2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Jubel wie hier beim Last-Minute-Sieg in Vinsebeck gab es für den FC Germete/Wormeln nur selten. Foto: Müller
Jubel wie hier beim Last-Minute-Sieg in Vinsebeck gab es für den FC Germete/Wormeln nur selten. Foto: Müller

"Mangelnde Konstanz ist unsere größte Schwäche"

Olaf Glade, Co-Trainer des A-Ligisten FC Germete/Wormeln, hofft auf eine starke Rückrunde, um den Klassenerhalt zu schaffen. Reaktivierte Spieler sollen dabei helfen

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Der FC Germete/Wormeln schaut unzufrieden auf eine katastrophale Hinrunde zurück. Der FC belegt in der Kreisliga A den letzten Tabellenrang mit zehn Punkten aus 16 Spielen (2 Siege, 4 Remis, 10 Niederlagen; 20:38-Tore). Bester Torschütze ist Malte Koch mit sieben Treffern.
Herr Glade, beim Blick auf die Tabelle wird klar, dass Sie mit dem ersten halben Jahr der Saison nicht zufrieden sein können. Weswegen lieferte ihr Team trotz des guten Abschneidens im Vorjahr solch eine Hinrunde ab?
Olaf Glade: Eigentlich war das komplette Jahr 2016 für uns eine einzige Katastrophe. Wir standen in der Winterpause 15/16 in der Spitzengruppe der A-Liga und somit nur vier Zähler hinter dem Tabellenführer. Doch schon die Rückrunde der letzten Saison verlief mehr als durchwachsen und ließ uns ein ganzes Stück abrutschen. Nach einer ordnungsgemäßen Sommervorbereitung sollte es in der neuen Serie natürlich anders laufen, doch wir knüpften schnell wieder an das erste halbe Jahr 2016 an. Der Start verlief mit einem Punkt aus den Spielen gegen Borgentreich, TSC, Brenkhausen und SV Steinheim schon mäßig, doch gegen die Teams kann man durchaus verlieren. Als wir jedoch gegen Westheim zu Hause 0:2 unterlagen, war das Selbstvertrauen vollends dahin und alle fühlten sich an die vergangene Rückrunde erinnert. Dazu gesellten sich dann noch in den folgenden Monaten bis zur Winterpause die anhaltenden personellen Probleme.

Wie wollen Sie die Probleme in den Griff bekommen?
Glade: Wir haben uns um externe Winterzugänge bemüht, konnten auch einen starken Spieler dazu gewinnen, doch dieser erhielt die Freigabe vom Verein nicht, so dass wir hier erst einmal nichts vermelden können und auch keinen Namen nennen wollen. Trotzdem wird sich der Kader aber verbreitern. Spieler, die eigentlich nicht mehr kicken wollten, haben sich aufgrund der aktuellen Situation dazu bereit erklärt, dem Team so gut wie es die Gesundheit zulässt zu helfen. Das wären beispielsweise Marcel Oestreich, Andre Nolte oder Sven Friedrich, die allesamt schwerere Verletzungen hinter sich haben. Philipp Tegethoff besitzt ein Doppelspielrecht und wird wieder öfter die lange Fahrt in die Heimat antreten. Dazu haben wir auch noch acht A-Jugendliche hoch gemeldet, die aber natürlich nicht alle gleichzeitig spielen sollen und erst einmal Seniorenluft schnuppern müssen. Ab April soll aber dann auch die zweite Mannschaft in der B-Liga von den Jungs profitieren.

Wie lautet also die Zielsetzung für die Rückrunde?
Glade: Natürlich nur der Klassenerhalt der ersten und zweiten Mannschaft in den jeweiligen Kreisligen. Das haben wir aber auch schon vor der Saison nicht anders formuliert, da wir bei der Zusammenlegung mit der A-Liga-Höxter schon gedacht haben, dass es für uns nur ums Überleben geht. Es lief dann aber wirklich eineinhalb Jahre bestens, doch seit rund zwölf Monaten sind wir auf den Boden der vorher kalkulierten Tatsachen zurückgekehrt.

Was sehen Sie als Schwäche des Teams an, was muss sich besonders verbessern und womit sind Sie trotz des letzten Platzes zufrieden?
Glade: Die mangelnde Konstanz ist unsere größte Schwäche. Auf starken Auftritten folgen wieder völlig überraschend unterirdische Leistungen. Dazu wurde in der Hinrunde der Kopf zu schnell hängen gelassen. Selbst nach kleineren Rückschlägen, wie einem Ausgleichsgegentreffer, stellte sich schnell das Gefühl ein, dass alles gegen uns liefe. Da erhoffe ich mir wesentlich mehr Mut und Kampfeswillen. Überragend ist hingegen die Identifikation mit dem Verein trotz der sportlichen Lage. Hier wurden niemals Personalien angezweifelt, der Zusammenhalt in den Mannschaften und mit dem Trainerteam ist stark und dadurch, dass nun die erwähnten Akteure aufgrund der Schwierigkeiten beispielsweise wieder aushelfen, wird die Leidenschaft aller für den FC doch deutlich. Das habe ich schon anders erlebt.

Wie sieht die Wintervorbereitung aus, worauf liegt das Hauptaugenmerk und welche Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung?
Glade: Wir werden in allen Bereichen arbeiten müssen und können uns nicht auf einen Bereich konzentrieren. Dazu trainieren wir zweimal pro Woche auf dem Warburger Kunstrasen und Einheiten in der Halle sind ebenfalls möglich. Für den konditionellen Bereich steht uns das Trainingszentrum in Germete offen. Testspiele gegen Borgentreich, gegen die wir schon zweimal in der Serie spielten, Mengeringhausen und Volkmarsen sind bereits fix. Die Bedingungen sind also sehr zufriedenstellend und lassen auf einen guten Start in die Rückrunde hoffen.

Wer wird Meister, was war das beste und schwächste Spiel der Hinrunde Ihres Teams und welche Spieler fielen besonders auf?
Glade: Brenkhausen wird es aufgrund des Vorsprunges machen, obwohl ich Borgentreich zutraue, noch einmal heran zukommen. Beim 4:0-Heimsieg gegen Bonenburg zeigte die Mannschaft, wozu sie in der Lage ist. Das war souverän und unser bester Auftritt. Mit der 0:2-Heimniederlage und der damit schlechtesten Partie gegen Westheim am fünften Spieltag wurde die Misere eingeläutet.
Pascal Hannibal und Jannik Kayser von den Aufsteigern SV Steinheim und Würgassen fielen auf, was allerdings auch erwartet werden konnte, da die beiden Spieler auch schon höherklassig spielten.
Aufrufe: 019.1.2017, 10:00 Uhr
Lars LangeAutor