2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Enttäuscht: Der Lübecker  Mittelfeldspieler Johannes Willebrand.
Enttäuscht: Der Lübecker Mittelfeldspieler Johannes Willebrand.

Lübecker B-Jugend chancenlos

Mit 0:5-Niederlage gegen Dynamo Dresden verpasst der VfB den Aufstieg in die Bundesliga

Die Lübecker wollten die Bundesliga, sie strömten am Sonntagmorgen zur Lohmühle. Zur Anstoßzeit war die Schlange an dem Kassenhäuschen so lang, dass das zweite Aufstiegsspiel zur B-Jugend-Bundesliga zehn Minuten später angepfiffen werden musste. Danach boten die über 800 Zuschauer auf der Tribüne eine hervorragende Kulisse. Schade war nur, dass die Grün-Weißen trotz der guten Ausgangsposition mit dem 1:1 im Hinspiel am Ende den Aufstieg klar verpassten und eine deftige 0:5-Niederlage einstecken mussten.

,,Wenn man beide Spiele zusammenzählt, ist es schon sehr berechtigt, dass Dynamo aufgestiegen ist. Die Mannschaft war insgesamt reifer", war der erste Kommentar von VfB-Coach Heiko Anders. Nach dem Hinspiel hatten Verantwortliche, Spieler und auch die vielen Fans Hoffnung, dass da was gehen könnte in Sachen Bundesliga.

Die ersten Minuten machten dann zusätzlich Spaß, denn die Platzherren gaben richtig Gas. Nach Freistoßvorlage von Kenny Korup prüfte Marwin Miljic den gegnerischen Keeper Markus Schubert (2.). Kurz darauf versuchte es Jonathan Stöver mit einem Distanzschuss, der aber geblockt wurde.

Mit zunehmender Spielzeit setzten dann auch die Gäste aus Dresden ihre ,,Duftmarken" und die waren dann immer gefährlich. Manuel Seibt erzielte ein Tor, das aber wegen Torwartbehinderung keine Anerkennung fand (7.). Daniel Cikaric schoss fünf Minuten später knapp über die Querlatte. Dann klingelte es aber im Lübecker Gehäuse. Nach einem Patzer von Finn-Luca Anders, der den Ball vor dem Strafraum vertändelte, schaltete Dynamo-Spielmacher Fatlum Elezi am schnellsten und traf aus zwölf Metern.

Die Grün-Weißen wehrten sich aber weiter und hielten kämpferisch gut dagegen. Kapitän Johannes Willebrand verpasste nach erneutem Standard von Korup (22.). Die Lübecker Defensivabteilung wackelte zwar bei einigen Gästeangriffen, bis zum Halbzeitpfiff konnten die Hausherren das Spiel aber offen halten.

Doch nach der Pause und einer ersten guten Aktion von Trainersohn Anders, der mit einem Drehschuss keinen Erfolg hatte, brach es über die Gastgeber herein. Mit einem Doppelschlag brachten sich die Gäste frühzeitig auf die Siegerstraße. Manuel Seibt war mit einem Distanzschuss aus 22 Metern erfolgreich (48.). Auch wenn das Leder unten im Eck einschlug, schien der Ball nicht unhaltbar.

Der Schock bei den Lübeckern saß tief, Trainer Anders ließ seinen Frust am Schiedsrichtergespann aus und wurde der Coachingzone verwiesen. Seine Truppe verlor kurzzeitig den Durchblick. Das nutzten die Gäste eiskalt aus. Nach herrlicher Vorarbeit von Marcel Hänsel und Elezi brauchte Manuel Seibt nur noch den Fuß hinzuhalten und es stand 0:3 (50.).

Die Grün-Weißen waren weiter sehr bemüht und kämpferisch gab es nichts auszusetzen, aber nach vorne lief wenig zusammen. Kaum ein Ball kam in den gegnerischen Strafraum und wenn doch einmal, fischte der gute Dynamo-Keeper Schubert alles weg. So blieben ein Verzweiflungsschuss von Jiyan Capli (52.) und eine ,,Minichance" von Michael Wulf (59.) die einzige Ausbeute.

Da waren die Gäste wesentlich effektiver. Elezi krönte seine gute Gesamtleistung mit dem 0:4 (61.). Er spazierte durch die gesamte VfB-Abwehr, ließ die Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und traf. Auch Seibt nutzte die Auflösungserscheinungen in der VfB-Deckung und setzte den Schlusspunkt.

,,Wir haben heute gegen eine bessere Mannschaft verloren. Sie haben aus sieben Torschüssen fünf Treffer erzielt, eine gute Quote. Wir waren dagegen nicht effizient und gefährlich genug", gab VfB-Offensivspieler Marwin Miljic ehrlich zu. Aber die Grün-Weißen brauchen sich nicht grämen, sie hatte viel Ballbesitz, haben gekämpft wie die Löwen, waren aber einfach nicht durchschlagskräftig genug.

,,Uns hat die Robustheit gefehlt, da war der Gegner klar überlegen. Wir hatten gegen die komprimierte und kompakte Hintermannschaft der Gäste kein Mittel. Vielleicht war die Spielweise mit den langen Bällen auch nicht die richtige. Das erste Tor war unglücklich. Die zweite Halbzeit wollten wir noch einmal in Ruhe angehen, wurden aber von dem Doppelschlag überrascht. Ärgerlich, aber die zwei Bonusspiele waren schon ein Geschenk", nahm VfB-Trainer Heiko Anders den verpassten Aufstieg gefasst.

Seine Mannschaft lag noch lange traurig und entkräftet auf dem Rasen der Lohmühle. Jetzt will die die VfB-U17 am Dienstag wenigstens noch den Kreispokal gewinnen.

VfB Lübeck: Dierk - Tetik, Korup, Anders, Kiwitt (55. Will) - Willebrand, Steffen - Vogt (32. Wulf), Capli, Stoever - Miljic (68. Neumann).
Dynamo Dresden:
Schubert - Cikaric, Awassi, Pohling, Bär - Rudeck (74. Käppler), Elezi, Löwe - Hänsel (63. Schmidt), Dornick (89. Felgener), Seibt (70. Priebs).
Schiedsrichter:
Bahr (Ahlerstedt).
Zuschauer:
820.
Tore:
0:1 Elezi (16.), 0:2 Seibt (48.), 0:3 Dornick (50.), 0:4 Elezi (61.), 0:5 Seibt (66.).

Aufrufe: 029.6.2015, 13:00 Uhr
SHZ / Harald NonnewitzAutor