2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Gustav Schulz (l.) bereitet seine Teamkollegen auf die Relegation vor (F: Schwarz)
Gustav Schulz (l.) bereitet seine Teamkollegen auf die Relegation vor (F: Schwarz)

"Man darf sich keinen Druck machen"

Relegationsduell in Mehring - SVM empfängt Zweiten der Saarliga

Am kommenden Samstag, 16 Uhr, kommt es auf der Lay zwischen dem SV Mehring und dem SV Bübingen zum ersten Play-Off-Spiel um den Aufstieg in die Oberliga. SVM-Spieler Gustav Schulz erklärt, wie man im Vorfeld von K.O.-Duellen einen kühlen Kopf bewahrt.

Mehring. Relegationsspiele sind prinzipiell eine eher undankbare Aufgabe. Eine Saison aus 34 Spieltagen spitzt sich auf zwei Entscheidungsduelle zu, die darüber entscheiden, ob die eigene Spielzeit von Erfolg gekrönt sein wird, oder ob all die Müh' im Vorfeld umsonst gewesen sein soll. Der zweitplatzierten Mehringer Mannschaft droht - mit 69 Punkten, 21 Siegen, 83 Toren und einem zwischenzeitlichen Lauf von 22 ungeschlagenen Spielen in Serie - ein weiteres Jahr in der siebten Fußballklasse.

Einer, der diese Drucksituationen kennt, ist SVM-Mittelfeldstratege Gustav Schulz (29). Als ehemaliger Spieler von Eintracht Trier und des luxemburgischen Erstligisten FC Düdelingen hat er im DFB-Pokal und der Qualifikation zur Champions League Erfahrungen in Partien mit Endspielcharakter sammeln können. „Wir müssen vom Kopf her versuchen, das K.O.-Spiel wie ein Meisterschaftsspiel anzugehen. Dazu gehören Routinen im Training, die verhindern, dass man sich unnötig verrückt macht.“ Deshalb redet der 29-Jährige unter der Woche mit den jungen Spielern, um ihnen die Nervosität zu nehmen: „Man darf sich keinen Druck machen. Es ist die Aufgabe der erfahrenen Spieler, das den 19- und 20-Jährigen zu vermitteln.“

Die Zuschauer als zwölfter Mann

Dabei spielt Schulz auch auf die Tatsache an, dass Mehring die zurückliegenden drei Liga-Spiele verlor. Durch kommunikative Aufbauarbeit versucht er, einer aufkeimenden Unruhe entgegen zu wirken. „Das müssen wir abhaken und uns klarmachen, dass die Karten nun neu gemischt werden. Zudem haben wir genügend Zeit, um uns geistig und körperlich auszuruhen.“ Er selbst scheint durch die jüngste Negativserie unbeeinflusst. Auch, weil er in den vergangenen Wochen aufgrund von Kniebeschwerden häufiger pausieren musste. Für den Schlager am Samstag ist er allerdings wieder einsatzbereit: „Ich habe seit meinem Wechsel im Winter richtig Pech gehabt. Erst der Muskelbündelriss, jetzt das Knie. Nach der Zwangspause fühle ich mich aber fit und bin bereit für Bübingen.“

Einen nicht zu unterschätzenden Faktor sollen bei der Verwirklichung des Mehringer Traums die Zuschauer spielen. „Dabei ist es egal, zu welcher Mannschaft das Publikum hält“, sagt Schulz und erklärt: „Allein die Masse an Menschen am Spielfeldrand pusht uns Spieler so sehr, dass man automatisch Bestleistungen abrufen möchte.“ Deshalb wünscht er sich „viele Zuschauer aus der Region. Wenn die Zahl vierstellig wird, wäre das eine prima Sache für uns.“

Info:

In den Aufstiegs-Play-Offs treffen die Zweitplatzierten der Fußball-Verbandsligen Rheinland, Südwest und Saarland aufeinander. Nachdem Mehring und Bübingen den Auftakt machen, entscheidet der Spielausgang über den weiteren Fahrplan. Bei einer Niederlage gastiert die Mannschaft von Trainer Frank Meeth am Mittwoch, den 3. Juni, bei Waldalgesheim. Bei einem Sieg steigt ihr letztes Kräftemessen der Saison am Sonntag, den 7. Juni. Nur der Gesamtsieger dieser Dreierrunde löst das begehrte Ticket in die Oberliga. Günter Schlag, Präsident der Blau-Weißen, wünscht sich: „Sicher werden auch viele Fans aus dem Saarland kommen. Da gilt es für unsere Anhänger, lautstark und mit großer Begeisterung dagegen zu halten.“ Ähnlich wie Mehring stolperte der Gegner aus dem Saarbrücker Stadtteil Bübingen in die Relegationsrunde. Die Saarländer verbuchten an zwei der zurückliegenden drei Spieltage Niederlagen, unter anderem in der Entscheidungspartie um die Meisterschaft am letzten Spieltag gegen Jägersburg. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Mit 95 Toren in 34 Spielen (durchschnittlich 2,79 Tore pro Spiel) wartet geballte Offensivkraft auf die Mannen von der Lay. Vor allem gilt es, SVB-Stürmer Nils Coccu, der 27 Tore in 26 Spielen erzielte, in den Griff zu bekommen.

Aufrufe: 027.5.2015, 13:33 Uhr
volksfreund.de/Stephen WeberAutor