Löwen beißen sich an Mündelheim Zähne aus

Nachdem in drei guten Spielen gegen klassenhöhere Gegner jeweils ein Remis erkämpft werden konnte, hatten sich die Hamborner Löwen und ihre Fans zur Kadervorstellung gegen den Kreisligisten aus dem Duisburger Süden sicherlich mehr erhofft.

In einem anfänglich ausgeglichenem Spiel hatten die Mannen von Löwen-Coach Ali Güzel durch David Schulz nach einem Freistoß von Yüksel Kilic aus halblinker Position die erste Torchance, doch sein Kopfball ging knapp am Gehäuse der Gäste vorbei. Die Mündelheimer spielten in den ersten zwanzig Minuten munter mit nach vorne und prüften Löwen-Neuzugang Dominik Schäfer, der Schüsse von Lukas Wolters (10.) und Niklas Wojahn (18.) mit tollen Paraden entschärfen konnte.

Danach zogen sich die Gäste in die eigene Hälfte zurück und ließen die Löwen kommen. Die fanden allerdings kein probates Mittel gegen die kompakt stehenden Blauen. Statt der von Ali Güzel geforderten langen Bälle in den Rücken der Abwehrketten, versuchten es die Hamborner mit Klein-Klein und Querpässen durch die Mitte. Nach einem Missverständnis zwischen Dominik Schäfer und Julian Grevelhörster ging der Mündelheimer Lukas Wolters dazwischen, schnappte sich das Leder und zog nach einer Halbdrehung unhaltbar aus nächster Nähe ab: 0:1 (31.).

Es war der Beginn einer Kette unglücklicher Umstände: Oguzhan Maminoglu musste bereits in der 30. Minute verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam David Gehle; wenig später musste auch Daniel Brososwki angeschlagen das Feld verlassen, ersetzt durch den stark spielenden Okan Yilmaz (40.). Nach einem erneuten Aussetzer in der Löwen-Defensive landete der Ball - von einem Hamborner gespielt - bei Manuel Lemke, der die Kugel quasi vom Elfmeterpunkt in die Hamborner Maschen drosch: 0:2 (44.).

Zur Pause wechselte Ali Güzel dann komplett durch. Die ersten Minuten gehörten dann auch den Löwen, die kurz nach Wiederanpfiff durch Ercan Yayla nach schöner Vorarbeit von Okan Yilmaz auf der linken Seite eine Riesenchance hatten: der Kopfball des Hamborners wurde jedoch in letzter Sekunde von der Linie geköpft (48.). Wenig später wurde Ibrahim Kücükarslan im Strafraum der Mündelheimer zu Fall gebracht: Den fälligen Strafstoß verwandelte Muhammet Kara sicher mit einem platzierten halbhohen Schuss in die linke Torecke zum 1:2 (56.).

Nach dem Anschlusstor standen die Gäste nun noch tiefer, was den Angriffsbemühungen der Löwen nicht gerade förderlich war. So versuchte es dann der emsige Okan Yilmaz einmal mit einem Fernschuss aus rd. 20 Metern, der jedoch knapp übers Tor streifte (64.).

Der TuS stand hinten kompakt, war aber immer wieder durch Einzelaktionen und Konter gefährlich: So musste Löwen-Keeper Akin Ergin, zur Pause für Dominik Schäfer gekommen, sein ganzes Können aufbieten um einen Freistoß der Gäste aus halblinker Position noch über die Latte zu bugsieren (70.). Fast im Gegenzug tankte sich Okan Yilmaz nach einem schönen Solo durch das Mündelheimer Mittelfeld und versuchte, David Gehehle im Strafraum in Szene zu setzen: Der Stürmer kam nur einen Stick zu spät.

Wenig später hatte David mehr Glück und spitzelte das Leder aus ungünstigem Winkel von der linken Grenze des Fünfmeterraumes ins Tor. Ein schöner Treffer, dem die Anerkennung durch Schiedsrichter Darius Dincklage leider versagt blieb: Abseits beim Zuspiel (88.). Dann hätten die Gäste in der 90. Minute alles klar machen können: Dennis Prütz lief nach einem Ballverlust der Löwen am Mittelkreis alleine auf Akin Ergin zu; anstatt auf einen zu Hilfe kommenden Mitspieler zu passen, versuchte er, den Löwen-Keeper auszuspielen. Der 19jährige behielt die Ruhe und fischte dem Mündelheimer das Leder vom Fuß .

So hatten dann noch einmal die Gastgeber in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich, als Okan Yilmaz sich wieder schön auf der linken Angriffsseite durchsetzte und scharf in den Strafraum flanken konnte: Dort erwischte Muhammet Kara das Leder aus fünf Metern Torentfernung leider nicht richtig und drosch die Kugel über den Kasten.

Am Ende konnten sich die Gäste über einen nicht erwarteten Erfolg freuen, während die Hamborner etwas bedröppelt mit hängenden Köpfen vor der Kabine saßen. "Wir wissen, was wir in den letzten Tagen geleistet und wie hart wir hier zusammen gearbeitet haben. Das kann aber keinen Entschuldigung sein," zeigte sich Ali Güzel bereits zu Pause enttäuscht vom Spiel seiner Mannschaft. Der Einsatz des gesamten Personals in den letzten Spielen war sicherlich wichtig, um den Leistungsstand der einzelnen Spieler abgreifen zu können, unterbrach durch die zahlenmäßig starken Wechsel zuweilen aber den Spielfluss. Das wird der Übungsleiter beim derzeitigen Vorbereitungsstand nun ändern: "Jetzt werden 90 Prozent der jeweils ersten elf Mann durchspielen und weniger gewechselt."

Am kommenden Mittwoch gastiert mit der SpVgg. Sterkrade-Nord wieder ein Landesligist im Holtkamp. Anstoß ist um 19.30 Uhr auf der BSA Im Holtkamp, Westerwaldstr. 43, 47167 Duisburg. Viele Löwen-Fans und der ein oder andere Spieler werden sich an das desaströse 1:5 gegen die "Nordler" am Ostermontag erinnern, das sicherlich einen Tiefpunkt der Landesligasaison darstellte.Vielleicht kann die neu formierte Mannschaft hier Wiedergutmachung leisten und an die zuletzt gezeigten guten Leistungen gegen die Landesligisten Lackhausen, FSV Duisburg und Uedesheim anknüpfen.