2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche

Lucky Punch sorgt für Glücksgefühle

Wittlich taumelt nach 1:2-Last-Minute-Niederlage in Dörbach der A-Klasse entgegen

Der SV Dörbach beschreitet Step by Step den Weg zum heiß ersehnten Klassenerhalt. Am Samstagabend legte die Truppe von Bernd Körfer mit einem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen den Nachbarn aus Wittlich den Grundstein für eine weitere Saison in der Überkreislichkeit. Dagegen taumelt das Team aus der Kreisstadt nach der neuerlichen Niederlage in einem entscheidenden Match immer mehr der A-Klasse entgegen. Durch den 2:0-Erfolg der SG Thomm/Osburg befindet sich das Wittlicher Team jetzt sogar auf einem direkten Abstiegsplatz.
Dörbach. Glücksgefühle auf der einen, Niedergeschlagenheit und Enttäuschung auf der anderen Seite. Im Fußball traten die Antipoden der Psychologie gnadenlos offen zu Tage. Während sich der SV Dörbach nach einer engagierten Vorstellung mit einem Bein in Sicherheit, sprich in der Bezirksliga, wiegen darf, besitzt die SG Wittlich nur noch geringe Chancen auf den Ligaverbleib. Noch minutenlang saßen Spieler, Trainer und Betreuer des Rheinlandligaabsteigers der Vorsaison am Spielfeldrand und sprachen miteinander. Der sportliche Leiter Markus Lehnen zeigte sich ebenfalls enttäuscht. "Am Engagement hat es sicherlich nicht gelegen, vielleicht hat das letzte Quäntchen Risiko nach vorn und der unbedingte Wille zum Sieg gefehlt. Aber selbst ein Unentschieden, welches verdient gewesen wäre, hätte uns nicht wirklich weitergeholfen." Die erste Halbzeit war schlicht und greifend zu wenig, was beide Mannschaften in Sachen Offensivdrang und Spielkultur boten. Dörbach zeigte ein wirkungsvolles Gegenpressing, Wittlich spielte Sicherheitsfußball ohne den direkten Drang nach vorn. So ging es immer wieder hinten rum, anstatt den Pass in die Schnittstellen zu spielen. Doch die Räume waren permenant zugestellt, Dörbach agierte mit einer Raute im Mittelfeld und ließ so ein Überzahlspiel der Wittlicher nicht zu. Die erste gute Möglichkeit besaßen die Gäste, als Alexander Mittler an einer Ulbrich-Linksflanke vorbeirutschte. In der 20. Minute hätte es Handelfmeter für Dörbach gegen müssen, als Peparim Krieziu zwar unabsichtlich, doch eindeutig den Ball an den Arm bekam. Da gab es schon für deutlich weniger Handelfmeter. Wittlich agierte mit einem behäbigen, auf Sicherheit basierenden Spielaufbau und entwickelte kaum Ideen nach vorn. Philipp Regneri versuchte es mit einem 35-Meter-Freistoß, der knapp am Dörbacher Tor vorbeistrich. Danach setzte Daniel Scheibe einen Linksschuss an, doch richtig zwingend sahen die Wittlicher Chancen nicht aus. Die größte Chance im ersten Durchgang aber besaß Dörbach, als Philipp Gulden den Kopf von Benedikt Koller fand, dieser aber am kurzen Pfosten verzog. Im zweiten Abschnitt kam Wittlich mit mehr Druck aus der Kabine, doch leistete es sich auch den einen oder anderen Lapsus im Defensivbereich. So ermöglichte ein Riesenbock von Krieziu den Gastgebern die Führung, als Gulden mit seinem 22. Saisontreffer das 1:0 gelang. Koller hätte eine Situation später das 2:0 drauflegen können, doch der starke Wittlicher Keeper Jan Herrmany hielt seine Mannschaft mit einer spektakulären Rettungstat im Spiel. Einen Dropkick von Scheibe hielt Dörbachs Torhüter Kevin Witz dann nur mit Mühe fest, doch wenig später war er machtlos. Der gerade erst eingewechselte Marcel Hoffmann drückte den Ball zum 1:1 per Kopf über die Linie. Neben Hoffmann zeigte jetzt auch der mit ihm ins Spiel gekommene Nico Neumann den so lange vermissten Offensivdrang. Dörbach stand jetzt unter Dauerdruck und kam nur noch zu sporadischen Konterzügen. So scheiterte Julian Roderich erneut an Herrmany. Zum Schluss ging es nur noch hoch, weit und lang nach vorn. Ein Bilderbuchkonter brachte in der 89. Minute die Entscheidung: Einen Gulden-Pass leitete der eingewechselte Mike Pinjuh direkt weiter. Simon Bösen schlug daraufhin einen exakt getimten Ball hinter die letzte Wittlicher Linie in den Fünfmeterraum, in dessen Ergebnis Roderich den Ball aus spitzen Winkel in denselben knallte - 2:1 (89.). In der Nachspielzeit vergaben Jonas Adams und Nico Neumann die großen Chancen zum möglichen Remis. "Es war ein richtiger Abstiegsfight und sicherlich kein schönes Spiel, doch am Ende zählen nur drei Punkte. Wir sind dahin gegangen, wo es wehtut und haben alles nach vorn geworfen. Jetzt hoffen wir auf einen Sieg in Wallenborn und dann sind wir save", brachte Dörbachs Trainer Bernd Körfer den Ausgang des Derbys auf den Punkt. (L.S.).
Aufrufe: 03.5.2015, 11:52 Uhr
Lutz SchinköthAutor