Luckenwalde feiert überzeugenden Derby-Sieg

Nachtigall hatte dabei ein glückliches Händchen bewiesen: In der Winterpause überzeugte er Heiko Bengs, der mit 41 Jahren bereits seine Karriere beendet hatte, zu einem Comeback bei Luckenwalde. Und in seinem ersten Spiel zahlte Bengs das in ihn gesetzte Vertrauen direkt zurück: In der 28. Minute schlug er von der rechten Aussenbahn eine gefährliche Flanke in den Waltersdorfer Fünfmeterraum. RSV-Verteidiger Andre Thomas wollte noch klären, aber lenkte die Hereingabe mit dem Knie ins eigene Tor zum 0:1 aus der Sicht der Gastgeber.

Für Luckenwalde war es die verdiente Führung. Der FSV wirkte von Beginn an spritziger und bissiger in den Zweikämpfen. Bei einer ähnlichen Situation in der 12. Minute hätte Florian Schmidt schon freistehend vor RSV-Torwart Dennis Rahden treffen müssen. Aber Schmidt suchte sich die falsche Ecke aus und Rahden und zwei Verteidiger konnte noch klären. Mit dem 1:0 im Rücken bestimmten die Gäste weiter die Partie. Waltersdorf agiert offensiv völlig ideenlos und schlug unzähliche lange Bälle, die allerdings stets eine sichere Beute der FSV-Abwehr wurden.

Auch nach der Pause warteten die Waltersdorfer Anhänger vergeblich auf ein Aufbäumen ihrer Mannschaft. Stattdessen legte Luckenwalde in der 55. Minute nach. Bei einer Bogenlampe direkt vor das RSV-Tor nutzt Tobias Francisco die Abstimmungsprobleme zwischen Keeper Rahden und einem Abwehrspieler und traf im zweiten Anlauf zum 2:0. Und Tim Stober erhöhte nur fünf Minuten später per Kopf aus vollem Lauf nach einer langen Ecke zum verdienten 3:0.

Waltersdorf gelang in der 74. Minute nur noch Ergebniskosmetik durch Benjamin Weiß, der einen Hand-Elfmeter zum 1:3 sicher verwandelte. Der Luckenwalder Erfolg geriet aber nie mehr in Gefahr, dafür waren die Gastgeber einfach viel zu harmlos. Entsprechend bedient war auch RSV-Co-Trainer Rezart Cami nach dem Schlusspfiff: "Nach dem 1:0 war die Unsicherheit bei uns deutlich zu sehen. Dieses Sitaution hat Luckenwalde ausgenutzt. Für die 2. Hälfte haben ich keine Worte. Es wartet jetzt eine Menge Arbeit auf uns, aber wir müssen den Kopf oben behalten." Luckenwaldes Trainer Nachtigall dagegen war sehr zufrieden über das Ergebnis: "Das waren ganz wichtige 3 Punkte und der Sieg war hochverdient. Wir haben gezeigt, dass wir uns gefestigt haben nachdem im Winter wieder einige Jungs zurückgekehrt sind, die uns in der Hinrunde verletzungsbedingt gefehlt haben. Wir werden aber weiter alles tun und versuchen die Gegner aus dem Tabellenkeller zu schlagen, damit Waltersdorf auch drin bleibt und es nächste Saison wieder dieses Derby gibt."

Mit jetzt 18 Punkte machte Luckenwalde in der Oberliga Nord-Tabelle einen kleinen Sprung auf Rang 9. Waltersdorf bleibt mit nur 12 Punkten Drittletzter und hat jetzt zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.