Lust und Frust auf das Spiel ohne Ball

Auf die Vorbereitung haben die Befindlichkeiten der Fußballer freilich kaum einen Einfluss, immerhin wird die Grundlage für eine erfolgreiche Saison bekanntlich im Winter gelegt. Und diese Faustregel lässt sich auch durch einen strengen Winter nicht außer Kraft setzen.

Als eines der ersten Teams hat Landesligist TSV Bad Abbach das Training aufgenommen. Coach Stefan Wagner spricht Kickern und Trainerkollegen gleichermaßen aus der Seele: „Die Vorbereitung macht den Spielern mit Laufeinheiten bei minus zehn Grad auf geschlossener Schneedecke logischerweise keinen Spaß. Wir können nur hoffen, dass sich die Lage schnell bessert und die Plätze schnell abtrocknen.“ Kunstrasen wäre eine optimale Lösung. Aber dafür fehlen nicht nur in Bad Abbach die finanziellen Mittel. Auch mehrtägige Trainingslager in wärmeren Gefilden, wie von Ligakonkurrenten praktiziert, mag man sich in Bad Abbach nicht leisten. Die Realität sieht wie folgt aus: „Aktuell ist der Trainingsplatz gesperrt und wir müssen ausweichen.“ Wagner ist kein Freund von Straßenläufen und bittet die Truppe daher vor dem ersten Testspiel ins Fitnessstudio. Erste Spielpraxis sammeln die Kicker von der Freizeitinsel am Samstag auf dem Kunstrasen in Burgweinting.

Um 13 Uhr steigt das erste Testspiel der Abbacher gegen den Bezirksligisten SV TuS/DJK Grafenwöhr. Übungsstunden auf künstlichem Untergrund scheiden für die Kicker von der Freizeitinsel aus. „Eine Trainingseinheit auf Kunstrasen kostet 200 Euro. Als nicht finanzstarker Verein kommt man da ins Schlucken. In Sachen Trainingsplanung hilft eben nur Flexibilität. Laufeinheiten oder Fitnessstudio werden kurzfristig angesetzt.“ Während Landesligist Bad Abbach seinen Fußballern in der Winterpause eine Auszeit verordnete und auf Halleneinsätze verzichtete, wählte Bezirksligist TSV Langquaid einen anderen Weg. Die Laabertaler engagierten sich mit Platz drei bei den Futsal-Kreismeisterschaften und waren beim SAR-Cup in Dingolfing dabei.

In die Vorbereitung auf das Frühjahr steigt die Truppe vom Trainerduo Raphael Zeilhofer und Marian Littel am Montag um 19 Uhr im Waldstadion ein – sofern es Witterung und Bodenverhältnisse erlauben. Am Montag legt auch Kreisligist SV Niederleierndorf los. Laufen und Spinning haben im Winter für frische Beine gesorgt. Zudem wurde der Trainingsplatz mit einem Räumschild zur Hälfte vom Schnee befreit. Dem (Trainings-)Spiel mit Ball steht also in Niederleierndorf nichts im Weg. Allerdings hat Coach Andreas Breundl bei seiner Räumaktion auch für einen freien Laufweg (mit oder ohne Ball) um das Trainingsgelände herum gesorgt. „Unser Platz ist geräumt. Man kann trainieren. Kälte darf jetzt nichts ausmachen“, freut sich Breundl auf den Trainingsstart.

Und auch bei Nachbarverein TSV Herrngiersdorf scheut man weder Wind noch Wetter. Seit vier Wochen arbeitet die Truppe von Trainer Robert Lanzinger mit Laufeinheiten an den konditionellen Grundlagen. Die Vorbereitung startet am Dienstag und führt über sechs Wochen auf den anstehenden Abstiegskampf hin. Ein letztes Kräftetanken vor dem Kellerduell gegen TV Aiglsbach II soll im Trainingslager in Slowenien stattfinden. Dort schlägt der elftplatzierte Kreisklassist vom neunten bis zum zwölften März seine Zelte auf. Auch A-Klassist SG Adlhausen/Langquaid II zieht es Anfang März zu einem dreitägigen Trainingslager in die Slowakei.