Verbale Provokationen sollen die Gemüter erhitzt haben, so berichten es einige Augenzeugen. Spieler beider Mannschaften sowie Zuschauer sollen beteiligt gewesen sein. Wie die Polizei mitteilt, die mit sechs Einsatzfahrzeugen an die Platzanlage geeilt war, wurden zwei Personen mit leichten Gesichtsverletzungen in örtliche Krankenhäuser zur ambulanten Behandlung gebracht. Die Ermittlungen dauern an.
Der erste Vorsitzende des SC Rheinkamp, Diethelm Neervort zeigte sich von den Vorfällen geschockt: "Während des besagten Spiels saß ich im Kassenhaus und bekam nur relativ wenig von den Vorfällen mit. Als es dann aber laut wurde, bin auch ich zum Spielfeld gelaufen. Da haben sich bereits einige Akteure mächtig in der Wolle gehabt. Ich habe sofort die Polizei angerufen und sah dann noch, dass ein Stuhl, den jemand geworfen hatte, einen anderen Mann im Gesicht getroffen hatte."
Unter anderem war der Torjäger des FC Meerfeld in der Kreisliga A, Kevin Hettkamp, betroffen. Er musste mit Verdacht auf einen Nasenbeinbruch ebenso ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie zwei weitere verletzte Beteiligte an der Randale. "Mir tut es leid für die vielen friedlichen Spieler und Zuschauer, die bei uns ein Fußballturnier erleben wollten. Auch die beiden Betriebsmannschaften eines Autohauses und eines Lebensmittelkonzerns waren nicht mehr bereit, weiter an der Veranstaltung teilzunehmen", erklärte Neervort.
Thomas Kucharz, der Trainer der ersten SCR-Mannschaft und Fußball-Seniorenobmann des Vereins, hat bereits veranlasst, dass die zweite Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb in der Kreisliga C zurückgezogen wird. Jedenfalls trat das Team von Trainer Erkan Kocoglu, der ebenfalls eine Gesichtsverletzung davongetragen haben soll, zum Meisterschaftsspiel in der Kreisliga C, Gruppe 3, beim TB Rheinhausen II nicht mehr an. Kucharz betont, dass er mit diesem Schritt keine Vorverurteilung des Teams vornimmt: "Ich mache das, um die Truppe zu schützen. Sie hätte wahrscheinlich auf keinem Platz im Fußballkreis Moers in der nächsten Zeit noch ein Bein auf die Erde bekommen. Aber ich distanziere mich deutlich davon, unserer zweiten Mannschaft die Schuld für die Schlägerei zuzuweisen. Vielmehr sollen die Aggressionen von außen gekommen sein", sagte Kucharz.
In den nächsten Tagen sollen die Geschehnisse vereinsintern aufgearbeitet werden. Neervort und Kucharz kündigten Gespräche mit den Beteiligten an, sofern sie Mitglieder des SCR sind. "Das wird wahrscheinlich noch enorme Wellen schlagen", vermutet Neervort.