2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligavorschau
Marco Löring wollte gar nicht mehr hinsehen. Nach der 1:2-Niederlage in Meitingen waren der Trainer des TSV Neusäß und sein Assistent Toni Merk (rechts) restlos bedient. Am Freitag will er gegen Wemding mehr Konsequenz sehen.  Foto: Karin Tautz
Marco Löring wollte gar nicht mehr hinsehen. Nach der 1:2-Niederlage in Meitingen waren der Trainer des TSV Neusäß und sein Assistent Toni Merk (rechts) restlos bedient. Am Freitag will er gegen Wemding mehr Konsequenz sehen. Foto: Karin Tautz

Löring fordert letzte Konsequenz

Der Trainer des TSV Neusäß ist zuversichtlich, dass seine Truppe gegen Wemding die Abschlussschwächen überwinden wird +++ TSV Meitingen setzt weiter auf Teilzeit-Torjäger Denis Buja +++ Bulik fordert im Derby gegen Rain II eine Steigerung

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Am Sonntag haben sie sich ein heißes Derby geliefert. Mit viel Glück besiegte der TSV Meitingen im Spitzenspiel der Bezirksliga Nord den TSV Neusäß 2:1. Nun müssen die beiden Kontrahenten am Freitag schon wieder ran: Der TSV Neusäß erwartet im Lohwaldstadion den TSV Wemding, während der TSV Meitingen beim FC Donauwörth zu Gast ist.

FC Ehekirchen - TSV Rain/Lech II (Fr 17:45)
(Bilanz seit 2013: 1 Sieg Ehekirchen – 0 Remis – 1 Sieg Rain)
Das Derby der beiden Bezirksligisten ist sicherlich eines der Highlights an diesem Wochenende. Der Blick auf die Tabelle verspricht ein spannendes Spiel. Der FC mit Spielertrainer David Bulik belegt nach sieben Spielen den sechsten Rang. Rain steht nur einen Platz dahinter.
Für Ehekirchens Coach David Bulik ist die Partie eine besondere. Der 30-Jährige spielte selbst von 2007 bis 2010 bei Rain und kennt den Verein und die Mentalität bestens. „Die Vorfreude ist bei mir und bei der Mannschaft natürlich riesig“, sagt Bulik.
Der Schwachpunkt der Gäste liegt in der Abwehr. Mit 21 Gegentoren ist die Defensive der Rainer die zweitschwächste der Liga – noch mehr Gegentore musste nur der TSV Wemding hinnehmen. Zum Vergleich: Ehekirchen musste zehnmal weniger hinter sich greifen. Bei der Bulik-Elf lässt sich eine klare Schwäche hingegen schwerer ausmachen. Unbestritten bleibt jedoch, dass Ehekirchen zuletzt einige Chancen vergab, was sich gegen Bubesheim fast gerächt hätte. „Gegen Rain müssen wir uns auf jeden Fall steigern“, fordert Bulik.
Vor eigenem Publikum will Ehekirchen offensiv nach vorne spielen. Denn in der zweiten Bezirksligasaison bietet sich dem FC eine einzigartige Chance. Gewinnt die Bulik-Elf, könnte der Abstand zum Tabellenende bereits auf zehn Punkte vergrößert werden. Zudem könnte der FC zur Tabellenspitze aufschließen. Für eine Mannschaft, die mit dem Ziel Klassenerhalt angetreten ist, eine gute Zwischenbilanz. Das ist auch dem Trainer bewusst. „In den kommenden drei bis vier Spielen müssen wir uns gut präsentieren, denn dann trennt sich in der Liga die Spreu vom Weizen“, sagt Bulik.
Rains Trainer Daniel Schneider geht von einem engen Spiel aus. „Dieses wollen wir aber nach Möglichkeit gewinnen“, so der Jungcoach. Am meisten beeindruckt Schneider beim FCE das Spiel nach vorne: „Über unseren Ex-Spieler David Bulik, der von der Sechs aus operiert, und über Simon Schmaus hat Ehekirchen richtig gute Qualität.“ Dennoch ist Schneider nicht bange. „Wir haben ja auch in Wemding eindrucksvoll unsere Qualität bewiesen und gezeigt, dass wir auch Punkte holen können, die uns eigentlich niemand zutraut. Fehlen werden beim TSV die verletzten Dominik Reichherzer und Sebastian Hieger sowie der Urlauber Tobias Mauch. Dafür sind Michael Käsmeyer und Johannes Hippele wieder im Aufgebot.
Schiedsrichter: Wolfgang Bschorr (Bonstetten)



FC Donauwörth - TSV Meitingen (Fr 19:00)
(Bilanz seit 2010: 4 Siege Donauwörth – 0 Remis – 4 Siege Meitingen)
Nach zwei Siegen in Serie hat Donauwörth die Abstiegsränge verlassen und erwartet mit Meitingen die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Liga. Zuletzt gegen Günzburg holte der FCD mit einem verdienten 3:0 den ersten Heimsieg. „Es war positiv zu sehen, dass wir auch mal wieder zu null spielen können. Ebenso positiv war es, dass wir gegen Neusäß ein Spiel nach Rückstand noch gedreht haben – das gibt uns eine gewisse Sicherheit“, sagt FCD-Trainer Volkan Cantürk, der nach seiner Sperre erstmals wieder selbst auf dem Platz stehen darf. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Mannschaft wieder an sich glaubt und auch mit den Rückkehrern eine gewisse Sicherheit wieder vorhanden ist. Aber der TSV ist ein Brocken. „Meitingen hat viel individuelle Qualität und ist im Großen und Ganzen eine eingespielte Mannschaft mit einer gewissen Struktur“, so Cantürk. Und weiter: „Wir wissen, dass wir Außenseiter sind, aber wenn wir taktisch clever agieren und unsere Qualitäten im Spiel durchbekommen, haben wir eine Chance. Zumal wir jetzt nach zwei Siegen wieder wissen, wie schön es sich anfühlt, zu gewinnen.“
Nachdem das Auftaktspiel gegen den SV Comos Aystetten beim Stand von 0:1 abgebrochen worden ist (die Partie wird am 3. Oktober nachgeholt), ist der TSV Meitingen als einzige Mannschaft in der Bezirksliga Nord noch unbesiegt. „Nachdem wir bei unseren drei Unentschieden in Folge ein bisschen Pech hatten, steht uns jetzt Glückgöttin Fortuna zur Seite“, bilanziert Trainer Ali Dabestani und denkt dabei an die Heimspiele gegen Bubesheim (1:0) und Neusäß (2:1). „Ich hoffe, dass unser Glück nicht ausgeschöpft ist und diese Strähne in Donauwörth nicht endet. Wir wollen drei Punkte!“
Der TSV-Coach warnt jedoch vor den zuletzt zweimal siegreichen Gastgebern. Mit Ex-Regionalligaspieler Volkan Cantürk, Torjäger Alexander Musaeus und dem erst noch kurzfristig verpflichteten Tolga Yildiz (zuletzt unter anderem SC Bubesheim, TSV Aindling, TSV Gersthofen) habe der FC Donauwörth seiner Meinung nach die am besten besetzte Offensive der Liga.
In der Meitinger Abteilung Attacke sorgte zuletzt Denis Buja für Furore. Seit seiner Rückkehr aus dem Urlaub, in dem der 27-jährige Kosovare mit seiner Braut vor den Traualtar getreten war, hat der frischgebackene Ehemann in zwei Spielen erst 82 Minuten mitgewirkt, dabei aber drei Treffer erzielt. „Weil er noch nicht hundertprozentig fit ist, habe ich ihn weiter nach vorne beordert“, erklärt Ali Dabestani. „Wir wissen schon, was wir an ihm haben. Er geht halt dahin, wo es wehtut.“
Schiedsrichter: Tom Hohenadl (TSG Hochzoll)




TSV Neusäß - TSV Wemding (Fr 19:30)
(Bilanz seit 1996: 7 Siege Neusäß – 4 Remis – 1 Sieg Wemding)
Irgendwie kurios. Zwar hat der TSV Neusäß bereits 20-mal getroffen und damit die meisten Tore erzielt im Sechzehnerfeld der Bezirksliga Nord, doch ist die Quote schlicht und ergreifend miserabel. Das zeigte sich zuletzt auch in Meitingen. Trotz einiger Hochkaräter setzte es im Landkreisderby eine 1:2-Niederlage. Für Marco Löring allerdings kein Grund, vor der Heimpartie gegen den TSV Wemding schwarzzusehen. „Ich bin guter Dinge, dass wir das hinkriegen“, sagt der Coach.
Natürlich weiß der Exprofi, dass sich der Abschluss durch Training nur sehr bedingt verbessern lässt. Knipserqualitäten werden in der Regel in die Wiege gelegt. Doch glaubt Löring, dass bei seiner Mannschaft die Problematik anders gelagert ist, es nicht grundsätzlich an der Fähigkeit mangelt, das Runde ins Eckige zu befördern. „Wir verstehen uns aufs Toreschießen“, sagt er. „Nur hat in einigen Spielen die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Kasten gefehlt.“
Die hatte in der Startphase der Saison Sebi Mayer an den Tag gelegt. Doch plötzlich ging nichts mehr – wohl in erster Linie deshalb, weil die Belastung nach langer Verletzungspause zu groß war. Deshalb wurde der Angreifer in den letzten beiden Partien geschont. Doch jetzt steht er vor seinem Comeback in der Startelf. Weichen muss aller Voraussicht nach Fabian Krug, ein Leidensgefährte Mayers. Der Ex-Königsbrunner war mit hartnäckigen Innenbandproblemen an den Lohwald gekommen und soll jetzt Gelegenheit zur Regeneration erhalten.
Für Urlauber Benni Schmoll wird Christian Luichtl von der Außenposition ins Abwehrzentrum rücken. Die durch diese Verschiebeaktion entstehende Lücke auf der rechten Seite der Viererkette könnten Philipp Scherer, Stefan Merk oder Riccardo Nieddu schließen.
„Wir müssen aufstehen und weitermachen.“ Für Wemdings Trainer Rico Langhof ist klar, wie sein Team bei Aufstiegsanwärter Neusäß auftreten soll – trotz der jüngsten Nackenschläge. Nach dem Debakel in Bubesheim habe seine Truppe gegen Rain II „eine gute Reaktion gezeigt“. Leider zähle aber am Ende nur das Ergebnis – in diesem Fall 3:5 – und somit stehe man trotz guter Leistung mit leeren Händen da. Hinzu kam, dass sich Daniel Haller schwer am Knie verletzt hat. Der Spieler selbst befürchtet sogar einen Kreuzbandriss, die genaue Diagnose ist aber noch offen. Dazu fällt auch Martin Leimer länger aus. Umso dankbarer ist Langhof den Reicherzer-Zwillingen, weil die eigentlich schon verabschiedeten Routiniers derzeit aushelfen. Nach zuletzt zwei Niederlagen in drei Spielen ist Gegner Neusäß auf Rang vier zurückgefallen, aber dennoch klarer Favorit. „Wir haben eine Situation wie vor drei Wochen gegen Wertingen“, erinnert sich Langhof. Damals reiste der TSV als Schlusslicht an und überraschte die Gastgeber mit einem fulminanten 4:2-Erfolg. „Wir werden auf jeden Fall trotz der Ausfälle eine schlagkräftige Truppe stellen“, macht Langhof klar. Sein Ziel: „In der Abwehr endlich mal wieder sicher stehen und dann unsere Außenseiterrolle nutzen.“
Schiedsrichter: Erdinc Demiray (Heimertingen)
Aufrufe: 012.9.2014, 08:48 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor