2024-04-19T07:32:36.736Z

Im Nachfassen
Friedrichsbergs Stürmer Christian Mauriczat in Aktion.  Foto: Günter Pohl
Friedrichsbergs Stürmer Christian Mauriczat in Aktion. Foto: Günter Pohl

Mauriczat-Show dauert acht Minuten

Mit dem schnellen Hattrick schreibt der Stürmer zumindest Friedrichsberger Liga-Geschichte / Cedric Nielsen brauchte sechs Minuten länger

Mit 7:1 hat der TSV Friedrichsberg-Busdorf den TSV Nord Harrislee auf eigenem Platz abgefertigt. Alle waren zufrieden beim Schleswiger Verbandsligisten, Christian Mauriczat war glücklich. Ein Tor hatte der Stürmer und offensive Mittelfeldspieler bisher für seine Mannschaft erzielt, innerhalb von acht Minuten vervierfachte der 23-Jährige seine Quote und schrieb zumindest Friedrichsberger Ligageschichte.

Aufzeichnungen aus der Verbandsliga Nordwest über die schnellsten Hattricks sind nicht auszumachen. Der schnellste Hattrick der Bundesliga gelang unlängst Robert Lewandowski (Bayern München) mit seinen drei Treffern innerhalb von 3:22 Minuten gegen den VfL Wolfsburg. Lewandowski erzielte gegen Wolfsburg binnen 5:42 Minuten auch den schnellsten Viererpack und binnen 8:59 Minuten den schnellsten Fünferpack der Bundesliga-Geschichte.

Bei Mauriczat waren es ,,nur" drei Schüsse und drei Treffer - und das wenige Minuten nach seiner Einwechslung. Gratulationen von allen Seiten und eine kurzfristige Änderung seines Abendprogramms (,,Kumpels statt Coach") waren die Folge. ,,Diese drei Tore haben echt gut getan", meint der junge Fußballer aus Nübel, immer noch mit einem fröhlichen Klang in der Stimme. Mauriczat war aus beruflichen Gründen längere Zeit auf einem Lehrgang, konnte kaum regelmäßig am Training teilnehmen und wurde meist nur eingewechselt.

,,Das ist verständlich", meint der Friedrichsberger Stürmer, der nach dem Blitz-Hattrick hoch motiviert ist. ,,Der Lehrgang ist vorbei, ich kann wieder Voll einsteigen", hofft Mauriczat wieder auf mehr Spielanteile. ,,Fußball lebt auch vom Konkurrenzkampf." Vor drei Spielen beim 0:0 in Brunsbüttel schickte ihn Trainer Erik von Lanken in der 89. Minute auf den Platz, beim drauffolgenden 5:2 gegen den Heider SV II kam Mauriczat gar nicht zum Einsatz. Jetzt durfte der 1,88 Meter lange Kopfball starke Spieler in der 75. Minute für Phil Carstensen auf das Spielfeld. Keine sieben Minuten waren vorbei, da markierte er nach präziser Rechtsflanke durch den eine Minute zuvor eingewechselten Daniel Voland das 1:5. Drei Minuten später die Kopie von Links. Saffit Yildirim (eingewechselt in der 68. Minute) flankte passgenau. Mauriczat vollstreckte zum 1:6 und setzte in der 90. Minute den Schlusspunkt zum 1:7. Sven Thomsen (nicht eigewechselt, in der Startaufstellung) flankte aus vollem Lauf, und Mauriczat setzte einen Kopfball haargenau ins obere Eck.

,,Das schönste Tor der Partie", kommentiert Co-Trainer Michael Schröder den Abschluss der Mauriczat-Show, lobt aber auch die gute Vorarbeit der Mitspieler. ,,Aber als Stürmer muss man auch da stehen, wo der Ball hinkommt." Apropos Ball: Normalerweise greift sich der ,,Hattricker" das Leder als Trophäe, oder bekommt den Ball gar vom Gegner überreicht. Nicht so in Harrislee. ,,In dem Moment habe ich daran gar nicht gedacht", sagt der 23-Jährige, misst der versäumten ,,Ball-Sicherstellung" aber gar nicht so viel Bedeutung bei. Der TSV Nord hätte nach der Partie sogar zweier Bälle verlustig werden können, immerhin hatte Friedrichsbergs Cedric Nielsen schon in der ersten Hälfte einen Hattrick hingelegt, der brauchte aber zwischen der 30. und 44. Minuten glatte sechs Minuten länger - daran kann man arbeiten.

Mit den Dreier-Packs dürfte vermutlich erst einmal Schluss sein. Am Wochenende steht die Spitzenpartie gegen den Tabellendritten BW Löwenstedt (Sonnabend, 14 Uhr) an. ,,Die sind eine ganz andere Hausmarke", sagt Christian Mauriczat.
Aufrufe: 019.10.2015, 21:30 Uhr
SHZ / Michael BockAutor