2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Daniele Valido steht mit seinen Ottfingern im Nachbarschaftsduell gegen Fortuna Freudenberg vor einer schweren Aufgabe. Foto: sta
Daniele Valido steht mit seinen Ottfingern im Nachbarschaftsduell gegen Fortuna Freudenberg vor einer schweren Aufgabe. Foto: sta

"Man sieht, dass wir wenig Selbstvertrauen haben"

Ottfingens Trainer Michael Kügler mit Leistung nicht einverstanden - Freudenberger Kader nimmt Formen an

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SV Fortuna Freudenberg - SV 1931 Ottfingen (So 15:00)

Zwar verkündete Landesligist TuS Erndtebrück 2. unter der Woche die Verpflichtung von Freudenbergs Offensivmotor Jan Kemper, doch trotzdem gibt es vor dem Match gegen den SV Ottfingen (2./47) auch gute Nachrichten bei Fortuna Freudenberg (9./29).

Denn: Die Wittgensteiner wollten auch Innenverteidiger Steffen Freitag holen, der aber im „Flecken“ bleibt: „Da reichte ein Telefonat, um ihn davon zu überzeugen, das nicht zu machen. Wir haben auch mit Engelszungen auf Jan Kemper eingeredet. Ich hätte verstehen können, wenn er einmal über den Berg fährt, um Landesliga zu spielen. Aber nach Erndtebrück?“, fragt Trainer Maik Wolf, „da geht das Geld schon für den Sprit drauf. Von der Zeit, die man investieren muss, will ich gar nicht sprechen. Aber wir akzeptieren seine Entscheidung natürlich. Die Tür steht für ihn bei uns immer offen.“

Genau das galt auch für Manuel Söhler, der sich vor der Spielzeit Landesligist FSV Gerlingen anschloss, im Sommer nun aber wieder zurückkehren wird. Auch Defensivspieler Jann Ochyra vom TuS Alchen, der in der Jugend bereits kurzzeitig bei der Fortuna spielte, wird ab Sommer wieder für die „Flecker“ auflaufen. „Ansonsten haben alle Spieler, bis auf Steffen Heimel, bei dem es noch offen ist, verlängert“, freut sich Wolf, dessen Elf momentan eine Berg- und Talfahrt vollzieht.

Mit dem SV Ottfingen kommt nun der Tabellenzweite in die "Wending". „Wir haben weniger Druck als der SVO. Und wenn wir es schaffen, Ottfingen nervös zu machen, dann ist auch was drin für uns“, glaubt Wolf, der wohl auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.

„Wir haben drei Punkte mehr auf dem Konto als zuvor, und die ersten 20 Minuten waren auch ganz okay“, resümierte Michael Kügler nach dem 3:1-Sieg über den SC Drolshagen, der den SV Ottfingen tabellarisch dem RSV Meinerzhagen (51) näher brachte. Mehr Positives konnte der Neu-Coach aber nicht aus dieser Partie herausfiltern, im Gegenteil: „Die zweite Halbzeit hatte unterirdisches Niveau von uns. Wir machen einen Fehler, und wir schaffen es dann nicht mehr, Ordnung zu halten und brechen ein wie ein Kartenhaus. Man sieht, dass wir wenig Selbstvertrauen haben, obwohl wir keinen Druck haben. Das habe ich am Dienstag auch noch einmal mit unserem Vorsitzenden Peter Hufnagel besprochen. Wir liegen in unserer Zielsetzung.“

Klar ist natürlich auch, dass bei einem Klub wie dem SV Ottfingen, dessen Anspruch zweifellos dauerhaft die Landesliga ist, Begehrlichkeiten geweckt wurden durch die Top-Platzierung und zwei Neuzugänge in der Winterpause. Doch irgendetwas passt derzeit nicht, das weiß auch Kügler, der viele Einzelgespräche führt und sagt: „Ich glaube zu 100 Prozent an das Team. Wir rufen im Training das Potenzial auch ab. Und dann fragen sich alle: Warum schaffen wir das sonntags nicht?“

Der Kader ist groß und verspricht jede Menge Alternativen und auch Möglichkeiten für den Trainer, am Sonntag bei Fortuna Freudenberg andere Ansätze zu finden. Zwar ist Sebastian Erner weiter gesperrt, doch gegen Drolshagen saßen Meik Finke, Yasin Colak, Lennart Lentrup, Dennis Weller, Oliver Lips und Ersatzkeeper Jonas Niederschlag auf der Bank – eine imposante Besetzung, wie auch Drolshagens Trainer Matthias Würde am Rande bemerkte.

Die erste Elf wurde gegen den SCD nach dem Gegentreffer immer nervöser, das fing beim Torhüter an. Wahrscheinlich ist, dass sich einige der Reservisten schon bei den „Fleckern“ in der Startelf wiederfinden und manch „Etablierter“ auf der Bank landet. Michael Kügler, der einen äußerst engagierten Eindruck erweckt, dessen Ideen aber noch nicht so recht fruchten, muss und wird wohl handeln. Ohne Rücksicht auf Namen – damit der SVO wieder in die Spur kommt.


Schiedsrichter: Kacper Koziorz




Aufrufe: 023.3.2017, 15:06 Uhr
Stefan StarkAutor