2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Und los!: Mädchenmannschaften beim Turnier der SG Rot-Weiß Neuenhagen  ©MOZ/Edgar Nemschok
Und los!: Mädchenmannschaften beim Turnier der SG Rot-Weiß Neuenhagen ©MOZ/Edgar Nemschok

Mädchenpower in der Gartenstadt-Halle

Die SG Rot-Weiß Neuenhagen hatte kurz vor Weihnachten zu einem ganz besonderen Fußball-Turnier geladen

Im nächsten Jahr sollen dann möglichst auch Mannschaften aus der Region empfangen werden. Sieger wurden Berolina Berlin und Neuenhagen.

Das Turnier, eingeladen waren ausschließlich Mädchenmannschaften der Jahrgangsstufen F und G, ging in der Neuenhagener Gartenstadt-Halle los, wie es bei Fußball-Turnieren auch üblich ist. Nach dem Warmmachen folgte der Einlauf der Mannschaften. Lautstark stellten die Mannschaften sich dann selber vor: "Mädchen, das sind wir! Fußball spielen wir!", riefen die Rot-Weißen; oder die Mädchen vom SV Berolina Mitte: "Gib mir ein B, gib mir ein S, gib mir ein V - Wir sind der BSV".

Zusätzlich zu den angereisten 42 Spielerinnen fanden auch eine Vielzahl an Betreuern, Eltern und Geschwister sowie Fußballinteressierte den Weg in die Gartenstadt-Halle. Nachdem alle Besucher am Eingang mit selbst gebackenem Kuchen, Brezel und frischem Kaffee empfangen wurden, ging es aufgewärmt und gestärkt zum "Public Viewing". Und es dauerte auch gar nicht lange, bis der Funke übersprang und in der Halle eine echte Turnierstimmung herrschte.

Turnierleiter Wolfgang Kieschke sagte: "Wir werden versuchen, dass im nächsten Jahr auch Mannschaften aus der Region mit dabei sein können. Wir hätten nichts dagegen, wenn das Turnier wächst."

So kamen zur Premiere die Gäste in erster Linie aus Berlin (SV Berolina Mitte, BSC Marzahn, Türkiyemspor Berlin). Als Turniermodus wurde festgelegt, dass jeweils die F-Junioren und die G-Junioren in einer eigenen Klasse gegeneinander antreten.

Gespielt wurde nach dem Modus jeder gegen jeden, wobei für eine Partie zehn Minuten angesetzt wurden. Es gab sowohl eine Hin- als auch eine Rückrunde, so dass jedes Team vier Spiele zu bestreiten hatte.

Gleich im ersten Spiel der F-Junioren trafen die SG Rot-Weiß Neuenhagen und die Mädchen des BSC Marzahn aufeinander. Beide Teams machten von der ersten Minute an deutlich, dass sie auf Sieg spielen wollen. So wurden viele Pässe gespielt und immer wieder die Stürmerinnen gesucht, deren Angriffe letztlich nur durch den jeweiligen Torwart gestoppt werden konnten. Eine kleine Unaufmerksamkeit im Mittelfeld der Rot-Weißen führte dann leider dazu, dass das verdiente Unentschieden kurz vor Abpfiff einem Führungstreffer durch den BSC Marzahn weichen musste. Das erste Turniertor schoss Josephine Debetz vom BSC. "Fußball ist echt cool. Seit knapp einem Jahr bin ich dabei", erzählte die Achtjährige und gab zu, doch lieber gegen Jungs zu spielen. Bei den Rot-Weißen aus Neuenhagen sorgte die sechsjährige Ida Fischer mit ihren Sturmläufen immer wieder für Begeisterung.

Uwe Schüler kam mit seinen Mädchen von SV Berolina. "Ein schönes Turnier. In unserem Verein hat Mädchen- und Frauenfußball eine lange und durchaus erfolgreiche Tradition. Die D-Junioren waren zum Beispiel schon mal Berliner Hallenmeister. Einige meiner Mädchen aus der F-Mannschaft sind aber noch nicht lange dabei. Spaß steht heute im Vordergrund." Sie hatten Spaß und feierten in ihrer Altersklasse dann auch ungeschlagen den Turniersieg. Die Mädchen aus Neuenhagen wurde Zweite und der BSC Marzahn Turnier-Dritter.

Bei den älteren G-Junioren ging der Turniersieg an die SG Rot-Weiß. Zweite wurde Berolina und Dritter Türkiyemspor. "Ist überhaupt nicht schlimm, dass meine Mädchen nicht mehr erreichen konnten", sagte Trainerin Elvan Aktürk. "Wir haben auch ganz kurzfristig entschieden, hier nach Neuenhagen zu kommen. Aber auch uns hat es großen Spaß gemacht. Auch in meiner Mannschaft sind einige noch gar nicht lange mit dabei."

Aus dem Pulk der Zuschauer gab es immer wieder Anfeuerungsrufe und gut gemeinte Tipps. Wolfgang Kieschke hatte aber schon bei der Begrüßung die Eltern gebeten, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Man weiß ja schließlich aus Erfahrung, dass die Eltern in vielen Fällen noch aufgeregter als die Kinder selber sind. Annett Zimmer und Vater Andreas feuerten ihre Anna an. "Ich bin jetzt seit sechs Monaten bei Rot-Weiß und trainiere zweimal in der Woche. Aber eigentlich spiele ich lieber auf Rasen", gab sie zu.

Für alle Mannschaften galt nach einem langen Turnier: Sie kämpften leidenschaftlich und, was auch zu sehen war, man motivierte sich sogar gegenseitig.

Aufrufe: 023.12.2016, 10:19 Uhr
MOZ.de / Ronny Gottschalk und Edgar NemsAutor