2024-04-24T13:20:38.835Z

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Löwen kämpfen sich im Derby in die nächste Runde

Hamborner Löwen kämpfen sich im Pokalderby in die nächste Runde

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Hamborn 07 hat sich am Freitagabend in einem spannenden Pokalderby beim Nachbarn Gelb-Weiß Hamborn mit 4:2 durchgesetzt und sich für die fünfte Runde im Kreispokal qualifiziert.

Gegen aufopferungsvoll kämpfende und engagierte Gastgeber brachten Daniel Brosowski (11.) und Tim Keinert (29.) die Löwen vor der Pause zweimal in Führung. Daniel Coers (23.) und Rene Freymann (29.) glichen für Gelb-Weiß jeweils aus und hielten ihr Team im Spiel. Nach dem Wechsel ließen die Kräfte bei den Gastgebern etwas nach, die Löwen fingen sich und konnten das Spiel nach einem weiteren Treffer von Daniel Brosowski (65.) und Ramazan Ünal (84.) für sich entscheiden.

Löwen-Coach Dietmar Schacht hatte es im Vorfeld geahnt, und er sollte Recht behalten: Die Aufgabe in der vierten Runde des Kreispokals war für seine Mannschaft beim klassentieferen Lokalrivalen Gelb-Weiß Hamborn kein Selbstläufer.

Beide Mannschaften boten von Beginn an eine engagiere Leistung und legten sofort mit offenem Visier los. Der Kreisliga A-Aufsteiger kämpfte engagiert und mit Herz und bot den Löwen über weite Strecken des Spiels Paroli. Von einem Klassenunterschied war gerade im ersten Abschnitt nichts zu erkennen.

Die erste Gelegenheit hatte "07" durch Osman Ardic, dessen Kopfball aber sichere Beute von Gelb-Weiß-Keeper Marius Grune wird (2.). Die Gastgeber antworten beim Gegenzug mit einem strammen Schuss von Tobias Dietz, doch auch Dominik Schäfer im Löwen-Tor ist auf dem Posten und klärt mit einem tollen Reflex (3.). Kurz darauf sorgt Tim Keinert für Gefahr vor dem Kasten der Gastgeber. Zunächst tankt sich der Löwe über die rechte Seite bis zur Grundlinie durch und gibt scharf in den Fünfmeterraum. Leider verpassen Freund und Feind die Kugel. Dann holt er sich das Leder zurück und verfehlt das Tor mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp (8.).

Gelb-Weiß hält dagegen, doch das erste Tor macht der Favorit: Daniel Surkau bedient vom Mittelkreis aus Daniel Brosowski, der zum Spürt ansetzt, sich im Laufduell beeindruckend gegen seine Kontrahenten durchsetzt und unhaltbar an Marius Grune vorbei zum 0:1 einschiebt (11.). Gelb-Weiß ist keinesfalls eingeschüchtert, sondern antwortet mir druckvollem Angriffsspiel. Erneut haben aber die Löwen die bessere Chance, doch Osman Ardic bekommt eine schöne Hereingabe Daniel Brosowskis nicht richtig auf den Schlappen und verzieht aus kurzer Distanz (12.).

Die Hausherren spielen zwar gut mit, hatten aber bis dato keine weitere zwingende Chance. Unfreiwillig sorgt dann Daniel Surkau mit einer verunglückten Kopfballrückgabe für Gefahr vor dem "07"-Kasten, doch der Ball trudelt zum Glück für die Löwen am verdutzten Dominik Schäfer und dem linken Pfosten vorbei ins Toraus (19.). Wenig später klingelt es dann doch im Gehäuse der "07er": Nach einem Freistoß für Gelb-Weiß aus halbrechter Position kommt es zu einem kollektiven Tiefschlaf auf der linken Seite der Löwen-Defensive, Daniel Coers schnappt sich das Leder, zirkelt die Kugel flach an Dominik Schäfer vorbei und hat Glück, dass der Ball vom Innenpfosten ins Tor springt: 1:1 (23.). Der Ausgleich für die Gastgeber war bereits zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient.

Die Löwen lassen sich nicht irritieren, spielen weiter nach vorne. Eine Direktabnahme von Daniel Brosowski von der Strafraumgrenze wird in letzter Sekunde von der Linie geschlagen (25.). Wenig später kommt es zum Doppelschlag auf beiden Seiten: Zunächst hämmert Tim Keinert die Kugel nach einer Ecke von Daniel Brosowski aus fünf Metern zum 1:2 in den Kasten der Gelb-Weißen (28.). Der Jubel der Löwen war kaum verklungen, die "07"-Defensive hatte sich kaum sortiert, da zappelte das Leder im Netz der Löwen. Rene Freymann hatte einen weiteren Aussetzer der linken Abwehrseite der Löwen ausgenutzt (29.). Erneut hatte der A-Ligist ausgeglichen.

Die Hausherren bekamen jetzt etwas Oberwasser und witterten ihre Chance, kamen aber zu keinen zwingenden Möglichkeiten. Jan Stuber konnte für die Löwen noch einmal für Gefahr sorgen, sein Fernschuss wird aber vom Keeper der Gelb-Weißen entschärft (40.). Mit einem leistungsgerechten 2:2 ging es in die Kabinen. Dietmar Schacht stellte etwas um und brachte Ramazan Ünal für Kai Neul.

Nach Wiederanpfiff zeigten sich beide Teams weiterhin engagiert , neutralisieren sich aber meistens im Mittelfeld. Diesmal hatten die Gelb-Weißen die erste gute Möglichkeit durch einen verdeckten Fernschuss von der 16er-Grenze, doch Dominik Schäfer hatte keine Probleme mit dem Geschoss (57.). Auf der anderen Seite versuchte sich Ivo-Daniel Matic-Barisa mit einem Kracher aus 20 Metern, aber auch Gelb-Weiß-Torwart Grune war auf dem Posten (58.). Die Hausherren zeigten jetzt etwas mehr Initiative, die Löwen agierten ideenlos und kamen zunächst zu keinen Möglichkeiten.

Das änderte sich in der 65. Minute, als Tim Keinert über links durchbrach, seine Gegenspieler am Strafraum schwindelig spielte und auf Daniel Brosowski ablegt. Der schlenzt das Leder eiskalt an Marius Grune vorbei zum 2:3 ins Netz. Kurz darauf zieht Jan Stuber aus kurzer Distanz aufs Tor; mit einem unglaublichen Reflex kann Marius Grune den Hammer jedoch per Faust entschärfen (67.). Das Spiel ist nun etwas zerfahren und spielt sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Bei einer der nun wenigen Gelegenheiten verletzt sich Daniel Brosowski am Fuß, nachdem ein Gegenspieler einfach den Schlappen in die Schussbewegung des Löwen gehalten hatte. Der Kapitän muss verletzt vom Platz, für ihn kommt Ender Türkmen.

Gelb-Weiß bleibt am Drücker. Hikmet Yildirim prüft mit einem schön geschossenen Freistoß aus 25 Metern in halblinker Position Dominik Schäfer, der den Ball spät sieht, aber noch über den Querbalken lenken kann (80.). Knapp fünf Minuten später fällt die Vorentscheidung: Tim Keinert, wie so oft an diesem Abend Antriebsmotor der Löwen-Offensive, tankt sich einmal mehr durch die Reihen der Gelb-Weißen und legt auf Ramazan Ünal, der aus rd. 8 Metern zum 2:4 vollendet (84.).

Der Vorbereiter traf dann selbst noch einmal ins Tor der Gastgeber, allerdings nach Auffassung des Unparteiischen aus Abseitsposition (90.). Nach einer Zugabe von fünf Minuten beendete Schiedsrichter Darius Dincklage dann die Partie. Rd. 100 Zuschauer hatten auf der Hennes-Jeschke-Platzanlage an der Warbruckstraße ein spannendes Pokalspiel erlebt, dass mit dem Sieg des vermeintlichen Favoriten endete.

"Hut ab!" vor den Gastgebern, die den Löwen ein gleichwertiger Gegner waren und ihnen bis zur letzten Minute den Schneid abgekauft haben. Kompliment aber auch an die Mannschaft von Dietmar Schacht, die sich durch die beiden zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer der Gelb-Weißen nicht aus der Ruhe haben bringen lassen, sondern sich im zweiten Durchgang neu sortierten und den Sieg erzwingen wollten.

Der Löwen-Coach sieht denn auch den Trend der letzten Wochen bestätigt: "Es war ein richtiger Pokal-Fight. Gelb-Weiß war der erwartet starke Gegner. Wir haben zweimal geschlafen. Die Jungs haben aber nach der Pause alle daran gezogen, das Spiel zu drehen. Das zeichnet diese Mannschaft jetzt aus. Zu Beginn der Saison hätten wir ein solches Spiel noch verloren."

Statistik:

Gelb-Weiß Hamborn: Grune, Kremer, Durmusoglu, Krawczyk, Dietz, Daniel Coers, Dobiegalla, Tutan (65. Tim Coers), Yildirim, Freymann, Saado (81. Zaslavsky).

SF Hamborn 07: Dominik Schäfer, Surkau, Daniel Schäfer, Neul (46. Ünal), Stuber, Ardic (65. Gehle), Keinert, Brosowski (79. Türkmen), Matic-Barisa, Grevelhörster, Bothe.

Tore: 0:1 Brosowski (11.), 1:1 Daniel Coers (23.), 1:2 Keinert (28.), 2:2 Freymann (29.), 2:3 Brosowski (65.), 2:4 Ünal (84.).

Gelbe Karten: Durmusoglu (36. Foulspiel), Krawczyk (52. Foulspiel), Saado (68. Unsportlichkeit), Yildirim (75. Unsportlichkeit), Daniel Coers (86. Foulspiel), Freymann (90. Unsportlichkeit).

Zuschauer: 100.

Aufrufe: 06.2.2016, 19:32 Uhr
Markus OesteAutor