2024-05-17T14:19:24.476Z

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Kerem Armut, Fabian Herrig, Benni Dorn und Trainer Oliver Henrichs (von links) stimmen sich beim Kicker schon mal auf die nächste Trainingseinheit ein. TV-Foto: Breit
Kerem Armut, Fabian Herrig, Benni Dorn und Trainer Oliver Henrichs (von links) stimmen sich beim Kicker schon mal auf die nächste Trainingseinheit ein. TV-Foto: Breit

Mangelnde Fitness und personelle Engpässe

Bei der Reserve des Rheinlandligisten SV Konz läuft es nach Aufstieg in die Kreisliga A noch nicht richtig rund. Trainer Oliver Henrichs sieht dennoch viele Mannschaften auf Augenhöhe und hofft alsbald den Anschluss ans Mittelfeld zu finden. Am Sonntag trifft der SV Konz II auf der Ehranger Heide auf Tabellenführer SG Ehrang/Pfalzel.

Oliver Henrichs hält seinem Heimatverein schon seit der Jugend die Treue, durchlief alle Jugendmannschaften, die erste Mannschaft und zuletzt die Reserve, meist in der Rolle des Innenverteidigers. Verletzungsbedingt musste der 29-jährige Konzer seine Fußballschuhe zwar schon früh beiseite stellen, hat aber als Trainer von Jugendmannschaften längst ein neues Hobby gefunden und gleich im ersten Seniorenjahr die direkte Rückkehr seiner Mannschaft in die Kreisliga A geschafft. Als Gründe für den Aufstieg nennt der Lehrer vor allem den Zusammenhalt in der Mannschaft, den Glauben an den Erfolg und eine durchweg hohe Trainingsbeteiligung. Mit dem gleichen Team sowie einigen punktuellen Verstärkungen ist Oliver Henrichs in die neue Saison gestartet. Aktuell steht der SV Konz II auf dem vorletzten Tabellenplatz. Im Gespräch mit unserem Mitarbeiter zieht Henrichs eine erste Zwischenbilanz:


Trotz Verstärkungen läuft es derzeit noch nicht rund. Worin sehen Sie Gründe?
Es gibt viele Gründe, aber der Hauptgrund ist zurzeit die mangelnde Fitness. Und da kann ich einem Großteil der Spieler nicht einmal einen Vorwurf machen. Die Trainingsbeteiligung ist teils verletzungsbedingt oder aus beruflichen und privaten Gründen seit Ende Juni sehr niedrig. Daraus resultieren dann Stellungsfehler, schlechtes Passspiel, kein Tempo in den Aktionen und vor allem kein existierendes Offensivspiel.

Wie ist aktuell die personelle Situation in der Mannschaft?
Sehr angespannt. Fast jede Woche stehen bis zu sechs neue Spieler auf neuen Positionen auf dem Platz. Oliver Esch musste uns berufsbedingt verlassen und Kemil Hasecic spielt vorwiegend in der Ersten. Ich bin froh, dass überhaupt elf Spieler auf dem Platz stehen. Wir müssen sowohl in der Ersten als auch in der Zweiten Woche für Woche schauen, wer wo spielen kann, damit beide Mannschaften „wettbewerbsfähig“ sind.

Wie geht die Mannschaft damit um?
Eine Stärke ist, dass die Mannschaft die aktuelle Situation verstanden hat. Daran haben unter anderem auch meine beiden Führungsspieler und Kapitäne Moritz Vollkommer und Fabian Herrig großen Anteil, die in jedem Training vorbildlich vorangehen und die Mannschaft mitreißen.

Haben Sie eine bestimmte Trainingsphilosophie?
Mir ist es wichtig, nach einem gewonnenen Ball schnell umzuschalten, um die Desorientierung des Gegners auszunutzen. Wenn das nicht gelingt, soll die Mannschaft geduldig auf Ballbesitz spielen und mit Positionswechseln und schnellem Verlagern nach der Lücke beim Gegner suchen. Je nach Stärke des Gegners üben wir im Training auch das "aktive" und "passive" Spiel ohne Ball in verschiedenen Zonen. Derzeit liegt aber mein Augenmerk auch auf dem Verhalten in der Offensive.

Bevorzugen Sie ein bestimmtes Spielsystem?
Für gewöhnlich bevorzuge ich ein variables System. Das muss ich aber in der aktuellen Situation vom Spielermaterial und dem Gegner abhängig machen. Es bringt an dieser Stelle nichts, meine Wünsche und Vorstellungen zu erzwingen.

Was war für Sie das Besondere an der Nachwuchsarbeit?
Es gibt nichts schöneres, als mit motivierten Kindern zu arbeiten, die noch das Strahlen in den Augen haben, wenn sie auf den Platz kommen. Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, wie "deine" Spieler sich sportlich und auch menschlich positiv entwickeln. Beispielsweise gehören Burak Tepe und Tom Richter, eigentlich noch A-Jugendspieler mittlerweile zu den besten Spielern bei den Senioren.

Wie sieht es aktuell in der Jugendarbeit des SV Konz aus?
Wir sind natürlich daran interessiert, dass auch in den nächsten Jahren immer mehr Eigengewächse den Weg in die Erste oder Zweite finden. Leider spielt seit dieser Saison erstmals keine Mannschaft mehr höherklassig, sodass wir uns zum Ziel gesetzt haben, durch zahlreiche Konzepte und Trainerfortbildungen die Jugendarbeit wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Allerdings muss jedem bewusst sein, dass dies wieder viel Zeit und Arbeit in Anspruch nimmt.

Aufrufe: 028.10.2015, 18:03 Uhr
volksfreund.de/breitAutor