Löwen tun sich lange schwer

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Mannschaft von Ali Güzel gegen die im unteren Tabellendrittel stehenden Oberhausener Gäste. Die Hamborner Löwen mussten sich gegen tief stehende Alstadener lange in Geduld üben, wurden erst in der letzten Viertelstunde für ihre Mühen belohnt und kamen letztlich zu einem hochverdienten und vermeintlich standesgemäßen 3:0 Erfolg.

Die Gäste verteidigten geschickt gegen die von Beginn an aktiveren Hamborner und ließen in den ersten 45 Minuten kaum eine Torchance zu. Gegen die 5-4-1-Formation der Alstadener taten sich die Löwen lange Zeit schwer; weder über die Flügel durch die wieder agilen Yüksel Kilic und Nils Bothe, noch durch die Mitte über Milan Dehnen, Bünyamin Aksoy und Maurice Hörter gab es ein Durchkommen durch das schwarze Abwehrbollwerk.

Den ersten Torschuss der Hamborner markierte Milan Dehnen aus rund 16 Metern, der im den Armen von Gästetorwart Dominik Langenberg landete (25.). Ansonsten lief die Löwen-Offensive das ein oder andere Mal ins klug gestellte Abseits oder die Pässe fanden ihren Empfänger nicht.

Die Oberhausener selbst konnten keinen Drang nach vorne entwickeln, zu sehr waren sie mit der Ordnung der Defensive beschäftigt - dies aber mit Erfolg. Erst in der 42. Minute konnte Andre Kampen einmal von der Mittellinie aus schön in Szene gesetzt werden, verstolperte aber das Leder im Löwen-Strafraum, so dass Keeper Akin Ergin noch klären konnte.

Nach dem Wechsel dasselbe Bild: "07" engagiert - Alstaden steht tief und kompakt. Es gab aber nun zumindest Ansätze von Chancen für die Hamborner: Zunächst konnte Oguzhan Maminoglu einen Freistoß von Yüksel Kilic aus halbrechter Position mit dem Kopf erwischen, bekam aber nicht den richtigen Druck auf das Leder, das links am Tor vorbei trudelte (46.); dann versuchte sich Mazlum Itmec mit einem Fernschuss aus rd. 20 Metern, scheiterte aber an Torwart Langenberg (54.).

Durch kleinere Nachlässigkeiten im Mittelfeld der Hamborner kamen die Gäste nun auch jenseits der eigenen Hälfte besser ins Spiel. Nachdem sich Dominik Lindemann auf der linken Oberhausener Angriffsseite durchsetzen und den Ball in den Strafraum bringen konnte, hatte Dennis Schroer die Führung der Gäste auf dem Fuß, konnte den Ball aber nur ans Außennetz des Löwen-Gehäuses zirkeln (56.).

Die Gastgeber mühten sich aber weiter und kamen nach einem schönen Tempogegenstoß von Oguzhan Maminoglu über die linke Seite durch einen Kopfball von Bünyamin Aksoy zur nächsten Chance: Das Leder strich jedoch knapp rechts am Tor vorbei (62.). Wenig später gab es kurz Aufregung, als Maurice Hörter nach Zuspiel von Milan Dehnen im Strafraum zu Fall kam - der Pfiff des Unparteiischen blieb jedoch aus (67.).

Die Löwen ließen dich nicht beirren und wurden in der 69. Minute endlich belohnt: Milan Dehnen schlug einen Ball aus halbrechter Position in den Strafraum, Oguzhan Maminoglu stieg höher als seine Bewacher und köpfte das Leder zur überfälligen 1:0 Führung der Löwen in die rechte Torecke. Gästekeeper Langenberg machte beim Herauslaufen einen etwas unglücklichen Eindruck und hätte den Ball eigentlich entschärfen müssen. Egal wie - der Damm war nun gebrochen.

Die Gäste waren in der Folge etwas unsortiert und mussten binnen kürzester Zeit zwei weitere Treffer hinnehmen: Nach einer schönen Kombination über Maurice Hörter und Mazlum Itmec, drang Letzterer über links in den gegnerischen Strafraum ein, sah den mitgelaufenen Maurice Hörter in der Mitte und passte quer - von Höhe des Elfmeterpunktes hatte dieser keine Probleme, den Ball unhaltbar in die linke Torecke zu schieben: 2:0 (72.).

Kurz darauf gab es nach einem Ballverlust der Oberhausener im Mittelfeld erneut einen schnellen Gegenstoß, eingeleitet durch Maurice Hörter auf Oguzhan Maminoglu, der sich schön durchsetze und aus kurzer Distanz zum Torschuss kam. Konnte Dominik Langenberg mit einem tollen Reflex den Ball noch zur Seite klären, war er gegen den Nachschuss des mitgelaufenen Milan Dehnen aus spitzem Winkel machtlos: 3:0 (74.). Die Hamborner Löwen hatten innerhalb von 5 Minuten das Abwehrbollwerk der Oberhausener geknackt und lagen nun mehr als verdient deutlich in Führung.

Die Gäste, durch die intensive Abwehr- und Laufarbeit erschöpft, fanden nun kaum mehr einen Weg nach vorne, die Hamborner gaben weiter Gas, ohne jedoch zu einem weiteren Treffer zu kommen. Die letzte gute Möglichkeit hatte Okan Yilmaz nach schönem Zuspiel durch Yüksel Kilic von rechts: Der quirlige Angreifer tankte sich durch die Alstadener Abwehr und verfehlte nur aus kurzer Distanz nur knapp das Gehäuse (89.).

Am Ende stand ein verdienter Erfolg der Hamborner, die sich durch ihre Beharrlichkeit auszeichneten. "Wir haben das Spiel kontrolliert, aber Alstaden stand tief und mit allen Mann hinten drin. Wir brauchten ein zündendes Erlebnis, eine Situation, in der mal ein Ball abprallt oder abgefälscht wird - beim 1:0 hat uns der Gegner ein wenig geholfen und musste dann aufmachen," so Löwen-Coach Ali Güzel nach der Partie. "Besonders hat mir gefallen, dass wir nach den Toren nicht aufgehört haben, Fußball zu spielen," zollte er dem Engagement seiner Truppe Respekt mit Blick auf frühere Spiele, in denen die Hamborner schon einmal nach einer Führung einen oder zwei Gänge runtergeschaltet und sich damit selbst in Bedrängnis gebracht hatten.

Mit diesem Erfolg setzen sich die Löwen im oberen Tabellendrittel auf Platz 5 fest; für Schwarz-Weiß Alstaden dagegen verschärft sich der Kampf um den Klassenerhalt. Zum rettenden Platz 11 sind es nunmehr acht Punkte Abstand.

SF Hamborn 07: Ergin, Yayla, Aksoy, Hörter, Dehnen (81. Yilmaz), Maminoglu (79. Gehle), Itmec, Grevelhörster (81. Feldkamp), Bothe, Kilic, Schäfer.
SW Alstaden: Langenberg, Göppert, El Hamouti, Marissen (76. Nockmann), Schlünzen, Kampen (46. Prangenberg), Caliskan (76. Dannenberg), Schroer, Biernath, Suchannek, Lindemann.
Tore: 1:0 Maminoglu (69.), 2:0 Hörter (72.), 3:0 Dehnen (74.).
Gelbe Karten: Kampen (30. Foulspiel), Lindemann (50. Foulspiel).
Zuschauer: 100