2024-04-25T14:35:39.956Z

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Manchmal schlägt er vor dem Tor zu wie ein Boxer: Marco Senftleber vom Freiburger FC  | Foto: Patrick Seeger
Manchmal schlägt er vor dem Tor zu wie ein Boxer: Marco Senftleber vom Freiburger FC | Foto: Patrick Seeger

Marco Senftleber: Mittelstürmer mit neuem Ballgefühl

Ein Muster an Beständigkeit: Marco Senftleber hat in dieser Verbandsligasaison bereits 20 Tore für den Freiburger FC erzielt

Punktgleich stehen der FC 08 Villingen und der Freiburger FC vor dem zweiten Rückrundenspieltag auf den Plätzen eins und zwei der Verbandsliga. Da ist es folgerichtig, dass im Villinger Nedzad Plavci (21 Treffer) und Freiburger Marco Senftleber (20) auch zwei Stürmer dieser Teams die Torjägerliste anführen. Bemerkenswert ist vor allem Senftlebers Entwicklung.
Im Sommer waren es drei Jahre her, dass Marco Senftleber eine neue Herausforderung suchte. Zusammen mit Fabian Sutter, dem heutigen FFC-Kapitän, wechselte er vom VfR Hausen an den Dietenbach. „Wir haben uns damals bewusst für den FFC entschieden, für das, was uns fußballerisch weiterbringt. Wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, macht es einen Riesenspaß“, erzählt Senftleber.

Den Wechsel habe er zu keiner Sekunde bereut, auch wenn er sich finanziell schlechter stellte. Doch mit der Philosophie des Vereins und des Trainerteams um Chefcoach Ralf Eckert könne er sich gut identifizieren. „Der Verein hat in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht und viel verändert“, sagt er, viele Sachen seien richtig gut. Was ihm besonders gefällt: „Hier ist der Mensch wichtiger als der Erfolg.“

Vielleicht auch gerade deswegen konnte der Verein in jüngster Vergangenheit auf vielen Ebenen Erfolge feiern wie beispielsweise den Oberliga-Aufstieg vor zwei Jahren. Die zwei Spielzeiten im Oberhaus haben Senftleber auch sportlich weitergebracht. In 57 Partien hat er 16 Tore erzielt. Den unglücklichen Abstieg im Vorjahr als Sechstletzter konnte freilich auch er nicht verhindern.

Von außen wieder auf seine Lieblingsposition gerückt

Sportlich besser läuft es dieses Jahr. 20 Mal hat Senftleber bereits getroffen. Auch, weil er jetzt wieder auf seiner Lieblingsposition als Mittelstürmer spielt und nicht mehr, wie so oft in den vergangenen zwei Jahren, auf der Außenposition. Seine Torquote spielt er gerne etwas herunter. „Ich habe ja gute Mitspieler, die mich in Szene setzen“, meint er bescheiden, „das macht das Toreschießen einfacher.“ Zudem ist er lange genug schon im Geschäft, um zu wissen, dass auch Glück dazu gehört: „So etwas kann sich schnell wieder ändern. Darum genieße ich es jetzt erst einmal.“

Auch Ralf Eckert, im vierten Jahr sein Trainer, ist voll des Lobes über den Spieler mit der Trikotnummer neun: „Fußballerisch und vor allem auch menschlich ist er bei uns ein ganz wichtiger Baustein, er ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Er ist so beständig, dass an ihm kein Weg vorbei führt.“ Zudem habe er seit Saisonbeginn sein Ballgefühl stark verbessert und spiele dauerhaft stark. „Sein Spiel gegen den Ball ist mehr als okay“, so Eckerts Urteil. Der Coach weiß, dass Senftlebers Marktwert höher ist als das, was er vom Verein pro Monat erhält: „Das zeigt schon, dass er mit ganzem Herzen bei uns ist, dass er sich wohl fühlt.“

Genau dieser Wohlfühlfaktor ist es auch, der Senftleber anspornt und immer wieder antreibt. Besonders genossen hat er das Auswärtsspiel beim FC Neustadt vor zwei Wochen. „Da war ich mit meinen 28 Jahren der älteste Spieler im Kader“, erinnert er sich, „und durfte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Das hat brutal Spaß gemacht.“ Ganz nebenbei erzielte er zwölf Minuten vor dem Abpfiff den Treffer zum 1:0-Sieg. Diesem ließ er am vergangenen Spieltag beim 3:2-Sieg in Lahr einen weiteren folgen – ziemlich sicher nicht sein letzter Treffer in dieser Spielzeit. „Wir würden am liebsten die drei Spiele noch gewinnen, um vorne dranzubleiben“, sagt er. Und um sich nach der Winterpause mit Villingen und vielleicht auch dem FC Denzlingen einen Wettstreit um den Meistertitel zu liefern.
Aufrufe: 024.11.2016, 20:45 Uhr
Andreas Klein (BZ)Autor