiser (links) für den TSC Euskirchen auf Torejagd gehen kann, muss der Erftstadt-Lechenicher Louis Thommes (rechts) am Sonntag noch zuschauen., Foto: Brackhagen
Während Sebastian Kaiser (links) für den TSC Euskirchen auf Torejagd gehen kann, muss der Erftstadt-Lechenicher Louis Thommes (rechts) am Sonntag noch zuschauen., Foto: Brackhagen

Maus macht seinem Ärger Luft

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Der Trainer des TSC Euskirchen kritisiert den Zuspruch, den sein Team nicht erhält. Trotz des gezeigten Offensivfußballs kommen nur wenige Zuschauer zu den Heimspielen. Am Sonntag kommt der SV Eilendorf in das Erftstadion.

22 von 27 möglichen Punkten hat der TSC Euskirchen in der Meisterschaft geholt und legt bislang eine furiose Saison hin. Der Auftritt der Mannschaft hat nicht nur die Expertenriege, sondern auch ihren Trainer Kurt Maus überrascht. Entsprechend ist momentan der Spaß, den der 70-jährige Coach bei seiner Tätigkeit hat: „Wir sind oben in der Tabelle angekommen und haben uns den Respekt der Konkurrenten hart erkämpft. Es macht wirklich viel Freude, mit einem so motivierten Team zu arbeiten.”

Es könnte also alles in bester Ordnung sein, doch einen kleinen Wermutstropfen gibt es für den sportlichen Leiter. Während in der Fußball-Mittelrheinliga von den tollen Leistungen der Mannschaft gesprochen wird, scheint dies im nahen Umfeld nur wenige Menschen zu interessieren. „Ich vermisse die Anerkennung der Zuschauer für das, was die Jungs leisten. Die Mannschaft spielt überaus erfolgreich und zeigt außerdem ein attraktives Offensivspiel. Außerdem stehen mittlerweile 16 Leute im Kader, die aus der eigenen Jugend kommen. Deshalb kann ich nicht verstehen, dass wir so wenig Fans bei unseren Heimauftritten haben”, ärgert sich Maus.

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel des SV Eilendorf, dem nächsten Gast im Erftstadion (So., 15 Uhr). Etwa 450 Besucher schauten sich vor wenigen Wochen das Aufsteigerduell zwischen dem SVE und dem FC Hürth an und auch bei den Auswärtspartien werden die Eilendorfer von ihren Anhängern kräftig unterstützt.

Entsprechend engagiert geht der Neuling in der laufenden Spielzeit zu Werke, wobei der Anfangsschwung — zwölf Zähler aus den ersten vier Begegnungen — zuletzt deutlich nachgelassen hat. In den folgenden fünf Vergleichen ging man nur noch einmal als Gewinner vom Feld — immerhin gegen den großen Nachbarn Alemannia Aachen II.

Auffällig ist der Umstand, dass die Eilendorfer immer aufs Ganze gehen: entweder Sieg oder Niederlage. „Obwohl der Gegner nach tollem Beginn wieder auf den Boden der Tatsachen geholt worden ist, werden wir dieses Team verdammt ernst nehmen”, bekräftigt Maus, dem mit Joannis Foukis (Schulterverletzung) und Sebastian Golz (Risswunde am Kopf) zwei Führungskräfte ausfallen.

Bei Foukis stellte sich ein Sehnenabriss heraus, der den Kapitän zu einer fünf- bis sechswöchigen Pause zwingt. Gar nicht mehr im ETSC-Trikot zu sehen sein wird Tom Barth, der sich mit dem Verein auf eine Auflösung seines Vertrages geeinigt hat. Der frühere Windecker hatte seit seinem Wechsel an die Erft permanent mit Blessuren zu kämpfen und lief in dieser Saison noch kein einziges Mal für den Tabellenzweiten auf. Wieder im Aufgebot steht dagegen Innenverteidiger Norman Saar, der zuletzt in Aachen noch angeschlagen pausieren musste, jetzt aber das Training wieder aufgenommen hat.

Während man sich beim TSC Euskirchen bislang keine großen Sorgen machen musste, wenn einer der etablierten Akteure ersetzt werden musste, sieht dies beim Ligarivalen SC Germania Erftstadt-Lechenich ganz anders aus. „Ab Position 15 ist unser Kader leider noch nicht mittelrheinligatauglich”, stellt SC-Coach Paul Esser fest, dem das Fehlen von Akteuren wie Louis Thommes, Kevin Kaumanns oder Thorsten Muhlack nach wie vor gehöriges Kopfzerbrechen bereitet.

Dementsprechend gering sind die Erwartungen vor dem Heimauftritt am Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Wegberg-Beeck, der mit 33 Treffern die beste Angriffsreihe der Liga stellt. „Das ist nicht der Konkurrent, gegen den wir unbedingt punkten müssen. Ein Unentschieden wäre dennoch eine schöne Sache, zumal es uns gegen diese Topmannschaft bislang nicht gelungen ist, etwas Zählbares zu holen.”

Dazu müsse man an die guten 70 Minuten aus dem Alfter-Spiel anknüpfen und diese Phase noch ein wenig in die Länge ziehen. „Wir haben zuletzt zweimal kräftig in den Fettnapf gegriffen und wollen es nun besser machen”, so Esser, bei dem von Hektik oder Nervosität nichts zu spüren ist.

Aufrufe: 023.10.2014, 20:15 Uhr
KR-KSTA / Markus BrackhagenAutor