2024-05-02T16:12:49.858Z

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Daumen hoch heißt es derzeit beim souveränen Spitzenreiter FC Ergolding. F: Feldl
Daumen hoch heißt es derzeit beim souveränen Spitzenreiter FC Ergolding. F: Feldl

»Man darf von uns keine Wunderdinge erwarten«

FC Ergolding ist bislang die Übermannschaft in der Bezirksliga West +++ Coach Michael Heckner gibt sich trotz überragendem Saisonstart bescheiden

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Exakt ein Drittel der Saison in der Bezirksliga West ist absolviert und bisher kristallisiert sich eine Mannschaft als Nonplusultra heraus. Der FC Ergolding ist nach zehn Spieltagen noch immer ungeschlagen und führt die Tabelle souverän mit fünf Punkten Vorsprung auf den Topfavoriten TV Geiselhöring an. Einzig gegen Absteiger Velden und Überraschungsteam Aiglsbach teilte man sich die Punkte. Nach dem verpassten Aufstieg in der Relegation und dem Verlust einiger Leistungsträger in Verbindung mit dem Rückzug von Erfolgscoach Christian Schießl hatten nicht viele Experten dem FCE einen solchen Start zugetraut. Doch besonders dank enormem Zusammenhalt im gesamten Verein ist der Umbruch mehr als gelungen.

"Dass es so gut läuft, war in der Tat wirklich nicht zu erwarten", sagt demnach auch FC-Coach Michael Heckner (32), der im Sommer das Zepter von Christian Schießl übernommen hatte. Der B-Lizenz-Inhaber ist ein absolutes Urgestein beim FC und weiß daher ganz genau, was die Gründe für den derzeitigen Lauf sind. "Ich habe eine technisch-taktisch gut ausgebildete, intakte Mannschaft übernommen und versucht, Kleinigkeiten zu verbessern. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg ist das Team hinter dem Team: angefangen bei unserem umtriebigen sportlichen Leiter Hartmut Adam über das Betreuerteam mit dem Vater-Sohn-Duo Uwe und Niki Holzner sowie Michi Brei bis hin zum Trainerteam mit Klaus Wegmann (verantwortlich für die Fitness der Spieler) und Stefan Poxleitner (TW-Trainer). Die beiden Letzteren sind Arbeitskollegen am Gymnasium Ergolding, wir arbeiten also sozusagen Tag und Abend zusammen. Zum Glück gibt es Ferien", schmunzelt Heckner, dem vor allem das Gesamtkonstrukt im Verein imponiert. Die zweite Mannschaft schaffte im Sommer den Aufstieg ins Landshuter Kreisoberhaus und führte auch dort bis zum vergangenen Wochenende die Tabelle an. Nach dem 1:4 im Topspiel gegen Pfeffenhausen rangiert man aber nach wie vor auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz. Dazu hat man seit dieser Saison auch noch eine dritte Mannschaft im Spielbetrieb, die in der A-Klasse Landshut um Punkte und Tore kämpft. "Bei uns trainieren teilweise alle drei Herren-Teams gemeinsam, wobei der Erfolgscoach der Zweiten Hannes Neumeier wertvolle Trainingsarbeit leistet. Damit wären wir bei einer weiteren Stärke unseres FCE: dem Zusammenhalt. Bei uns trainieren und feiern alle zusammen", erklärt Michael Heckner.

Heckner: »Während andere Vereine zukaufen, investieren wir in die Jugend und setzen auf eine starke Zweite. Bei uns trainieren und feiern alle zusammen.«

Dennoch nützt natürlich das beste Umfeld nichts ohne die nötige Qualität auf dem Platz. Hier haben die Landshuter Vorstädter vor der Saison mit Matthias Radius, Armin Schnur und Niels Wagensonner drei echte Leistungsträger verloren, die man jedoch größtenteils aus den eigenen Reihen ersetzen konnte. "Natürlich sind die Spieler am wichtigsten, wobei ich eigentlich keinen hervorheben möchte, weil alle hervorragend mitziehen. Exemplarisch könnte ich unseren "Oldie" Mike Roider und unseren Youngster Kevin Kulzer erwähnen. Beide haben die durch Abgänge entstandenen Lücken mehr als geschlossen. Während andere Vereine zukaufen, investieren wir in die Jugend und setzen auf eine starke Zweite. Das ist eine weitere Stärke von uns", betont Heckner, der trotz der hervorragenden aktuellen Situation nicht in Euphorie verfällt. "Man darf von uns keine Wunderdinge erwarten. Die Liga ist in dieser Saison recht ausgeglichen. Vereine wie unser nächster Gegner Langquaid haben aufgerüstet, um weiter in dieser Liga spielen zu dürfen. Wir genießen einfach den Moment und möchten unseren treuen Zuschauern weiterhin ordentlichen Bezirksliga-Fußball bieten", so der langjährige Ergoldinger Torjäger und Kapitän, der im Sommer eigentlich eine Fußballpause einlegen wollte. Angesichts der nahezu perfekten Voraussetzungen kann er sich nun aber sogar ein längeres Engagement bei seinem FCE vorstellen. "Solange es Spaß macht kann es durchaus sein, dass ich als Coach unserer Ersten weiterarbeite".

Die Fieberkurve des FCE in dieser Saison:

Aufrufe: 021.9.2016, 13:34 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor