Das machte sich dann beispielsweise darin bemerkbar, dass die Mannschaftsteile sich selbst überlassen wurden. Wie beim 0:1, als sich Rechtsverteidiger Johannes Dörfler durch die fehlende Rückwärtsbewegung der Offensive einer 1:2-Überzahl ausgesetzt sah und Ratingen eine Flanke in den 16-er anbringen konnte. Die Abnahme klärte Maurice Schumacher mit einem für Wölpper "sensationellen Reflex", bei Sahin Ayas' Nachschuss war der MSV-Keeper machtlos (27.). Drei Minuten vor der Pause spielte der für einen Konter aufgerückte Innenverteidiger Nils Pagojus den Ball genau in die Füße des Gegners, der blitzschnell Pagojus' Abwesenheit in der Abwehr mit einem Steilpass nutzte, so dass Daniel Keita-Ruel leichtes Spiel zum 2:0 hatte. "Dank eines glänzend aufgelegten Schumi wurden wir vor einem noch höheren Rückstand zur Pause bewahrt", lobte Wölpper seinen Keeper. "Ansonsten habe ich Stürmer gesehen, die Pause machten, wenn sie verteidigen mussten, und auch genau so anders herum." Mit Dustin Orlean (35.) und Dörfler (46.) durften zwei Mann bereits vorzeitig duschen. "Doch so viele Auswechselspieler habe ich gar nicht, wie ich eigentlich gebraucht hätte", polterte Wölpper, "es war eine Strafe für jeden, der nicht spielen durfte."
Nach der Pause sah der Coach eine Reaktion seiner Elf, zu der auch die Profis Niko Klotz und Andreas Wiegel zählten. "Sie haben alles versucht, um es wieder gutzumachen, haben als Team ernst gemacht und sind doppelt so viel gelaufen wie Ratingen. Aber es war einfach zu spät, und wir waren offen für Konter." Wie beim 0:3 durch Keita-Ruel (68.).
Wölpper: "Ich hoffe, die Jungs haben daraus gelernt. Wer sein eigenes Süppchen kochen will, soll Tennis spielen oder meinetwegen Boxen."