2024-04-30T13:48:59.170Z

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Mark Helmes entscheidet Kartenfestival

Der SV Sevelen gewinnt gegen den GSV Geldern mit 1:0. Der eingewechselte Helmes zieht aus der Distanz ab und markiert das Siegtor.

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Der Schiri verteilt acht Gelbe Karten. Zwei Gelderner fliegen mit Rot vom Platz.
Damit hätte wohl keiner gerechnet. Sevelen verbucht den ersten Dreier - und das ausgerechnet gegen Favorit GSV Geldern. Dementsprechend groß war die Freude bei SVS-Coach Thorsten Fronhoffs nach dem Abpfiff: "Kompliment an die gesamte Mannschaft. Alle haben bis zum Schluss gekämpft. Wir haben verdient gewonnen", sagte er.

Verdient war der Sevelener Sieg allemal, da Geldern 90 Minuten lang nicht eine einzige Torchance kreiert hatte. Ein spielerischer Leckerbissen war die Partie aber auch nicht. Auf der staubigen Sevelener Asche kamen nur ganz selten wirkliche Spielzüge zustande.

Die erste Chance der Gastgeber erfolgte nach 14 Minuten. Andre Leenen, der schon verdächtig im Abseits gestanden hatte, passte auf Philipp Langer, der ebenfalls zu weit vorne stand, was der Schiedsrichter diesmal auch gesehen hatte. Zwei Minuten später ließ Gelderns Cristian Voicu einen strammen Freistoß folgen, der allerdings in der Sevelener Mauer landete. Obwohl die erste Halbzeit optisch ausgeglichen war (Ballanteil: 50:50), waren es immer wieder die Sevelener, die versuchten, durch die Gelderner Abwehr zu stoßen.

Hier und da gelang das auch, aber entweder war GSV-Keeper Maik Röcke zur Stelle, oder die Sevelener verdaddelten den Ball. Als Andy Terhoeven kurz vor der Pause nach vorne stürmte und auf den gut positionierten Jens Schwevers flankte, wurde Gelderns Abwehrchef Aykut Songur erstmals laut.

Den Frust schien Songur wohl auch nach der Pause zurück aufs Feld gebracht zu haben, denn in der 58. Minute zeigte der Schiedsrichter, der gestern ein lockeres Händchen in puncto Karten hatte, dem Gelderner Rot, da dieser lautstark geflucht hatte. Mit einem Mann weniger auf dem Platz schien Geldern aber besser zu werden. Die Unterzahl war der Mannschaft von Trainer Peter Streutgens nicht anzusehen, was auch daran lag, dass der Coach zuvor clever umgestellt hatte. Aber auch im zweiten Durchgang sollte die Streutgens-Elf nicht ein einziges Mal vor dem Sevelener Tor auftauchen.

Unter anderem machte Sevelens Markus Höttges als Außenverteidiger einen souveränen Eindruck und sorgte dafür, dass Gelderns Flügelflitzer Cristian Voicu nicht wirklich viel zu bestellen hatte. Viel spielte sich fortan im Mittelfeld ab, dennoch gelang es der Heim-Elf durch schnelle Vorstöße immer wieder für Spannung zu sorgen - so wie in der 75. Minute. Langer lief allein aufs gegnerische Tor zu und zog ab. Hätte er einen Blick nach links geworfen, hätte er gesehen, dass Simon van der Sande praktisch frei stand. So musste einer der Routiniertesten für das Siegtor sorgen.

Fronhoffs hatte Mark Helmes in der 71. Minute eingewechselt und sollte ihm zehn Minuten später voller Freude um den Hals fallen. Helmes schnappte sich den Ball, allerdings handverdächtig, leitete einen schnellen Konter ein und zog an dessen Ende selbst ab. 1:0 für den SV Sevelen. Sofort lief Helmes zu seinem Coach, umarmte ihn und ließ seine Freude lautstark raus. "Für mich war das kein reguläres Tor, da der Konter mit der Hand eingeleitet worden ist", sagte GSV-Trainer Streutgens später.

In der hart umkämpften Schlussphase, in der der Schiri wieder ordentlich Gebrauch von seiner Pfeife und seinen Karten machte, schenkten sich beide Teams nichts. Nach einem harten Foul an Cristian Voicu sah Sevelens Michael Sibben nur Gelb. Da das Einsteigen aber deftig ausgesehen hatte, hätte man in dieser Szene auch mehr als Gelb zeigen können. Den roten Karton zog der Unparteiische schließlich in der 89. Minute, als Arlind Gashi heftig an Marius Janßens Trikot zog. Janßen revanchierte sich mit dem Ellenbogen und sah Gelb. Insgesamt zeigte der Schiedsrichter achtmal Gelb und zweimal Rot. Am Ende blieb es aber beim 1:0. "Ein schönes Spiel war es nicht. Viel hat sich im Mittelfeld abgespielt, aber ein Sieg für uns wäre auch nicht verdient gewesen", sagte Gelderns Trainer. Fronhoffs resümierte: "Wir haben Geldern den Schneid abgekauft."

Aufrufe: 014.8.2016, 21:15 Uhr
RP / Christian CadelAutor