2024-04-15T13:50:30.002Z

Vereinsnachrichten
Nie wieder Fußball: Sebastian Naujoks (rechts), der bis auf einen vierjährigen Abstecher zum Häsener SV immer für den Löwenberger SV spielte, muss seine Laufbahn beenden.	  ©Arne Färber/GZ
Nie wieder Fußball: Sebastian Naujoks (rechts), der bis auf einen vierjährigen Abstecher zum Häsener SV immer für den Löwenberger SV spielte, muss seine Laufbahn beenden. ©Arne Färber/GZ

Das ganz besondere Abschiedsspiel

Löwenbergs Sebastian Naujoks beendet seine Laufbahn - mit dem Match gegen Hansa Rostock.

Eine Zukunft als Fußballer wird es für Sebastian Naujoks nicht geben. "Es geht nicht mehr", bedauert der 34-Jährige, der von anhaltenden Knieproblemen berichtet. Am Freitag wird der Mittelfeldspieler beim Löwenberger SV verabschiedet - vor hunderten Zuschauern.

Diese Kulisse erwarten die Verantwortlichen des Kreisligisten, wenn sich ab 18 Uhr der Drittligist FC Hansa Rostock vorstellt. "Für unseren Verein ist das natürlich eine tolle Sache", sagt Naujoks. Er betont, auf eine sehr schöne und abwechslungsreiche Zeit als Fußballer zurückblicken zu können. "In der Landesklasse gab es einige tolle Spiele. Und unvergessen ist der Pokalsieg mit Löwenberg 2001 in Friedrichsthal. Da war ich mit einigen von uns gerade aus der Jugend gekommen." Zu gern würde er sich nun einen krönenden Abschied verschaffen und gegen Hansa im Waldstadion auflaufen, "zumindest für ein paar Minuten". Aber das Risiko sei einfach zu groß. "Du musst nur in einer Szene blöd aufkommen. Das ist schon gefährlich."

Seit Herbst vergangenen Jahres hat Naujoks kein Spiel mehr bestritten. "Die Patellasehne ist gerissen. Ich kann noch den Kinderwagen schieben. Viel mehr geht nicht. Es heilt nicht mehr komplett durch." Nun einen endgültigen Cut machen zu müssen, fällt dem Löwenberger auch Monate nach seinem letzten Spiel nicht leicht. "Klar fällt es schwer. Ich habe mir schon einen anderen Abgang vorgestellt. Von jetzt auf gleich ist ein bisschen blöd."

Auch für seinen Trainer Holger Bartel. "Für uns ist das ein sehr bitterer Schlag und ein Einschnitt. So einen Jungen können wir nicht ersetzen. Er hat der Mannschaft in allen Belangen sehr gut getan." Bartel und Naujoks arbeiteten einst auch in Häsen zusammen. "Uns verbindet eine lange Zeit. Schade, dass sie in Löwenberg so kurz war", sagt der Coach, der im Sommer 2015 zum LSV kam. Er kündigt an, dass Naujoks vor dem Spiel verabschiedet werden soll. "Es wird ein ganz bitterer Moment für ihn und uns alle, aber eine bessere Verabschiedung als in so einem Rahmen kann man eigentlich nicht haben."

Auch ohne diesen Programmpunkt wäre Sebastian Naujoks am Freitag auf jeden Fall da gewesen. "Wenn Rostock zu uns kommt und quasi vor meiner Haustür spielt, muss ich das schon sehen - auch wenn ich Fan von Eintracht Frankfurt bin." Der 34-Jährige ist gespannt auf die Hanseaten. "Die hatten durchaus einen massiven Umbruch, haben einige neue Spieler und einen Trainerwechsel hinter sich." Was traut er seiner eigenen Mannschaft zu? "Ich denke, wir schießen mindestens ein Tor. Wenn du einstellig bleibst, ist alles okay. Vielleicht können wir sie ein bisschen kitzeln."

Was Naujoks ("Ich spielte vier Jahre in Häsen und war sonst mein Leben lang ein eisenharter Löwenberger") künftig in sportlicher Hinsicht reizen könnte, vermag er nicht zu sagen. "Ich will mich um die Familie kümmern." Auch im Fußball wolle er sich einbringen, "so weit wie möglich". Es müsse immer mit der Arbeit passen. "Trainer ist nicht mein Ding. Vielleicht werde ich mich in ein oder zwei Jahren um den Nachwuchs kümmern, damit es beim Löwenberger SV weiter vorangeht."

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Aufrufe: 022.6.2017, 08:03 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor