2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Fabian Gottwalz hat nach seiner Ende September erlittenen schweren Knieverletzung die komplette Saison abgehakt.
Fabian Gottwalz hat nach seiner Ende September erlittenen schweren Knieverletzung die komplette Saison abgehakt.

,,Man muss lernen, geduldig zu werden"

VERLETZTENSERIE: +++ Fabian Gottwalz vom TSV Klein-Linden nach schwerer Knieverletzung lange zum Zuschauen verurteilt +++

KLEINLINDEN . Die Fußballseiten sind in der Regel voll mit erfolgreichen Torjägern oder sensationell parierenden Torhütern. Es gibt aber auch die Schattenseiten. Spieler, die sich schwere Verletzungen zuziehen und wochen- oder monatelang ausfallen. So wie Fabian Gottwalz vom Gruppenliga-Aufsteiger TSV Klein-Linden. Der Abwehrspieler verletzte sich am achten Spieltag schwer am Knie und fällt bis weit ins nächste Jahr aus.

Herr Gottwalz, im Heimspiel gegen Treis/Allendorf am 20. September schlug das Verletzungspech bei Ihnen zu. Können Sie uns kurz schildern, wie diese Verletzung zustande kam. Und war Ihnen gleich klar, dass es sich um eine schlimmere Verletzung handeln könnte?

Fabian Gottwalz: Ja, das war mir gleich klar. Das Knie ist auch relativ schnell dick angeschwollen. Ich bin einfach unglücklich in einen Zweikampf hineingegangen, war mit dem Oberkörper praktisch in einer anderen Richtung unterwegs als mit meinen Beinen und bin dann im Rasen hängengeblieben.

Welche Verletzung wurde bei Ihnen diagnostiziert? Und hatten sie schon öfter schwerere Verletzungen?

Gottwalz: Gottseidank nicht. Bis auf einen Bänderriss war ich bis dahin sehr glimpflich weggekommen. Zunächst wurde nur ein Bruch ausgeschlossen, was mir aber ohnehin klar war. Ein, zwei Tage später wurde ein MRT gemacht und dabei festgestellt, dass praktisch alles im Knie kaputt war. Vorderes Kreuzband gerissen, dazu das Innenband und auch den Innenmeniskus hatte es erwischt.

Wie weit sind Sie denn mittlerweile bei Ihrem Heilungsverlauf?

Gottwalz: Durch die anderen Verletzungen befinde ich mich momentan in der achten Woche nach der Kreuzband-OP und bin laut Auskunft meiner behandelnden Ärzte schon sehr weit. Ich laufe auch schon wieder ohne Krücke, muss mich hier und da aber zügeln, da das Knie bei zu starker Belastung dann schnell mal wieder anschwellen kann.

Stichwort Geduld: Eine solche Verletzung verlangt sehr viel davon und nimmt auch viel Zeit in Anspruch. Können Sie gut damit umgehen?

Gottwalz: Das ist wirklich das größte Problem, da ich an sich ein sehr ungeduldiger Mensch bin. Aber man muss bei dieser Verletzung einfach lernen, geduldig zu werden. Überehrgeiz und zu frühe falsche Belastung wären verheerend.

Wie ist es für Sie persönlich, den Kollegen von außen zuschauen zu müssen und nicht helfen zu können?

Gottwalz: Das ist natürlich hart für mich. Zumal wir auch zunächst gut gestartet sind und dann ja weitere Verletzungen im Team hatten. Da fühlt man sich schon ein wenig hilflos, wenn man nur von außen zusehen kann. Und besonders in Phasen, in denen es nicht läuft, würde man natürlich am liebsten aufs Feld rennen.

Kann man sich denn genaue Ziele für ein Comeback setzen bei solch einer Verletzung?

Gottwalz: Also diese Saison habe ich für mich abgehakt. Wenn ich zur Vorbereitung auf die nächste Saison wieder komplett einsteigen könnte, wäre ich sehr zufrieden. Sollte aber alles weiterhin gut verlaufen und es in unserer letzten Partie um nichts mehr gehen, wäre es natürlich das Größte, noch einmal für zwei, drei Minuten auf dem Platz stehen zu können.



Aufrufe: 024.12.2015, 08:50 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor