2024-04-30T13:48:59.170Z

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Tobias Hanschke, hier bei der Bezirksliga-Partie Deggendorf gegen Tittling, will es als Schiedsrichter noch weit bringen.F: Penn
Tobias Hanschke, hier bei der Bezirksliga-Partie Deggendorf gegen Tittling, will es als Schiedsrichter noch weit bringen.F: Penn

»Man kann extrem viel Erfahrung fürs eigene Leben sammeln«

Tobias Hanschke (19) erklärt im FuPa-Interview, warum ihn die Aufgabe als Schiedsrichter so reizt

Tobias Hanschke ist ein junger Schiedsrichter, der in kurzer Zeit seinen Weg gemacht hat und für den es auf der Karriereleiter der Unparteiischen noch weiter hinauf gehen soll. Seit 2011 ist der heute 19-Jährige aus Passau schon Referee in der Bezirksliga, in der Landesliga und der Bayernliga ist er an der Linie als Assistent dabei. Mit Spaß und Freude ist der Student, der in Passau ins zweite Semester im Fach Jura kommt, bei der Sache. Tobias Hanschke wohnt in Passau und pfeift für die DJK Eintracht Passau. FuPa sprach mit dem jungen Referee, der sehr ehrgeizig und zielstrebig ist und der den Schiedsrichter-Job wärmstens weiterempfiehlt.
FuPa: Tobias, wie bist du zum Entschluss gekommen, Schiedsrichter zu werden?
Tobias Hanschke (19): Ich habe früher, wenn wir die Spiele des FC Bayern in der Bundesliga im Fernseher angeschaut haben, schon immer vor dem Pfiff des Schiedsrichters "Abseits" oder "Elfmeter" dazwischengerufen. Meine Eltern haben dann gesagt: Wenn du dich so gut auskennst, warum wirst du dann kein Schiedsrichter? Außerdem war es gerade die Zeit, zu der von der Schiedsrichtergruppe Passau ein Neulingskurs angeboten wurde und einer meiner besten Freunde war bereits Schiedsrichter, ein anderer hatte sich auch schon für den Kurs angemeldet. So fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Was macht für dich den Reiz am Schiedsrichterwesen aus?
Zum einen der Umgang mit vielen verschiedenen Typen von Menschen, den Spielern, Trainern und Funktionären. Man muss immer konzentriert sein, immer den richtigen Weg finden, die richtige Entscheidung treffen, mit der alle zufrieden sind. Das ist natürlich keine leichte Aufgabe. Aber gerade die Herausforderung vor jedem Spiel, dass man alles gibt, keine Fehler zu machen, macht den Reiz an der Sache aus. Man muss mental und physisch fit sein.

Das Zwischenmenschliche kommt bestimmt auch nicht zu kurz.
Der Umgang unter den Schiedsrichterkollegen innerhalb der Gruppe ist sehr schön. Man lernt viele neue Leute kennen, nicht nur aus der eigenen Schiedsrichtergruppe, sondern bei den Lehrgängen oder Trainingslagern auch aus den anderen Kreisen. Außerdem machen die gemeinsamen Autofahrten zum Spiel Spaß und man unternimmt auch danach oft noch etwas, oder trifft sich während der Woche zum Laufen. Man hat auch noch viele andere Vorteile, zum Beispiel, dass man freien Eintritt zu Bundesligaspielen bekommt und die Aufwandsentschädigungen sind gerade im Schüleralter eine gute Ergänzung zum Taschengeld.

Wie haben deine Freunde und deine Freundin auf dein außergewöhnliches Hobby reagiert?
Sie waren alle interessiert und ich werde, seit ich Schiedsrichter bin, eigentlich bei jeder Entscheidung von allen gefragt: War das das jetzt richtig, was der Unparteiische gepfiffen hat? Auch meine Freundin hat mich dabei immer unterstützt, was sicher nicht ganz leicht ist, angesichts dessen, dass man vor allem an den Wochenenden viel unterwegs ist und oft wenig Zeit für anderes hat.

Junge Schiedsrichter sind meistens auf die Unterstützung der Eltern angewiesen um zum Spielort zu kommen. Wie sah das bei dir aus?
Gerade in der ersten Zeit, als ich noch nicht volljährig war, musste mich mein Vater immer zu den Spielen fahren und sich viel Zeit dafür nehmen. Ist man zu dritt im Gespann unterwegs, kann man ja bei jemandem mitfahren, aber muss man mal alleine zum Beispiel ein A-Klassen oder Kreisklassen-Spiel pfeifen, ist man als junger Schiri auf die Unterstützung enorm angewiesen. Aber sollte es mal Probleme mit Fahrgelegenheiten geben, kann man zum Glück jederzeit die Gruppenführung konsultieren und es wird doch immer eine gute Lösung gefunden.

Warum würdest du anderen jungen Menschen empfehlen, Schiedsrichter zu werden?
Ich kann es nur jedem empfehlen, weil man extrem viel Erfahrung für das eigene Leben sammeln kann. Das kann auch im Beruf weiterhelfen. Denn man muss auf andere Menschen eingehen und das hilft einem menschlich weiter und stärkt das eigene Selbstvertrauen.


Aufrufe: 017.2.2016, 09:05 Uhr
redAutor