2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Im Sitzen feiern die Spielerinnen von Eintracht Lollar.  Der Gast vom SV Kathus trat beim Stand von 4:0 für Lollar zur zweiten Halbzeit nicht mehr an, weil dessen Trainer die Gesundheit seiner Schützlinge bei der großen Hitze gefährdet sah.     	Foto: Ben
Im Sitzen feiern die Spielerinnen von Eintracht Lollar. Der Gast vom SV Kathus trat beim Stand von 4:0 für Lollar zur zweiten Halbzeit nicht mehr an, weil dessen Trainer die Gesundheit seiner Schützlinge bei der großen Hitze gefährdet sah. Foto: Ben

Lollar nur 45 Minuten im Einsatz

FRAUEN VL NORD: +++ Gegner Kathus tritt wegen Hitze zur zweiten Halbzeit nicht mehr an +++ Klein-Linden mit gutem Saisonstart +++

GIESSEN (woo). Souverän sind die beiden heimischen Vertreter in der Verbandsliga Nord der Frauen in die neue Saison gestartet. Während der TSV Klein-Linden beim FSV Friedensdorf mit 3:1 gewann, wurde die Partie zwischen Eintracht Lollar und dem SV Kathus beim Stand von 4:0 abgebrochen, weil sich die Gegnerinnen „wegen der großen Hitze“ weigerten, zur zweiten Halbzeit anzutreten. Die offizielle Bestätigung steht noch aus, doch ist fest damit zu rechnen, dass Lollar die Punkte zuerkannt bekommt.

In der Gruppenliga mühte sich die SG Reiskirchen/Saasen zu einem 1:1 beim Vorjahresneunten, der SG Gansbachtal. Aufsteiger FSG Pohlheim kam beim FSV Haigerseelbach/Langenaubach mit 1:6 unter die Räder.

Verbandsliga Nord

Eintracht Lollar – SV Kathus, beim Stand von 4:0 abgebrochen: Die Lollarerinnen präsentierten sich hellwach und topfit. Während einige Gästespielerinnen in der Gluthitze am Samstag schon nach einer Viertelstunde nach Luft schnappten, lief das Spiel des Vizemeisters der vorigen Saison wie geschmiert. Bereits nach einer knappen halben Stunde hatten die Treffer von Eileen Young (7.), Luisa Walb (20. und 25.) und Paula Bodenstedt (27.) für klare Verhältnisse gesorgt. Für den Abstiegskandidaten deutete sich ein Debakel an.

Dass die Nordwest-Hessinnen zur zweiten Halbzeit nicht antraten, begründete der SV-Trainer mit der Fürsorgepflicht gegenüber seinen Spielerinnen, deren Gesundheit er gefährdet sah. Nun wird das Sportgericht entscheiden, wie die Partie gewertet wird. Eintracht-Trainer Chris Vogl war mit dem Auftritt seiner Schützlinge rundum zufrieden. „Einige trainierte Automatismen haben die Mädels hervorragend umgesetzt“, lobte er. „Der Kader ist breiter aufgestellt als in der vergangenen Saison.“

Eintracht Lollar: Haas, Jocksch, Walb, Bodenstedt, Dietz, Krämer, Young, Kohlitz, Wiedemann, Balser, Wagner.

FSV Friedensdorf – TSV Klein-Linden 1:3 (1:2): Auch ohne Leistungsträger wie Janina Thür und Maria Magel spielte der TSV in den ersten 20 Minuten überzeugend auf. Manuela Schlipf erzielte mit einem 18-Meter-Schuss von halblinks über die Torfrau hinweg ins rechte Eck (7.) die frühe Führung. Sieben Minuten später wurde Laura Wickert von einer Gegnerin in aussichtsreicher Position im Strafraum über den Haufen gerannt. Den fälligen Elfer hämmerte Wickert selbst zum 2:0 unter die Latte. Kurz darauf sprang Katharina Schlitzer der Ball im eigenen Strafraum an die Hand. Ein Pfiff, Elfmeter, Anschlusstreffer.

Nach der Pause wurde es nur noch einmal brenzlig, als das Leder nach einem Pfostenschuss der Gastgeberinnen ins Feld zurückprallte und die Linnesserinnen die Situation erst im dritten Anlauf bereinigen konnten. Ab der 75. Minute fiel den Gastgeberinnen, die in dieser Form sicherlich abstiegsgefährdet sind, nicht mehr viel ein. Ihre hohen, weiten und planlosen Bälle konnten leicht abgefangen werden. Der spielerisch überlegene TSV vergab allerdings viele Chancen, ehe Daniela Fondacaro in der 87. Minute endlich den Deckel draufmachte.

TSV Klein-Linden: Maibaum, Schlitzer, Urbahn, Wickert (59. Burberg), Schlipf, Steuernagel (82. Kelbch), Sievert, Frey, Fondacaro, Schönhals (88. Krengel), Trost.

Gruppenliga

FSG Haigerseelbach/Langenaubach – FSG Pohlheim 6:1 (4:0): In ihrem ersten Spiel in der Gruppenliga mussten die Pohlheimerinnen Lehrgeld bezahlen. In der ersten Viertelstunde spielte der defensiv eingestellte Aufsteiger gegen den Vorjahresdritten gut mit. Ein Klassenunterschied war trotz der großen Hitze und des ungewohnten Kunstrasenplatzes nicht feststellbar. Fabienne Diehl tauchte viermal alleine vor der gegnerischen Torfrau auf, brachte den Ball aber nicht im Netz unter. Auf der anderen Seite kullerte der erste Torschuss über die Linie. In der Folge bestraften die Gastgeberinnen selbst kleine Fehler gnadenlos und führten zur Halbzeit mit 4:0.

Direkt nach Wiederanpfiff gelang Fabienne Diehl zwar der Anschlusstreffer, aber die Haigerseelbacherinnen konterten postwendend. Trotz der sechs Gegentore bescheinigte Trainer Turgay Schmidt Innenverteidigerin Susi Metz eine starke Leistung.

FSG Pohlheim: Stierig, Metz, Kürschner (35. Archut), Leib, Späth, Doham (13. Wockelmann), Unger (61. Pulz), F. Diehl, Tunkel, E. Diehl, Göktas.

SG Gansbachtal – SG Reiskirchen/Saasen 1:1 (1:0): Die Gastgeber machten von Anfang an Druck, das Geschehen spielte sich überwiegend in der Reiskirchener Hälfte ab. Die Abwehr hatte alle Hände voll zu tun. In der 24. Minute klärte Sarah Swoboda auf der Torlinie. Nach einem Freistoß erzielte Gansbachtal per Kopfball die verdiente Führung. Nach der Halbzeitpause kamen die Gäste wie ausgewechselt aus der Kabine und übernahmen das Kommando. Swoboda zirkelte einen Freistoß in der 75. Minute zum 1:1 unter die Latte. Anschließend drängte die SG Reiskirchen/Saasen auf den Siegtreffer, Gansbachtal blieb aber mit Kontern gefährlich.

SG Reiskirchen/Saasen: Kiseleva, Münster, Peter, Arnold, Gietmann (56. Boger), Schmitt, Ruhl, Przezdzink, Meinhart (60. Ulrich), Swoboda, Hartmann.



Aufrufe: 030.8.2016, 08:00 Uhr
Wolfgang Oelrich (Gießener Anzeiger)Autor